Famulatur Innere in Kantonsspital Luzern (3/2022 bis 3/2022)

Krankenhaus
Kantonsspital Luzern
Stadt
Luzern
Station(en)
Neurologie, 15West
Fachrichtung
Innere
Zeitraum
3/2022 bis 3/2022
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station
Heimatuni
Giessen
Kommentar
>>LUKS = Luzerner Kantonsspital<<
Das LUKS ist ein Primärversorger / A-Zentrum und für schweizer Verhältnisse ein relativ großes Zentrum (wenn auch deutlich kleiner als die gewöhnten deutschen Universitätskliniken), das fast alles bietet und behandelt.
Es ist eine schöner Campus etwas am Hang gelegen, der Notfall (=Notaufnahme) wurde super modern renoviert, einige Gebäude auf dem Areal sind ebenfalls neuer, das Hauptgebäude von den Räumlichkeiten allerdings leider alt.
Die Medizin am LUKS dagegen ist moderne Medizin vom Feinsten, mit kompletten Online-Patientenakten / Kurven, einem einzigen übersichtlichen PC-Programm, Laptop-Wägen en mass, schnell funktionierenden Konsil-Verordnungen usw.


>>Arbeitsbereich und Lehre
<<
Die Klinik Erfahrung ist natürlich wie *immer* von den zuständigen Ärzten abhängig.
So waren die Erfahrungen auch bei uns komplett verschieden. Manche hatten Arbeitszeiten von 7-14 Uhr, andere von 7-17Uhr, manche waren einem festen Assistenzarzt zugeordnet, andere konnten ständig in neue Bereiche und Arbeitsweisen reingucken.

Aber generell darf man als UHU (früher „Unterhund“, heute „Unterassistent“) in der Schweiz viel mehr machen als in Deutschland und bekommt was zugetraut und Verantwortung zugeteilt. Schritt für Schritt wird man an Aufgaben herangeführt, lernt, Visiten zu machen, Patienten vorzustellen, Eintritte aufzunehmen, Anamnesen zu erheben (und teilweise übernimmt man sogar ganze Patienten), kann kleinere und größere Untersuchungen und Eingriffe machen, darf Verordnungen erstellen und Briefe schreiben. Ich habe suuuper viel gelernt, gesehen und ausprobieren dürfen!

Am ersten Tag bekommt man ein Namensschild, das gleichzeitig der Computer-Zugang, Zeiterfassungs-Badge und Kaffe- und Kantinen-Karte ist.
Man hat seinen eigenen Arbeitsplatz und PC Zugang (oft auch ein eigenes Telefon).

Außerdem gibt es täglich Rapporte, Besprechungen und Fortbildungen an denen man teilnehmen darf.


>>Kosten & Logis<<
Für die Famulatur habe ich 1239chf bekommen, das Wohnheimzimmer inkl Abzüge belief sich auf 381chf, sodass am Ende 858chf übrig blieben. Das klingt viel, ist es in der Schweiz aber nicht, denn dort kostet alles etwa das 2-3-fache. Es lohnt sich also (wenn möglich), schon viel von Deutschland mitzubringen (Essen, Alkohol, Kosmetik…).

Mittags hat man immer eine halbe Stunde Pause, in der man in eine der 4 Cafeterias gehen kann. Das Tagesessen kostet 8,90chf, man kann sich dort aber auch in der Mikrowelle selbst etwas warm machen oder schnell ins Wohnheim laufen.

Das Wohnheim ist direkt auf dem Klinikgelände. Morgens kann man sich im Zimmer umziehen und direkt in die Klinik laufen (Arbeitsweg 60sec, super praktisch). Die Zimmer wurden 2019 neu renoviert und sind sehr schön und das Wohnheimleben sehr angenehm. Es gibt abgetrennt ein eigenes Waschbecken + Toilette. Duschen teilt man sich auf dem Flur, genauso wie eine Küche mit 4 Herdplatten und Mikrowelle (Achtung: Es gibt keinen Ofen, keinen Wasserkocher und auch keine Kaffemaschine im Wohnheim).
Ein Auto kann man mitnehmen und für 80chf/Monat über parkingpay.ch ganz einfach für die Blaue Zone Z (Riedstraße, 10 Minuten fußläufig) reservieren.

Highlight Dachterasse: Das schönste am Aufenthalt war die Dachterrasse des Wohnheims mit Blick über Luzern, den Vierwaldstättersee und Alpenfront. Dazu war hier immer Leben und man konnte in der Hängematte dösen, gemeinsam essen / trinken, Sonne tanken oder einfach Musik und Gemeinschaft genießen - hier war immer was los.


>>Gemeinschaft<<
Durch das Wohnheim ist es super einfach, vorort neue Leute kennenzulernen. Etwa 95% der Studenten / UHUs sind Deutsche (sowie Famulanten als auch viele PJler). So geht man Abends leicht mal zusammen „in den Ausgang“ oder macht coole Wochenend-Trips (quasi Pflicht!).


>>Luzern und Umgebung<<
Wer die Berge liebt, ist hier genau richtig! Das Alpenpanorama vom Klinik-Gelände aus ist der pure Wahnsinn. Dazu ist man in unter einer Stunde in den verschiedensten Skigebieten, kann Skitouren machen, wandern (Pilatus als Hausberg ebenfalls Pflicht) und wunderschöne Radtouren bieten sich genauso an wie das Schwimmen im Vierwaldstättersee.
Luzern macht für 80.000 einen überraschend großen Eindruck und die Stimmung und das Leben an der Uferpromenade sobald die Sonne draußen ist darf man auf keinen Fall verpassen.
Direkt vor dem Wohnheim stehen nextbikes, die man entweder mit einem Gutscheincode, oder wenn von der deutschen Uni aus eh gratis, hier ebenfalls gratis nutzen kann.
Auch Städte wie Zürich, Bern und Basel sind wunderschöne Ausflüge-Ziele.


>>Fazit<<
Mit Abstand meine beste Famulatur! Ich kann ein Aufenthalt hier jedem nur wärmstens empfehlen. Das schweizer Gesundheitssystem ist dem deutschen spürbar überlegen, die Arbeitsbelastung geringer, die Hierarchie viel flacher. Als UHU ist man super integriert, bekommt viele Aufgaben anvertraut und kann in einem geschützten und supportivem Umfeld viel lernen. Man sollte sich allerdings auf lange und lehrreiche Arbeitstage einstellen, und sich dann über gelegentliches „früher gehen“ freuen. Die Landschaft und Umgebung machen das Leben dort wunderschön.
Bewerbung
Beworben habe ich mich für eine März-Famulatur (Ski-Saison-Zeiten sind immer beliebter) 15 Monate im Voraus, das kann klappen, genauso wie manche auch spontaner noch Glück haben, wer aber sicher gehen will, sollte sich 1,5 - 2 Jahre im voraus bewerben.
Bewerbungen in der Inneren Medizin laufen über Frau Martina Doenni, sie ist noch jung und super lieb.
Unterricht
Häufiger als 5x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Patienten aufnehmen
Punktionen
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
1200
Gebühren in EUR
350

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1