Die Organisation und Planung der Famulatur vorab lief sehr unkompliziert über die sehr engagierte zuständige Personalerin Frau Koch, die auch während der Famulatur immer ansprechbar und sehr bemüht, dass es einem gut ging.
Sowohl die Abteilung als auch das Team in Ilmenau sind recht klein. Das hat den Vorteil, dass man schnell alle kennt und wenn man sich engagiert zeigt, schnell viel mitmachen darf. Der PJ-beauftragte OA ist sehr engagiert, begegnet einem auf Augenhöhe und plant jeden Studierenden gut in den Stations- und OP-Ablauf ein.
Der Nachteil war zum Zeitpunkt meiner Famulatur damals die dünne und durch Corona zusätzlich belastete Personaldecke, sodass die Arbeitstage manchmal langer wurden und die Lehre etwas litt.
Der Tag startete meist 6.50 Uhr auf Station, da habe ich mir meist kurz einen Überblick verschafft, welche Patienten über die Nacht neu gekommen waren. Die Station ist in zwei Hälfte geteilt und wird jeweils von einem Assistenten betreut. Die Visite geht 7.00-7.30 Uhr - hier kann man dokumentieren, die Wunden mit beurteilen und ich habe mir meist währenddessen eine To-Do-Liste für den Tag gemacht (Blutentnahmen, Flexülen, Entlassbriefe).
7.30 Uhr ist Röntgenbesprechung mit dem ganzen Team und der Radiologie. Dort sieht man die Bilder vom Vortag und der Nacht und hin und wieder bezieht der Chef einen auch mal mit einer freundlichen Wissensfrage ein. Manchmal geht man von dort direkt mit in den OP, wenn man eingeplant ist.
Auf Station wird dann die Visite nachbereitet. Verbandswechsel macht die Pflege, man selbst ist für Blutentnahmen und Flexülen zuständig.
Danach braucht es ein bisschen Eigeninitiative - meist habe ich vorher mit den Operateuren besprochen, dass ich mit zum zweiten oder dritten Punkt in den Saal komme. Ansonsten kann man kleinere Entlassbriefe schreiben (jedoch ohne eigenen PC-Zugang und das System ist zugegeben auch recht kompliziert und wenig intuitiv) oder mit in die Sprechstunde oder die Notaufnahme gehen.
Ich war in Ilmenau extrem gerne mit im OP. Das Team ist sehr nett und integriert einen sehr schnell. Bei größeren Operationen (Duokopf, HTEP, Oberarmfrakturen, Unterschenkelfrakturen) ist man oft sowieso eingeplant und auch bei kleineren OPs (Radiusfraktur, Sprunggelenkfrakturen , Wundrevisionen) darf man assistieren, wenn man rechtzeitig fragt. Sowohl der Chef, als auch die leitenden OÄ und der PJ-beauftragte OA erklären gerne und viel.
Gemeinsam Mittagessen geht das Team leider nicht. Man kann jedoch in die Kantine gehen und kriegt dort kostenloses Mittagessen. Wenn man nicht im OP ist, bleibt dafür meistens auch Zeit. Am Nachmittag ist einmal in der Woche Chefvisite, ansonsten verschafft man sich einen Überblick, was auf Station noch zu erledigen ist und als Studierender bereitet man die Stationsliste für den kommenden Tag vor (ein bisschen mühselig, da das Dokumentationssystem diese nicht automatisch erstellt - aber so kennt man nach kurzer Zeit jeden Patienten sehr gut). Meist gibt es dann noch eine kleine Nachmittagsbesprechung und man ist gegen 16.30 Uhr fertig. Durch die Personalsiutation war ich an manchen Tagen teilweise etwas länger im OP und an manchen Tagen auch erst 18.00 Uhr fertig.
Insgesamt nehme ich aus dieser Famulatur vor allem die praktischen Erfahrungen aus dem OP mit - wer darauf Lust hat, ist in Ilmenau sehr gut aufgehoben.
Bewerbung
Mit 2-3 Monaten Vorlauf bei der Personalabteilung.