Die Famulatur in Karlsburg ist für jeden, der sich für Kardiologie interessiert, eine echte Empfehlung!
Der Tag beginnt gegen 8.00 Uhr, aber es ist auch kein Problem, wenn man etwas später erscheint.
Danach beginnt man mit Blutentnahmen und dem Legen von Flexülen. Dies dauert max. 1h, aber meist nur 30 min, da die meisten Blutentnahmen von den Pflegefachkräften erledigt werden.
Im Anschluss beginnt die Betreuung der Patienten. Morgens werden meist die Entlassungsbriefe, die man den Tag zuvor diktiert hat, korrigiert und nochmal mit einem Arzt besprochen. Dann werden die entsprechenden Patienten entlassen und man darf teilweise das Entlassungsgespräch unter Aufsicht des betreuenden Arztes führen.
Dann folgt die Visite, bei der man mit dem Arzt und der Pflege die Zimmer durchgeht, mit den Patienten spricht und nochmal die Medikation und die geplanten Untersuchungen durchsieht. Dabei wird alles erdenkliche zu den Krankheitsbildern erklärt und man diskutiert mit dem Arzt gemeinsam, welche Medikation sinnvoll wäre. Hier ist eure Meinung immer gern gehört und jede Frage wurde bei mir beantwortet.
Ab ca. 11.00 Uhr beginnen dann die Neuaufnahmen. Dies sind meist für den entsprechenden Stationsteil, für den man mit einem Arzt zuständig ist, 3 Personen. Anfangs macht man die Anamnese und körperliche Untersuchung unter Aufsicht, später immer selbstständiger. Hier hat man die Möglichkeit sämtliche Untersuchungstechniken aus der Uni praktisch zu erproben und es ist auch nur eine gezielte Untersuchung notwendig. Des Weiteren hat man hier die Möglichkeit wirklich pathologische Herzgeräusche und auch Lugenpathologien zu auskultieren. Wenn man sich nicht sicher ist, kann man immer den Arzt hinzuziehen. Darauf folgend werden gemeinsam mit dem Arzt alle Untersuchungen angemeldet und die Medikamente optimiert.
Von 12.00 Uhr bis 14.00 Uhr habt ihr die Möglichkeit in der Mensa Mittagessen zu gehen. Dabei wird dieses vom Krankenhaus für Famulanten und PJler kostenlos gestellt und die Qualität ist sehr gut.
Nach dem Mittag sind meist noch Aufnahmen zu erledigen und dann bereit man sich auf die 15.00 Uhr Besprechung vor. Hier werden jeden Tag komplizierte Fälle erläutert und alle Patienten, die eine Koronarangiographie erhalten sollen, vorgestellt. Somit kann man quasi jeden Tag die Vorstellung von Patienten üben. Auch finden zu diesem Termin manchmal Fortbildungen statt, wie z.B. zur LAE, Methoden im HKL oder EPU, welche extrem lehrreich sind. Des Weiteren findet dort mehrmals die Woche eine Röntgenbesprechung statt, wo Radiologen dem Team Röntgenbilder erklären, was auch sehr interessant sein kann.
Nach der Besprechung werden meist noch die Anmerkungen der OA aus der Besprechung umgesetzt und die verbleibende Arbeit erledigt.
Der Tag endet meist zwischen 16.30 Uhr und 17.30 Uhr.
Während er ganzen Famulatur kann man auf Eigeninitiative zum Herzecho oder Schluckecho gehen, wo euch erklärt wird, wie diese Untersuchungen durchgeführt werden und was man dort alles im Ultraschall sehen kann.
Auf Station ist es möglich, unter ärztlicher Betreuung, Pleuraergussausschlüsse, Perikardergussausschlüsse, Sonographie der Beinarterien oder teilweise sogar Grundlagen der Echokardiographie selbst durchzuführen.
Während der ganzen Famulatur hat man die Möglichkeit bei Herrn OA Bley Lehre zur Lunge zu erhalten, welche u.a. die Themen LuFu, Röntgen Lunge und Benutzung von Inhalatoren abdecken. Man sollte am besten so früh wie möglich mit Ihm in Kontakt treten, sodass man noch mehr Themen mit Ihm besprechen kann. Alle Vorträge waren sehr gut und man kann sogar die PowerPoints erhalten. Dafür vielen Dank nochmal an dieser Stelle.
Mein weiterer Dank gilt Herrn Dr. Mahlke und Herrn Dr. Ziegler, welche wirklich einen tollen Job bei der Betreuung geleistet haben. Herrn Dr. Mahlke ist außerdem sehr bewandert in der Radiologie, sodass man mit Ihm sehr gut alle Röntgenbilder und CTs durchsprechen kann und dort stets etwas Neues lernen kann. Er ist auch sehr bemüht, alle Wünsche bezüglich Hospitationen in den verschiedenen Klinikabteilungen und dem Erlernen von praktischen Fähigkeiten zu ermöglichen.
Zusammengefasst: Wer viel lernen will, aber auch bereit ist viel und teilweise selbstständig zu arbeiten, ist in Karlsburg genau richtig.
Bewerbung
Ich habe mich bei Frau Dr. Scheler ca. 6 Monate vorher beworben. Sie hat alles sehr gut organisiert. Die Station wusste bescheid, dass ich komme und auf den Dienstplänen ist man auch offiziell vermerkt. Wenn man wichtige Termine während der Arbeitszeit hat, macht Frau Dr. Scheler einem die Teilnahme an diesen gern möglich. Für die ganze Organisation nochmals vielen Dank!