Diagnostik, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Pro:
-Nette und motivierte Assistenzärzte
-Gute Stimmung in Kreißsaal
-Möglichkeit eigenständig Ultraschalluntersuchungen von Schwangeren durchzuführen
-Wann man geht ist allen recht egal
Contra:
-Wenig bis keine Lehre
-Stimmung im OP grausig (wenn man überhaupt an den Tisch darf)
-Weder PC Zugang, noch Schlüssel erhalten
-Oberärzte teilweise überfordert/ desinteressiert
-Bringt man sich nicht ein wird man vergessen
Alles in allem leider eine recht demotivierende Famulatur. Ich habe mich etwa ein halbes Jahr vorher per Mail beworben. Die Stimmung unter den Assistenzärzten ist im großen und ganzen gut. Diese waren größtenteils leider auch die einzigen, die daran interessiert waren den Studenten etwas beizubringen. Auch im Kreißsaal war die Stimmung durchweg gut und locker, sodass man sich auch unter den Hebammen gut aufgenommen fühlte. Im Kreißsaal fand somit auch der größte Teil der praktischen "Lehre" statt. Die bestand leider aber auch nur im zuschauen dürfen, und ab und an einen Zugang zu legen. Manuelle Untersuchungen durften überhaupt nicht durchgeführt werden.
Die Lehre auf der Station war leider gänzlich non existent. Weder hatte man eigene Patientinnen, noch wurde es einem so recht zugetraut ein einfaches Anamnesegespräch in der Ambulanz zu führen. Leider war selbst eine Untersuchung im Beisein eines Arztes für Studenten nicht möglich. Auf Nachfrage durfte man bei den meisten Untersuchungen zuschauen, selber tun jedoch ausgesprochen wenig. Das größte Manko war jedoch der OP. Auch hier durfte man eigentlich immer wenn man wollte zuschauen, assistieren konnte man jedoch so gut wie nie. Auf Nachfrage hin wurde man in den vorläufigen OP-Plan als Assistenz eingetragen, im finalen Plan stand man jedoch entweder nicht drin, oder eine der zahlreichen Oberärztinnen hat sich spontan dazu entschieden "Famulant/in" zu heissen und hat den eigenen Platz als Assistenz eingenommen. Die Stimmung im OP seitens der Anästhesie war durchweg super, und nett, die Stimmung seitens der OP Pflege dafür umso schlimmer. Entweder wurde man ignoriert und danach angemeckert warum man sich nicht vorstellt, oder es wurde in der dritten Person herablassend über einen geredet. Ich hatte das Gefühl ich hab beinahe mehr Anästhesie gelernt, als Gynäkologie. Das ist nun aber nicht verwunderlich, wenn man öfter bei den Anästhesisten stehen muss, als bei den Chirurgen.
Ein "Lichtblick" war der Fakt, dass es ab 11 Uhr quasi nichts mehr auf Station zu tun gab, sodass man entweder bis zur Besprechung um 16 Uhr die Kacheln an der Wand zählen konnte, oder einfach früher gehen konnte, was einem vom Chefarzt auch oft gesagt wurde.
Wer nach einer Station sucht, auf der es oft wenig als Famulant/in zu tun gibt und die Zeit nutzen möchte um zuhause anderen akademischen Tätigkeiten nachzugehen, der ist gut aufgehoben. Wer jedoch nach viel aktiver Lehre und eigenständigem, praktischen Arbeiten sucht, dem kann ich die Station nicht empfehlen. Mensagutscheine gab es nicht, ist aber nicht schlimm, dort ist die Stimmung idem zum OP. Es gab eine Vergünstigung beim Essensautomaten bei dem man sich vorgekochtes Essen kaufen konnte. Aufwandsentschädigungen oder Lohn gab es keinen, habe ich aber auch nicht erwartet.