Famulatur Gynäkologie in Regionshospital Nordjylland (8/2022 bis 9/2022)

Krankenhaus
Regionshospital Nordjylland
Stadt
Hjorring
Station(en)
Gynäkologische
Fachrichtung
Gynäkologie
Zeitraum
8/2022 bis 9/2022
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich hatte eine spannende Famu in Dänemark und konnte viel lernen.
Durch famulaturranking bin ich auf das Krankenhaus in Hjørring aufmerksam geworden, also danke an die Vorgängerberichte ;)
In Dänemark gibt es keine niedergelassen Frauenärzte, generelle Untersuchungen machen hier die Hausärzte und die Ambulanzen in der Klinik.
Ich hatte einen bunt gemischten Stundenplan von einer deutschen Oberärztin erstellt bekommen und konnte sowohl in den Ambulanzen (hier war ich meistens eingeteilt), im Kreißsaal als auch im OP assistieren. In den Ambulatorien gibt es akute, urogynäkologische und gynäkologische Untersuchungsräumen, also ein großes Spektrum.
Jeden Tag war ich einem Arzt oder einer Hebamme zugeteilt und schaute bei der Arbeit zu, je nachdem, konnte ich auch einiges selbst machen, wie z.B. einige gynäkologische Untersuchungen und Palpationen, Ultraschalle, sogar eine Spirale konnte ich legen oder eine Biopsie entnehmen. Wenn ich im OP war, war ich erste Assistenz bei Laparoskopien und Kaiserschnitten. Das war immer was Besonderes, genau so wie im Kreissaal die Geburten.
Sprachlich kam ich mit Englisch und auch Deutsch weiter, die Patientengespräche und die Morgenbesprechung waren aber auf Dänisch. Mit der Zeit versteht man aber recht viel.
Der Tag begann um 8.00 mit der Besprechung und endete um 15.00. Also top Arbeitszeiten. Auch Pausen sind wichtig und gewollt, so konnte man sich in der Küche immer Kaffee und Kuchen nehmen, am Kiosk gab es für 3,99€ auch ein gutes warmes Mittagessen zu kaufen.
Das Team ist aufgeschlossen und nett, alle sind auf Augenhöhe. Man Dutzt sich gegenseitig und auch die Patienten. Interessant war auch, dass die Hebammen und Schwestern recht viel machen dürfen, wie im OP oder auch bei den Geburten. In Dänemark ist das gesamte System anders. So gab es kaum stationäre Patienten. Ich konnte meine Famulatur deshalb als ambulant anerkennen lassen.
Ich habe kostenlos im Wohnheim gewohnt, hier wohnen auch andere Studenten und Ärzte. Es ist zwar etwas in die Jahre gekommen, aber total ok. Das Zimmer war klein, aber fein. Ich hatte ein Zimmer mit Bett, 2 Tischen und 2 Stühlen und einem Schrank mit Spiegel. Ein kleines Bad war auch gleich dran. Die Gemeinschaftsküche gibt es auf jeder Etage. Hier gibt es Teller, Besteck, Töpfe, einen Kühlschrank und für jeden ein Ablagefach. Auf jeder Etage gibt es Putzmittel und einen Staubsauger. Bettwäsche und Handtücher gab es im Krankenhaus. Supermärkte wie Aldi und Lidl sind gut zu Fuß zu erreichen.
Ich hatte auch eine Kontaktperson, eine junge deutsche Assistenzärztin, die mich vom Bahnhof abholte und immer für mich da war. Danke dafür.
Die Stadt Hjørring ist zwar klein, aber trotzdem kann man gut spazieren, joggen gehen und im Metropol Shoppingcenter einkaufen. An den Wochenenden machte ich mit dem Zug oder Bus Ausflüge (die App DSB lohnt sich für die Tickets und Fahrpläne). So besuchte ich die Strände von Løkken und Lønstrup (ich konnte sogar Anfang August noch baden), die Städte Hirtshals, Skagen, Aalborg und Aahrus (ca 2h mit dem Zug, aber sehr sehr zu empfehlen).

Hier ein paar Tipps:
- in Hjørring den Svanelunden Park besuchen und Metropol zum Shoppen
- in Løkken den Leuchtturm und das Keramikcafé Møllehuset
- in Hirtshals den Leuchtturm und Strand besuchen
- in Aalborg das Penny Lane Café
- in Aarhus das interaktive Museum Den Gamble By (das beste Museum, in dem ich jemals war!)

Es lohnt sich auf jeden Fall Dänemark anzusehen und die Leute kennenzulernen. Die Menschen sind sehr entspannt, legen Wert auf eine gute Work Life Balance und sind sehr offen. Das Gesundheitssystem ist sehr interessant und anders.
Erreicht habe ich Hjørring mit dem Flixbus (von Berlin nach Aalborg über Nacht) und dann ca. eine halbe Stunde mit dem Zug nach Hjørring.
Bezüglich Corona: es gab nirgendwo Masken und Beschränkungen, nicht mal im Krankenhaus!

Bewerbung
Ich schrieb verschiedene Krankenhäuser in Dänemark an, meist kam nichts zurück. Ich begann im Dezember mit meinen Bewerbungen, wenn man den richtigen Kontakt findet, kann man aber auch später mit den Bewerbungen anfangen. Im März schrieb ich dann Niels an, den Oberarzt aus den Vorgängerberichten und er leitet meine Mail an die Gyn weiter. Ab hier schrieb ich mit einer deutschen Oberärztin namens Constanze, die mir alles perfekt organisierte. Ich musste keinerlei Nachweise oder Impfungen darlegen.
Die Gyn Station ist offen für weitere Famulanten, also nutzt die Chance ;)
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Mitoperieren
Poliklinik
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1