Sehr gute Famulatur, vielleicht sogar die beste im gesamten klinischen Studienabschnitt. Die Bewerbung war schnell und einfach, ich wurde wenige Tage nach meiner Bewerbung vom CA persönlich angerufen und nach meinen Wünschen für die Famulatur befragt. Wäre ich länger geblieben als 4 Wochen, hätte ich mir noch weitere Stationen anschauen können. Aber der CA meinte, für 4 Wochen sei die Allgemeinpsychiatrie aufgrund der Vielfalt der Krankheitsbilder am besten geeignet, was ich so auch bestätigen kann.
PROs
- einfache Bewerbung
- vielfältige Krankheitsbilder
- Nettes Team, sowohl Ärzte wie auch Pflegepersonal (alle Duzen sich, inkl. dem sehr entspannten CA)
- regelmäßiges gemeinsames Mittagessen (für Famulanten vergünstigt)
- Wahl zwischen 200€ Aufwandsentschädigung oder kostenloser Unterkunft (habe mich für letzteres entschieden)
CONTRAs: kaum, hauptsächlich eigentlich das fehlende Teaching bzw. der fehlende Unterricht -> die Famulatur war mitten in der Corona-Hochzeit, so dass ein sonst regelmäßig stattfindender Journal-Club (Vorstellung neuer psychiatrischer Publikationen) leider in dieser Zeit ausfallen musste
Arbeitsalltag: morgens vor Schichtbeginn Blutabnahmen (zum Üben allerdings eher nicht geeignet, da viele psychiatrische Patienten nur unter viel gutem Zureden überhaupt zu einer BE bereit sind), dann Stationsgeschehen (Teilnahme an Patientengesprächen mit Ärzten und/oder Psychotherapeuten, gerichtliche Anhörungen, Aufnahme von Neuzugängen, neurologische/internistische Untersuchungen, Erheben des psychopathologischen Befunds, Dokumentation), dienstags immer Visite auf der offenen Station (Besonderheit ist hier im Ggs. zu einem anderen Fachgebiet, dass die Patienten freiwillig nur dann zur Visite kommen müssen, wenn sie akuten Gesprächsbedarf oder Anliegen haben), donnerstags Visite im geschützen/geschlossenen Bereich, einmal pro Woche Visite in einem angeschlossenen Wohnheim für betreuungsbedürftige Jugendliche in Weingarten
Fazit: Mir haben die 4 Wochen sehr gut gefallen, da v.a. das Team sehr umgänglich war und man die Möglichkeit hatte, sich mit der Rolle einer Vielzahl von Berufen in der Akutpsychiatrie auseinanderzusetzen (Ärzte, Psychotherapeuten, Sozialarbeiter, Ergotherapeuten, Richter, gesetzliche Betreuer, Genesungsbegleiter uvm.). Alle hatten stets ein offenes Ohr und haben sehr gerne über ihre verschiedenen Aufgabenbereiche aufgeklärt oder haben fachliche Fragen beantwortet.
Habe mich in der Zwischenzeit auf ein PJ-Tertial dort beworben und wurde auch angenommen.
Bewerbung
Wenige Wochen vorab über den Chefarzt der Allgemeinpsychiatrie.