Die Station AK-A des ZI Mannheim ist eine geschlossene Station für akutpsychiatrische Fälle. Einige der Patienten sind über Monate untergebracht bei anhaltendem psychotischen Erleben (Schizophrenie, drogeninduziert), andere bleiben nur ein bis zwei Nächte, nachdem sie z.B. suizidale Gedanken geäußert haben. Diese Mischung und der resultierende Einblick in einen großen Teil des psychiatrischen Spektrums machen unter anderem den Reiz dieser Station aus.
Ursprünglich für eine Famulatur ausgewählt habe ich das ZI wegen der guten Lehre, die man im Gegensatz zum Klinikum auch während des Winters 21/22 in Präsenz aufrecht erhalten hatte.
Jetzt nach einem Monat kann ich jedem eine Famulatur auf der Station AK-A nur empfehlen, auch dann, wenn Psychiatrie vielleicht nicht das primäre Interessengebiet darstellt. Der Grund dafür ist vor allem die gute Betreuung und die gute Stimmung auf Station. So nehmen sich die Assistenzärzte viel Zeit Fragen zu klären oder auch von sich aus Dinge bspw. über Pharmakologie oder Krankheitsätiologie zu erklären. Dabei geht es immer sehr humorvoll zu, wobei der Humor teilweise auch mal etwas dunkler sein darf :)
Besonders interessant ist auch der Umgang der Ärzte und erfahrenen Pfleger mit den Patienten, die aufgrund ihrer Krankheit für viele Menschen im ersten Moment im Kontakt etwas angsteinflößend sein mögen. Zudem kann man viel über Rechtliches lernen: z.B über den Unterschied zwischen einer Unterbringung nach BGB vs. PsychKHG oder die Durchführung von Zwangsmaßnahmen wie Isolierung, Fixierung oder Zwangsmedikation.
Als Famulant kann man, wenn man möchte die wenigen Blutentnahmen für z.B. Neuaufnahmen oder Spiegelkontrollen erledigen. Ansonsten ist man bei den 2x wöchtentlich stattfindenden Einzelvisiten und der 1x wöchentlichen Oberarztvisite dabei. Dazu kommen über den Tag verteilt die anstehenden Aufnahmegespräche.
Als Student kann man außerdem die internistischen und neurologischen Untersuchungen übernehmen und wenn man möchte sich auch mal an einem Aufnahmegespräch oder einem Arztbrief versuchen. Wenn es am Nachmittag nichts mehr zu tun gibt, ist es auch kein Problem mal frühzeitig zu gehen.
Immer freitags bietet der Oberarzt Prof. Schwarz einen PJ-Unterricht an, bei dem auch Famulanten willkommen sind und bei dem man bspw. interessante Fälle besprechen kann.
Abschließend kann ich dagen, dass ich in dem Monat viel Spaß hatte und die Zeit wie im Flug vergangen ist.
