Das Institut für Rechtsmedizin besteht aus einem kleinem Team von Ärzten (1 Chefarzt, 1 Oberarzt, 5 Assistentärzt*innen und 3 Verwaltungskräfte ). Die Stimmung untereinander ist sehr gut und alle sind bemüht, dass man als Student während des Praktikums so viel wie möglich sieht. Daher wird man eigentlich überallhin mitgenommen und darf auch selber praktische Erfahrung sammeln. Bei den Sektionen, welche fast täglich stattfinden, ist man immer willkommen und bekommt sehr viel erklärt. Meist darf man auch selber einige Organe schneiden. Der Polizeidienst ist sicher der spannendste Bereich der Rechtsmedizin. Man ist rund um die Uhr unterwegs und kümmert sich um alles, was so anfällt. Dadurch bekommt man auch mal einen Eindruck, was in einer Stadt alles so passiert, wovon man als Normalbürger wenig/nichts mitbekommt (ob man das wissen möchte sei jedem selber überlassen). Während meiner Zeit durfte ich viele Einsätzen mitbegleiten z.B. in der Häuslichkeit oder auch draußen, auf den Polizeiwachen, in der JVA oder Forensik. Wenn ein Gerichtsverfahren stattfindet, darf man da auch zuschauen. Das sind alles Erfahrungen, die man sonst nie machen würde, und die diesen medizinischen Bereich so einzigartig machen.
Vorteile:
- sehr nettes Team
- diverse Einblicke in die Tätigkeit der Rechtsmediziner*innen (Leichenschau, gerichtliche Sektionen, Polizeidienst, Gutachten, Gerichtsverfahren)
- speziell in Bremen: Qualifizierte Leichenschau
--> bei jedem Todesfall in Bremen wird eine zweite qualifizierte Leichenschau durch die Rechtemedizin durchgeführt. In den vier Wochen Famulatur habe ich daher sicher 100 oder öfter bei einer Leichenschau dabei sein können, bzw. diese unter Aufsicht selber ausführen dürfen. (daher auch lehrreich, wenn man später klinisch tätig sein möchte)
Nachteile/Dinge, die man bedenken sollte:
- es gibt Tage, an denen wenig los ist (z.B. wollte ich eine Nacht beim Polizeidienst mitfahren, nur hatten wir nicht einen Einsatz)
- da es sich um die Rechtsmedizin handelt, wird man des öfteren mit nicht so schönen Dingen konfrontiert. Persönlich finde ich jedoch, dass man als Student da gut herangeführt wird und man auch sagen könnte, wenn es einem zu viel wird)