Famulatur Notfallmedizin in Sana Klinikum Lichtenberg (8/2022 bis 8/2022)

Krankenhaus
Sana Klinikum Lichtenberg
Stadt
Berlin
Station(en)
ZNA
Fachrichtung
Notfallmedizin
Zeitraum
8/2022 bis 8/2022
Einsatzbereiche
Notaufnahme
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Kurzfassung: Tolle letzte Famulatur!

Vorerfahrungen aus anderen Famulaturen, insb. Innere, sind unbedingt empfehlenswert, um den Freiraum den man hier zugestanden bekommt effektiv nutzen zu können. Dann macht es große Freude und man lernt viel.

Das Krankenhaus hat eine pädiatrische und eine interdisziplinäre Erwachsenen-Rettungsstelle. Auf letzterer war ich eingesetzt. Hier sind ständig Kollegen/-innen aus der Unfallchirurgie, Gynäkologie und der Inneren im Dienst. Ich war auf eigenen Wunsch fest den Internisten zugeordnet. Der Beginn ist frei wählbar, für die Ärzte beginnt 07:00 der Früh-,11:00 der Zwischen-, 15:00 der Spätdienst. Ich habe i.d.R. 09:00 angefangen, da davor oft wenig los ist. Gehen kann man im Wesentlichen auch wann man möchte, denke ich. Es erwartet jedenfalls keiner, dass man Überstunden macht. Mittagspause kann man immer machen, wenn man möchte. Fehltage für die Diss waren überhaupt kein Problem.

Hier wird einem sehr großes Vertrauen entgegen gebracht. Je nach Wissens- und Fertigkeitenstand kann man hier regulär im Wesentlichen "eigene" Patienten von Anfang bis Ende betreuen: Vorsichten, Anamnese, klinische Untersuchung, weitere Diagnostik anmelden, EKG befunden, Therapie und Prozedere überlegen, Brief schreiben, Gespräch mit den Patienten. Bevor man zum Patienten geht guckt man sich mit Arzt/Ärztin EKG und BGA an, soweit kein dringender Handlungsbedarf ist man ab dann relativ eigenverantwortlich. Nach Anamnese und Untersuchung stellt man den Patienten einem Arzt vor und hält Rücksprache über anzumeldende Diagnostik und Therapie. Hier hat oft auch ein bisschen Lehre hinsichtlich Differentialdiagnostik und -therapie stattgefunden.
Diese Handhabung fand ich hervorragend, da man sehr eigenverantwortlich arbeiten und dabei viel lernen konnte, gleichzeitig Rücksprachen immer möglich waren und man im Bedarfsfall also nie auf sich alleine gestellt war.
Je nachdem, wie schnell oder ausführlich man die Konsultationen hält, schafft man ca. 10 bis 15 "eigene" Patienten am Tag. Dabei freuen sich die Ärzte einerseits, wenn man Ihnen Arbeit abnimmt, es drängt einen aber andererseits niemand und man kann sich (pathologieadäquat) so viel Zeit pro Patient nehmen, wie man möchte.
Für Blutentnahmen und PVK ist die Pflege zuständig, ggf. wird man mal gefragt wenn es nicht geklappt hat. Wer möchte kann bestimmt auch regelmäßig welche machen zum Üben.

Zweimal pro Woche (Mo, Mi) ist morgens um 08:00 eine halbstündige Fortbildung vom OA für das Team zu notfallmedizinischen Themen. Hierfür lohnt es sich, ggf. auch früher zu kommen. Anderweitig gab es keine Konferenzen oder Lehrveranstaltungen wie eine PJ-Fortbildung, von denen ich gewusst hätte.

Zu Funktionsuntersuchungen (v.a. Sono, Herzkatheter) kann man mitgehen, wenn man möchte. Die LOÄ vom Katheterlabor ist sehr nett und lässt Famulanten gerne zuschauen. Ebenso kann man zu den chirurgischen Konsilen mit. Bei den Gynäkologen weiß ich es nicht, da es in der Zeit kein Gyn-Konsil gab. Inwiefern man auch über Konsile hinaus bei den UCh oder Gyn tätig sein kann, weiß ich nicht.

Die Stimmung war super, ausnahmslos alle Ärzte/-innen und Pflege waren sehr freundlich miteinander, auch wenn es manchmal stressig war.

Andere Famulanten gab es während meiner Zeit nicht, nur zwei PJler, die nach ein paar Tagen wieder weg waren. Im Wesentlichen gab es außer mit keine Studis. Für zwei hätte es aber bestimmt auch genug Fälle gegeben, dass niemandem langweilig wird.
Kleidung und Spind werden unproblematisch gestellt. Mitbringen muss man mindestens ein Stethoskop. Vergütung gibt es keine. Kostenloses Essen auch nicht. Es gibt eine Cafeteria mit einem (1) trotz Mitarbeiterrabatt frech überteuerten und verbrecherisch ungesunden Mittagsangebot. Von einer Mitarbeitermensa wusste ich nicht, falls es eine gibt. Bei den Rahmenbedingungen merkt man schon sehr, dass das KH als gewinnorientiertes Unternehmen geführt wird.

Insgesamt kann ich die Famulatur in der internistischen Rettungsstelle im KH Lichtenberg nur empfehlen, insbesondere für fortgeschrittene Studis, die über die Basics hinaus den Rundum-Prozess der Patientenversorgung von A bis Z üben wollen.
Bewerbung
Ca. ein Jahr im Voraus per Mail an den CA, Details dann mit dem OA geklärt
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
EKGs
Blut abnehmen
Braunülen legen
Notaufnahme
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Punktionen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
2
Lehre auf Station
2
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.33