Famulatur Kardiologie in St. Vinzenz-Hospital (8/2022 bis 10/2022)

Krankenhaus
St. Vinzenz-Hospital
Stadt
Koeln
Station(en)
IMC, ITS, Normalstation mit Telemetrieanteil, ZNA, HKL, Echo
Fachrichtung
Kardiologie
Zeitraum
8/2022 bis 10/2022
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Station, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das Wichtigste vornweg: Absolute Empfehlung! Wer motiviert ist, kann hier eine sehr coole Zeit verbringen und extrem viel mitnehmen.

Diese Famulatur war nie geplant, sondern ist super spontan durch einen Wahlblock beim Chefarzt Prof. Sinning entstanden. Was Besseres hätte mir aber gar nicht passieren können.

Die Kollegen waren allesamt (wirklich alle, völlig egal ob Kardio, Innere, Anästhesie, Chirurgie, Diabetologie, etc; AA, OA, CA, Pflege, Sekretariate, etc.) super lieb, sehr bemüht mir was beizubringen und ich habe ne Menge praktische Arbeiten durchführen können. Dies beginnt bei der Viggo, Visitenführung /-dokumentation, Schreiben von Arztbriefen (was ich persönlich sehr hilfreich fand und es daher mit großer Freude freiwillig getan habe), geht über Annähen von ZVK, Aufnahmen von Notfall- und Elektivpatienten (Anamnese, körperliche Untersuchung, Vorschlag von Procedere, Dokumentation), arteriellen Punktionen, sich selbst am Echo/Sono versuchen, Aufklärungs- und Entlassungsgespräche (natürlich aus rechtlichen Gründen jeweils im Beisein des Assistenzarztes) bis hin zur Pleurapunktion! Ich kann gar nicht mehr alles aufzählen. Das Motto lautet: Alles kann, nichts muss. Bin ich mit irgendwas nicht zurechtgekommen, wurde geduldig erklärt und mir praktisch geholfen. Ich habe in ZNA und HKL auch gerne mal der Pflege unter die Arme gegriffen, auch daraus lernt man wirklich ne Menge.
Auch der CA freut sich immer über interessierten Besuch und versteht es, einen für sein Fach zu begeistern (hier ein kleiner Hinweis an alle Kölner Studierenden: sein Wahlblock lohnt sich).

Ich bin frei durch die verschiedenen Bereiche rotiert: IMC, ITS, Normalstation mit Telemetrieanteil, Notaufnahme, Echo, Herzkatheterlabor (ich hätte nicht für möglich gehalten, wie viele verschiedene Techniken und Therapieformen es dort zu sehen gibt!), EPU (elektrophysiologische Untersuchung) -Sprechstunde (Vor- und Nachbereitung von elektrischen Kardioversionen, zugucken beim TEE mit sehr viel Erklärung durch die Anästhesisten, Auslösen des Kardioversionsschocks; Prästationäre/Präinterventionelle Aufnahmen). Auf ITS und in der ZNA macht man alles was die Innere Medizin hergibt, verliert also nicht den Blick über den Tellerrand auch wenn man offiziell in der Kardio ist. Hier arbeitet man auch gemeinsam mit anderen Abteilungen.

Man lernt Dank gemeinsamen Mittagessen (man bekommt Gutscheine) mit den Kollegen und der Frühbesprechung (freiwillig aber durchaus lohnenswert) schnell viele der Kollegen kennen und bekommt hier und da Tipps/einen guten Eindruck an wen man sich am besten dranhängt. Neben der Arbeit und dem täglichen ganz normalen Klinikwahnsinn kommt in diesem Team abteilungsübergreifend auch der Spaß nicht zu kurz.
Der Kontakt zur Pflege ist sehr gut, man muss sich nur daran gewöhnen, dass sie schonmal Entscheidungen und Antworten haben wollen, die man als Famulant gar nicht geben kann (und dann doch manchmal treffen oder organisieren muss). Naja, man wächst mit seinen Aufgaben und am Ende habe ich mich auch in dieser Rolle recht wohl gefühlt.
Botengänge etc. gab es quasi keine (außer wir brauchten ein Sonogerät o.ä. von irgendwoher). Im Gegenteil, ich wurde öfter mal zurück ins Sitzen beordet, wenn ich schon loslaufen und etwas besorgen wollte. Oft sind dann die Assistenzärzte selbst gelaufen. Was es mit zunehemender Dauer der Famulatur immer häufiger gab, war Aufgabenteilung im Sinne von parallelem Abarbeiten von To-Do's am Patienten oder PC.
Blut abnehmen auf Station übernimmt im Regelfall der Blutentnahmedienst, außer man möchte es üben.

Die Famulanten der ZNA durften problemlos mit ins HKL oder zur Kardioversion, und ich konnte relativ spontan im OP vorbeischauen um nochmal ein bisschen anästhesiologisches Skill Training zu machen (kurzes Nachfragen bei deren Leitung reichte; fairerweise muss ich dazu sagen, dass ich einen der OA kenne, der mich dann mitgenommen hat).

Mir hat es so gut gefallen, dass ich fast täglich länger als 8h da war und am Ende ca. 4 Wochen mehr gemacht habe, als ich offiziell noch hätte machen müssen, um meine Famulaturzeit zu vervollständigen. Als ich gehen musste (leider gibt es ja auch noch sowas wie theoretische Anteile des Studiums 😉 ), wurde ich von vielen gefragt, ob und wann ich wiederkommen werde. Das spiegelt auch wieder, wie schnell ich ins Team integriert worden bin, incl. offizieller Feiern.

Mein allgemeiner Tipp nachdem ich nun alle Famulaturen hinter mir habe und im Frühjahr das M2 ansteht:
Für mich war es perfekt am Ende eine Famulatur (weit) >30d zu machen. Durch die lange Zeit hat man einen sehr viel besseren Einblick in die Abläufe, kann/darf zunehmend mehr selbst machen und ist nicht dann schon wieder weg, wenn man gerade wirklich reingekommen ist.
Außerdem macht es in meinen Augen Sinn mit den Famulaturen nicht zu früh zu starten. Ich habe (Coronachaos-bedingt) erst nach dem 7. Semester begonnen und würde mich rückblickend freiwillig wieder so entscheiden. Das dann bereits erworbene Wissen macht es einem leichter, aus den Famulaturen wirklich was mitzunehmen und selbst am Patienten arbeiten zu können. Immer nur danebenstehen ist ja auf Dauer ziemlich langweilig.
Bewerbung
bei mir extrem spontan über das Sekretariat der Kardiologie: Freitags gefragt, Montags angefangen.
Klappt sicher nicht immer so kurzfristig, aber ich denke die notwendigen Vorlaufzeiten sollten immer recht kurz sein. Selbst mit mehreren Famulanten konnten wir uns recht gut aus dem Weg gehen, da die Abteilung relativ groß ist und man sich frei bewegen darf.

Inwieweit es eine Unterbringungsmöglichkeit gibt, weiß ich nicht, da sich dieses Problem für mich nicht stellte. Es gibt aber ein Schwesternwohnheim direkt neben dem KH. Also im Zweifel einfach mal nachfragen.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Fallbesprechung
Bildgebung
EKG
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Notaufnahme
Patienten untersuchen
EKGs
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Rehas anmelden
Blut abnehmen
Punktionen
Untersuchungen anmelden
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.2