Ich war für 4 Wochen in der Anästhesie, weil ich noch eine ambulante Famu brauchte. Habe glücklicherweise ein Wohnheimzimmer bekommen, das kostet nur die Endreinigung und liegt direkt auf dem Klinikgelände. Man bekommt vom Sekretariat im Vorfeld ein PDF mit den wichtigsten Infos geschickt (Beginn erster Tag, wichtige Kontakte etc..). Es gibt Lehrbeauftrage, die aber aufgrund von Rotationen/frei nicht immer am ersten Tag da sind; bei mir hat sich meist irgendwo eine nette Person gefunden, die hilfsbereit war und weiterhelfen konnte. Es wird Wert darauf gelegt, dass man von erfahrenen Assistentinnen/Assistenten oder Fachärztinnen/-ärzten lernt. Man wird dementsprechend eingeteilt. Ich war drei Wochen im OP (es gibt eine Einteilung; je eine Woche ACH/UCH, Gyn/Uro, HNO/MKG) und eine Woche auf Intensivstation. Zwischendurch kann man einen Tag Schmerzdienst oder Anästhesiesprechstunde mitmachen. Wer will kann sich für eine Hospitation auf dem NEF (24h) eintragen, die folgenden 24h hat man frei (besonders wenn man keine Rettungsdiensterfahrung hat und mit netten Personen zusammenarbeitet super lehrreich und spannend).
Tätigkeiten: Je nach Engagement und zugeteilter Person (alles rund um Ein- und Ausleitung, Zugänge, Katheter, Beatmung, Intubieren —> hier echt positiv, dass einem meistens nicht nach einer Sekunde alles aus der Hand genommen wird, sondern mit viel Ruhe und Vertrauen angeleitet wird). Es sind einige ATAs in Ausbildung im Haus, da muss man sich evtl etwas absprechen und zusehen, dass man sich die Aufgaben aufteilt (Kontakt mit der Pflege war immer nett und wohlwollend).
Intensiv: Auch hier abhängig davon, wer vor Ort ist. Eigentlich ist mind. eine Patientenvorstellung in der Übergabe geplant (hat bei mir leider nicht geklappt); am Besten man sucht sich von Anfang an einen Patienten raus und hat im besten Fall Zeit, diesen mit jemandem einmal ausführlich zu besprechen und kennt ihn dann auch gut. Man macht viel Visite (körperliche Untersuchung/Doku) und es gibt auch Zeiten, in denen einfach nur Briefe geschrieben werden müssen. Es gibt meistens aber einen Mitteldienst, der viel manuelle Aufgaben abarbeitet, da kann man sich gut dranhängen, wenn einem nicht so nach Theorie ist.
Alles in allem ist der Lernerfolg wie immer abhängig davon mit wem man arbeitet und wie viel Initiative man zeigt. Es steht aber im Mittelpunkt, dass man selbst vorwärts kommt und so viel wie möglich für sich mitnimmt. Deshalb ist die Einteilung auch nicht in den Stein gemeißelt und man kann flexibel auch spontan mal umswitchen.
Ich hab aus organisatorischen Gründen am Wochenende mal einen 12 h Dienst mitgemacht, was sich total gelohnt hat, weil viel Arbeit auf nur 2 Personen kam. Auch hier schaut man einfach mit wem man gut arbeiten kann und fragt nach.
Es gibt so allgemeinen PJ Unterricht für Studierende immer Montags (Jede Woche ein anderes Fach, also nicht nur Anästhesie), habe Es nie hingeschafft, aber die Möglichkeit ist wohl da.
Man bekommt eine Schlüsselkarte und ist für alle wichtigen Bereiche freigeschaltet, Mittagessen kann man jeden Tag im Wert von 6 Euro in der Klinik Cafeteria (Pausen sind easy möglich).
Am Ende gab es tatsächlich die Möglichkeit Feedback zu geben und Verbesserungsvorschläge waren erwünscht. Ich war sehr gern dort und würde jederzeit wieder hin. Habe das Fach erst richtig kennen und schätzen gelernt (und das ganz ohne Gebashe gegen andere Fachrichtungen). Sehr entspannte Leute und einige tolle Vorbilder.
Bewerbung
Ging relativ kurzfristig noch für die Sommermonate (ca 2 Monate vorher; ich war auch die einzige Studentin dort in den ersten drei Wochen)