Ich habe zwei Wochen in der Anästhesie im Diakonissenhaus verbracht und bin sehr dankbar für diese tolle und lehrreiche Erfahrung!
Es wird in der Regel nur ein Famulant angenommen, um sich auf diesen gezielt einstellen zu können und zu viele Praktikanten auf einmal, wie es oftmals an größeren Häusern der Fall ist, zu vermeiden.
Ich konnte mich frei bewegen und selber entscheiden in welche OPs ich gehen möchte, ein Wechseln zwischen den Sälen war immer möglich.
Da ich ein eigenes Telefon bekommen habe, wurde ich für viele Einleitungen/Ausleitungen und interessante Fällen angerufen.
Sowohl die Ärzte als auch die Pfleger waren alle sehr freundlich und immer bemüht mir etwas beizubringen, so habe ich verschiedenste Bereiche der Anästhesie kennen gelernt und konnte vom ersten Tag unter Anleitung mitarbeiten.
Die Stimmung im Team habe ich als sehr angenehm empfunden, was mir das Einfinden in den Ablauf sehr erleichtert hat.
Generell wird von den Ärzten auf den eigenen Wissenstand eingegangen und gerne Fragen beantwortet, sowie die Basics und später auch fortgeschrittenes Wissen vermittelt.
Der Umgang mit dem Patienten, Braunülen legen, der allgemeine Ablauf einer Narkose, intubieren sowie die Lokalanästhesie beispielsweise wurden mir näher gebracht.
Ich hatte trotz „Sommerloch“ das Glück ausreichend OPs gehabt zu haben aber auch den Ablauf des Prämedizierens konnte ich kennenlernen, so wie die Anlage eines ZVKs wurde mir in der Theorie erklärt. Bei den lokalen Verfahren konnte ich Erfahrung in der Handhabung mit dem Ultraschall gewinnen und assistieren.
Zusätzlich zu den vier OP Sälen, konnte ich in den Uro/Endo OP gehen, wodurch ich einen Überblick über die verschiedenen durchgeführten Operationen erhalten habe und somit mein Wissen auch in anderen Fachrichtungen erweitern konnte.
Es wurde viel Wert darauf gelegt mich aktiv in den Arbeitsalltag einzubinden, was mir ein selbstständigeres arbeiten zum Ende der Famulatur ermöglicht hat.
Um 07:10 Uhr startete der Tag mit der Frühbesprechung und endete in der Regel gegen 15:30 Uhr.
Ab 10 Uhr wurde täglich Suppe im Aufenthaltsraum zur Verfügung gestellt, auch selbst mitgebrachtes Essen kann dort in der Mittagspause, welche ich mir ebenfalls selbstständig einteilen konnte, gegessen werden.
Einen Transponder bekommt man für 40€ Kaution und einen Spind, der mit 1€ zu verschließen ist.
In den Sommermonaten muss man mit einem niedrigeren OP Aufkommen rechnen, was mir aber von Anfang an kommuniziert wurde und mich nicht so sehr betroffen hat.
Allgemein kann ich sagen, dass ich mehr als glücklich mit meiner Erfahrung dort bin. Ich habe sehr viel gelernt und bin sehr dankbar so gut in das Team aufgenommen worden zu sein.
Ich kann eine Famulatur dort nur empfehlen, gerade für den Einstieg in die Anästhesie, da sich im Diako viel Zeit genommen wird und super auf den eigenen Wissensstand eingegangen wird.
Bewerbung
Für den Famulaturplatz habe ich ca. 5 Monate im Voraus angefragt und eine schnelle Zusage erhalten. Dennoch sollte man nicht zu knapp planen, da dort immer wieder Famulanten in der Anästhesie sind.