Famulatur Physikalische Medizin/Rehabilitation in St. Vinzenz Klinik Pfronten (9/2021 bis 9/2021)

Krankenhaus
St. Vinzenz Klinik Pfronten
Stadt
Pfronten
Station(en)
orthopädische Reha
Fachrichtung
Physikalische Medizin/Rehabilitation
Zeitraum
9/2021 bis 9/2021
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
meine beste Famulatur von allen :D
Für mich für immer ein Beispiel, wie der Arztberuf auch sein kann, völlig im Kontrast stehend zu den überarbeiteten Assistenzärzten an der Uniklinik.

Ich war die erste Famulantin in der orthopädischen Rehaklinik St.-Vinzenz in Pfronten.

Die Rehaklinik ist ein separates Haus, welches hinter der Hauptklinik liegt, es gibt etwas über 30 Betten, die meistens auch sehr gut ausgelastet sind. Es gibt hier nur einen Oberarzt, mit dem man mitläuft, einmal die Woche schaut auch der Chef der Rehaklinik vorbei (,der sich sonst im Haupthaus in der Geri-Reha verewigt), dann macht man die große Visite zusammen.

Der Aufenthalt hat sich aus sehr intensiven aber meist nicht allzulangen Arbeitsphasen und vielen Pausen zusammengesetzt, meistens konnte man gegen 14 oder 15 Uhr gehen, es war eher ein Einzelfall, dass ich bis um 16 Uhr geblieben bin.

Ich bin etwas früher angekommen, weil ich ein paar Tage Urlaub genießen wollte bevor die Famulatur anfängt, habe mich aber schonmal vorgestellt.
Vom Oberarzt wurde mir gleich das "Du" angeboten und der Hinweis, dass ich arbeiten kommen kann, wann es mir gefällt.
Ich habe dann trotzdem planmäßig angefangen ;)

Ich habe einen eigenen Spind, Kleidung aus der Wäscherei und 3 Mahlzeiten täglich bekommen, die ich mir selber zusammenstellen konnte.

Meistens war ich kurz vor 8 da,
an zwei Tagen die Woche wird morgens gegen 7.30Uhr Blut abgenommen, dann schon früher.
Zum Blutabnehmen versammeln sich die Patienten vor dem Behandlungszimmer und du kannst sie nach und nach reinrufen. Meistens ist die Blutabnahme Teamarbeit, also mit der Schwester zusammen oder mit dem Arzt, dann geht das Ganze auch mit 15 Patienten ruck zuck und irgendwie kommt eine richtig gut gelaunte Atmosphäre auf.

Dann ging es meist zum Frühstück über, generell habe ich da unglaublich viel gegessen :D an entspannten Tagen gabs Frühstück gegen 8, Leberkas gegen 11 Uhr, Mittagessen gegen 13 Uhr, dann noch Kaffe und Kuchen gegen 14 Uhr oder direkt als Nachtisch. (Und Abendessen gegen 5, das habe ich aber entweder bei mir gegessen, bzw. irgendwann abbestellt, weil ich nach der Arbeit lieber in die Berge oder zum Radeln wollte). Es gibt außerdem ein Getränkelager mit einer sehr schönen Auswahl an Spezi, Fruchtschorlen, Iso-Getränke und Wasser, man durfte sich immer bedienen.

Zwischen den Mahlzeiten ging es arbeitstechnisch aber rund. Ich habe gelernt, wie es ist, mit einem richtig routinierten Arzt zusammenzuarbeiten. Morgens kamen die Patienten aus der Hauptklinik, die in die Reha verlegt wurden. Dann haben wir Aufnahmegesprache geführt und eine körperliche Untersuchung durchgeführt. Diese Aufnahmegespräche hat der Arzt normalerweise direkt danach in einer irren Geschwindigkeit diktiert. Später hat er mir das Diktieren beigebracht, was wahrscheinlich das nützlichste Know-How aus allen meinen Famus in Hinblick auf den späteren Job ist.

Nach den Aufnahmen gab es meistens Einzelgespräche mit den Patienten zur Stand der Reha, Zufriedenheit, was sollte man ändern, wie gehts zuhause weiter, etc.

Die Rehaklinik hat sich außerdem auf ein Audit vorbereitet, wofür Fragebögen über Patientenfälle ausgefüllt werden mussten, die Aufgabe wurde mir übertragen.

Neben der Arbeit in der Klinik war der Oberarzt gut beschäftigt: Dienstag Besprechung mit den Physiotherapeuten im Haupthaus, Freitag Vomittag Sprechstunde für ambulante Patienten, Mittwochs und Donnerstags gings zum Operieren, meistens Metallentfernung und Arthroskopien, wo ich mich mit einwaschen durfte. Außerdem hat er mir das Nähen und Knoten an einem selbstgebastelten Modell beigebracht, das war einfach top. Mein Highlight war aber Montag, wo er Notarzt gefahren ist und auch da hat er mich mitgenommen, auch nachts. Hier habe ich meine erste Reanimation erlebt und auch mitgemacht.

Es war also immer irgendwas los, gleichzeitig gab es immer mal wieder 5 Minuten zum Entspannen auf der Terasse mit Blick auf die Berge.

Neben den ganzen klinischen Sachen hat sich der Arzt auch bei der Bergrettung engagiert, er hat mir eine kleine Führung im Depot gegeben und mich zum Lawinenhundtraining mitgenommen, wo ich seine kleine 6 Monate alte Hündin Malou kennen lernen durfte. Beim Training habe ich mich versteckt und die Lawinenhunde mussten mich suchen gehen :D

Alles in allem eine krasse, richtig intensive Zeit, ich wollte gar nicht mehr weg.
Wenn ihr Gelegenheit habt, dort hinzugehen: tut es. Es ist ein Gewinn, v.a. was praktische Fähigkeiten, effizientes Arbeiten und die Vielfältigkeit an Erfahrung angeht. Die wunderschöne Umgebung, die gute Stimmung auf Station und freundliche Patienten tun ihr Übriges.

PS: Ihr könnt den Arzt immer nach Tourentipps fragen ;)
Bewerbung
ca. 2 Monate vorher, kurzfristiger wäre es vermutlich auch gegangen, aber dann hätte man vielleicht kein Zimmer (110€ pro Monat) mehr bekommen.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Nahtkurs
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Bildgebung
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1