Ich habe mich relativ spontan für eine Famulatur in der Psychiatrie entschieden und hatte somit keine Wahl mehr, auf welche Station bzw. in welchen der Bereiche ich rotierte. Am Ende sind es die beiden Suchtstationen geworden, auf denen ich eine tolle Famulatur hatte.
Zunächst sollte man erwähnen, dass das arbeiten in der Psychiatrie wirklich sehr entspannt ist - vor allem auf der Suchtstation. Los ging es mit einer der der Frühbesprechungen um 08:15Uhr, danach folgten die Blutentnahmen für die Stationen der S1 & S2. Diese beliefen sich meistens auf nicht mehr als 3-6 Entnahmen insgesamt und ich habe mir die Entnahmen noch mit der Stationsärztin und der PJlerin geteilt. So war man damit auch nach ein paar Minuten durch.
Im Anschluss folgte die Morgenbesprechung der anderen Station.
Den Rest des Tages verbrachte man mit verschiedenen Tätigkeiten, wie Patientenaufnahmen oder -entlassungen oder der Visite (die nur 2x/Woche stattfindet, dafür dann aber auch einige Stunden in Anspruch nimmt).
Generell gibt es nicht viele praktische Tätigkeiten, man hat aber viel Zeit die Patienten kennenzulernen und einiges über Suchtmedizin zu lernen. Dadurch, dass die Ärztinnen und Ärzte selten unter Stress stehen, nehmen sich auch alle, inklusive der zuständigen OÄ, sehr viel Zeit für Teaching und Fragen beantworten.
Besonders positiv aufgefallen ist mir auch der Umgang im Team miteinander. Ich fand es sehr cool, dass in der Psychiatrie neben dem ärztlichen und pflegerischen Personal auch die Arbeit der Psychologinnen und Sozialarbeiter ein wichtiger Bestandteil der Therapien ist. Alle arbeiten sehr eng zusammen und auch als Famulant wird man begeistert ins Team integriert.
Feierabend war immer sehr unterschiedlich. Wenn es einiges zu tun gab, war man häufig bis 15Uhr oder 16Uhr in der Klinik. An sehr ruhigen Tagen war es aber auch kein Problem schon zwischen 12Uhr und 13Uhr zu gehen.
Insgesamt war diese Famulatur eine der besseren, die ich während meines Studiums gemacht habe. Vor allem, wenn man mal einen Einblick in etwas wirklich anderes als die somatische Medizin bekommen möchte, lohnt sich eine Famulatur in der Psychiatrie.
