Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Station, OP
Heimatuni
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Kommentar
Alle Ärzt:innen waren echt nett und haben einem alle Fragen beantwortet, die man so hatte, und einen auch echt ermuntert Fragen zu stellen. Gerade wenn man mit am OP Tisch stand wurde eigentlich erwartet, dass man Fragen stellt, als Zeichen, dass man gerade konzentriert bei der Sache ist - empfand ich teilweise als sehr mühevoll, weil es doch meistens ersichtlich ist, was gerade passiert, und wenn man anatomische Fragen stellte, kam die Gegenfrage, denn man hätte ja den Präpkurs gehabt und sollte wissen, welche Struktur das ist...
Morgens begannen wir um 7:30 Uhr mit einer kurzen Frühbesprechung im Chefarztbüro, von wo aus wir zur Visite auf Privat/ Normal/ Intensivstation gegangen sind. Diese waren typisch chirurgisch - max. 1 min pro Zimmer und man hat nichts mitbekommen, weil man vor dem Patientenzimmer stand weil drinnen kein Platz mehr war.
Nach der Visite ging es dann zum Blutabnehmen, wobei die Ärzt:innen einem geholfen haben, sodass man nicht ewig damit beschäftigt war. Anschließend konnte man auf die Post-OP Sonorunde mitgehen und auch selbst sonographieren oder bei anderen Tätigkeiten, die so anstanden, mithelfen (VAC Wechsel, Drainage neu annähen). Gefallen hat mir, dass man tatsächlich auch helfen konnte und nicht nur daneben stand und zugeschaut hat. Falls man zuvor noch nicht genäht oder geknotet hat, wurde das einem auch gezeigt.
Wir Famulanten (waren zu zweit) standen aber auch fest im OP-Plan drin, den man daher auch immer im Blick haben musste. Wir haben uns dann selbst eingeteilt wer zu welcher OP mitgehen darf, meist waren das dann 2 OPs am Tag, bei denen man dann als zweite Assitenz mit am OP Tisch stand. Das OP Team war mega lieb (sich immer vorstellen!) und die OTAs haben einem auch gezeigt, wie man sich steril anzieht, falls man das noch nicht wusste. Bei den OPs selber hieß es dann meistens nur Haken halten, am Ende die Fäden abschneiden oder manchmal auch Hautnähte machen und Drainagen annähen - kam aber oft auf den Operateur, aber auch die individuellen Patientenbedingungen und die Anästhesie (Ausleitung) an, ob man Zeit hatte, dass wir Studierenden auch noch praktisch was machen durften.
Im OP wurde der Chefarzt zwar manchmal lauter, was aber meist nur daran lag, dass etwas nicht so lief, wie er es sich vorgestellt hat, und weniger persönlich an einem selbst. Also eigentlich noch ein recht angenehmes Ambiente als man es vielleicht von woanders aus dem OP kennt ;)
Falls man mal nicht im OP-Plan stand, konnte man sich aber jede OP anschauen, die gerade so lief, und auch mal bei der Anästhesie mitschauen, was die so machen. In Blaubeuren gibt es an chirurgischen Fächern außerdem die Unfall/ Ortho, wenn man also mal keine Lust auf Viszeralchirurgie hatte, konnte man auch in einen anderen OP und da die Unfallchirurgen bisschen unterbesetzt und deren Famulant krank war, waren sie fast schon froh, wenn man gefragt hat, ob man mit am Tisch stehen und helfen darf ;)
Außerdem hatte man vormittags die Möglichkeit, mit in die chirurgischen Ambulanzen zu gehen.
Mittags ging es immer mit allen Assistenzärzt:innen zum Mittagessen, das man mit einer Mitarbeiteressenskarte billiger bekommt, diese erhält man auf Nachfrage direkt an der Kasse der Cafeteria.
Nachmittags war meistens weniger los, sowohl im OP als auch auf Station, sodass es schon manchmal vorkam, dass man nach einem frühen Nachmittagskäffchen heimgeschickt wurde, falls auch in der Notaufnahme oder auf der Intensivstation nichts los war.
Insgesamt hat mir die Famulatur in der Viszeralchirurgie in Blaubeuren gut gefallen, es ist sehr familiär dort, man ist unter Umständen der einzige Studierende und kann daher überall Einblicke erhalten, wo man will.