Es ist sehr interessant mal den Ablauf in einem irischen Krankenhaus gesehen zu haben.
Notaufnahme und Station wurde von der Abteilung selbst kaum versorgt, das Emergency Department macht die Erstversorgung und die Patienten kommen nur von 7-8 Uhr in die Plastische Ambulanz, um gesehen zu werden.
Täglich finden 1-2 Sprechstunden (dort bezeichnet als "clinic") statt, Hand oder Plastics, man wurde dabei sehr animiert sich Patientenakten zu nehmen und die Patienten selbst zu sehen, Anamnese zu machen und zu untersuchen. Dann geht man zu einem der Ärzt*innen und präsentiert den Fall und dann wird nochmals gemeinsam zum Patienten gegangen. Danach kurz der Fall besprochen, man soll sogar einen Eintrag in die Akte machen, was aber immer nochmal überprüft wird. An sich ein sehr cooles Konzept, leider sind die Ärzte*innen Recht am Limit, haben wenig Zeit das ganze nochmal gut und gründlich zu besprechen bzw. Zu beachten.
Im OP, der nicht jeden Tag läuft darf man zuschauen, aber man sieht nicht viel, es sind immer einige am Tisch, es gäbe also nicht Mal Platz für einen Famulaten. Es laufen meistens Flaps in irgendeiner Weise.
Fast täglich läuft aber der Ambulante OP mit Trauma, Biopsien oder Exzisionen. Wird zwar irgendwann etwas langweilig, aber die Stimmung dort ist toll und ausgelassen. Man darf sich oft Einwänden und helfen, auch Mal Nahen wenn die Zeit es zulässt. Die OP-Schwestern sind absolut Gold wert und machen es zu einem so schönen Arbeitsplatz.
An sich darf man sich frei bewegen und die Arbeitsplätze wechseln, wobei es schon sehr gerne gesehen wird wenn man die Sprechstunden mitgestaltet. Insgesamt sehr Derma lastig, bisschen Hand aber da kann man maximal bisschen Untersuchen.
Insgesamt kennen sie dort das Prinzip der Famu nicht, mittlerweile hat die UCD zwar 6 Wochen Praktika festgestellt für die eigenen Studis, aber unsere Standardaufgaben wir Zugänge legen, Blut abnehmen, Verbände etc. Werden dort von den Nurses übernommen.
Demnach war es viel zuschauen und wenig praktisches, was wenn man es schon anders kennengelernt hat etwas frustran ist.
Auch darf man nicht unterschätzen, dass die Iren und vor allem die Dubliner einen starken Dialekt haben, der nicht immer gut zu verstehen ist. Hatte das Gefühl, manchmal waren die Leute etwas genervt von mir, dass ich sie schon wieder gebeten hab den Satz zu wiederholen.
Daher empfehle ich es besser zu machen als ich und sich darauf etwas mehr vorzubereiten :D
Dublin selbst ist Recht cool, der Süden reicher und wohl weniger gefährlich als der Norden. Man sollte wohl schon etwas drauf achten, wo man nachts unterwegs ist, aber ich selbst hab keine schlechte Erfahrung gemacht. Wohnen ist super teuer, man man sich an das College der Klinik wenden (UCD), man kann wohl off-campus Zimmer bei Privatleuten bekommen. Mit eigentlich mind. 200€ die Woche Miete muss man leider rechnen. Ich war in einem privaten Studentenappartment, heyday, gibt davon aber noch paar mehr, vermieten aber oft nur für mehrere Monate, trotzdem immer anfragen, wegen der Ferien habe ich auch ein Zimmer für 3 Wochen bekommen. Dazu kommt daß Lebensmittel dort auch nicht gerade günstig sind, sollte man bedenken. In der Klinik gibt es eine Kantine bei der man für knapp 3€ essen kann Mittags, das sollte man nutzen.
Ich war 2 1/2 Wochen famulieren was an sich finde ich auch ausreicht.
Bewerbung
Ich hatte mich um Neujahr beworben für August, wäre aber glaube ich auch später gegangen. Man kann in der Klinik nur im Juli und August famulieren, wenn die Studis vor Ort Ferien haben. Daher lernt man dort kaum einen Dubliner Studis kennen.
Anschreiben muss man Ms. Dolan (rdolan@svcpc.ie), eine der Consultants (grob unsere leitenden Oberärzte) und dann muss man das Ganze noch mit der Administratorin Ms. Lujan Chaluat ( lujan.chaluat@ucd.ie) klären. Vor Ort bekommt man (wenn man sich selbst drum kümmert) eine Card mit dem man Zugang hat zur OP-Umkleide und dem Studyroom. Den muss man sich bei den Securityleuten am Eingang holen. Wichtig deshalb, weil man nur so den Kasakautomaten benutzen kann, Privatkleidung ist aber in der Klinik auch okay.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Patienten untersuchen Praktische Maßnahmen unter Aufsicht Eigene Patienten betreuen Mitoperieren Poliklinik
