Famulatur Anästhesiologie in Knappschaftskrankenhaus Puettlingen (2/2022 bis 3/2022)

Krankenhaus
Knappschaftskrankenhaus Puettlingen
Stadt
Puettlingen
Station(en)
OP und Intensivstation
Fachrichtung
Anästhesiologie
Zeitraum
2/2022 bis 3/2022
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Mainz
Kommentar
Diese Famulatur war eine durchgehend positive Erfahrung.
Von der hervorragenden Organisation durch das Sekretariat, bis zum tollen Team aus dem ärztlichen und pflegerischem Bereich fühlte man sich jederzeit gut aufgehoben.

Die ersten 3 Wochen meiner Famulatur habe ich im OP verbracht.
Vom ersten Tag an wurde ich direkt in alle Abläufe eingebunden. Der Dienst beginnt am Morgen mit einer kurzen Frühbesprechung, in der man hört, was heute an OPs geplant ist. Es wurde immer darauf geachtet, mich in einem Saal mit möglichst vielen Ein- und Ausleitungen einzuteilen, damit man möglichst viel Übung bekommt. Darüber hinaus war es auch jederzeit möglich die Säle zu wechseln und überall reinzuschauen. Auch wurde oft darauf hingewiesen, wenn es irgendwo etwas besonders spannendes zu sehen gab. Nach kurzer Zeit und dem Üben von Basics, durfte ich dann unter Aufsicht selber Einleitungen durchführen und bekam so richtig viel Praxis beim intubieren und im Umgang mit den Geräten und den vielen Zu- und Ableitungen. Fragen wurden jederzeit ausführlich beantwortet und ich hatte stets das Gefühl, dass eine gute Ausbildung und Lehre sowohl den Ärzten als auch dem tollen Team der Pflege aus Anästhesie und OP am Herzen liegt. Ab und zu gab es kleine Fragerunden vor den Medikamentenwägen oder während der Vorbereitung einer Narkose um den eigenen Wissensstand zu testen was ich als sehr positiv empfunden habe und mich angeregt hat, mich tiefer mit manchen Themen zu befassen.
Vor bestimmten Verfahren wie beispielsweise Regionalanästhesien wurde nochmal kurz die relevante Anatomie und Physiologie durchgesprochen und es gab danach stets konstruktives Feedback.
Pausen waren nach Absprache jederzeit möglich und wenn es an einem Tag mal nicht ganz so viel zu sehen gab, war es auch kein Problem mal ein Stündchen früher den Heimweg anzutreten.

Zum Schluss ging es dann noch für eine Woche auf die Intensivstation.
Dort durfte ich ebenfalls schnell viel selber machen und mich aktiv an der Versorgung der Patienten beteiligen. Eigeninitiative wurde sehr hoch geschätzt und ich wurde in die Gesamtheit der Versorgung inklusive Administration etc. voll eingebunden. Unter Anleitung durfte ich beispielsweise eine Pleurapunktion mit Sono durchführen oder das bronchoskopieren üben. Weiterhin hatte ich zwei feste Patienten, die ich mehrmals pro Dienst untersucht und deren Verlaufsberichte ich jeden Tag geschrieben habe. Diese wurden dann mit mir von Ärzten nochmal durch gegangen und ggf. korrigiert.
Auch wenn es dort etwas stressiger zuging, war jederzeit Raum für Fragen und Erklärungen, sodass ich trotz des kurzen Aufenthalts jede Menge lernen konnte.
Was ich außerdem sehr cool fand: Am ersten Tag bekam ich ein kleines Büchlein für die Kitteltasche mit den wichtigsten Infos zum "Überleben" auf ITS und in Notfallsituationen mit vielen Szenarien im "wenn-dann" Format, das ich noch heute bei mir trage und in das ich immer wieder rein schaue.

Abschließend kann ich sagen, dass mich diese Famulatur in meinem Wunsch Anästhesist zu werden enorm bestärkt hat und ich in 4 Wochen mehr sinnvolles gelernt habe, als in den durch Corona geprägten Semestern davor zusammen. Besonders gefallen hat mir die Stimmung im Team und die Bereitschaft jedes Einzelnen mir Wissen zu vermitteln oder mir den ein oder anderen Trick zu zeigen.
Wenn mal etwas nicht so toll geklappt hat, hatte ich nie das Gefühl ausgelacht oder nicht ernst genommen zu werden (wie das viele von uns ja leider nur allzu oft erfahren) sondern es wurde versucht zu klären, woran das Ganze jetzt gescheitert ist, was ich beim nächsten Mal besser machen könnte oder auch mal darauf hingewiesen, dass manches eben erst mit der Übung kommt.

Im Aufenthaltsraum gab es Wasser und Kaffee, sowie ausreichend Sitzgelegenheiten und einen großen Monitor mit dem aktuellen OP-Plan.
Essen gibt es für Famulanten mittels elektronischer Karte umsonst in der Cafeteria, das habe ich allerdings nicht genutzt.
Dienstkleidung inkl. Schuhe und Schutzausrüstung wie Masken, Hauben etc. wurde für OP und ITS gestellt und war in verschiedenen Größen in stets ausreichender Menge in den jeweiligen Umkleiden verfügbar. Meine Wertsachen und meinen Rucksack konnte ich in einem dafür frei geräumten und absperrbaren Schrank unterbringen.
Bewerbung
Beworben habe ich mich ca. 3 Monate im Voraus per Mail an das Sekretariat der Klinik für Anästhesie.
Kurz darauf kam die Zusage und einige Tage später noch Post von der Personalabteilung mit weiteren Infos und der Bitte noch einige Dokumente (auch bezüglich Impfungen) an sie bzw. den Betriebsarzt einzureichen.
Das ging alles sehr flott und unbürokratisch. Am ersten Tag mus man noch kurz in der PA vorbei, einiges bezüglich Schweigepflicht und co unterschreiben und dann kanns schon losgehen.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
EKG
Bildgebung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Braunülen legen
Untersuchungen anmelden
Punktionen
Patienten untersuchen
EKGs
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
2
Stimmung Klinik
2
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.33