Ich kann eine Famulatur hier uneingeschränkt empfehlen. Das gesamte Team ist unheimlich nett, herzlich und aufgeschlossen, sowohl die Ärzt:innen als auch die Pflege. Jeder hat sich immer Zeit genommen, meine Fragen zu beantworten und mir etwas zu erklären. Ich durfte sehr viel selbst machen, habe unglaublich viel gelernt und mich dort sehr wohl gefühlt.
3 Wochen habe ich im OP verbracht. Hier läuft ein typischer Tag ungefähr so ab:
Um 7:30 Uhr trifft man sich im Aufwachraum zu einer kurzen Frühbesprechung. Anschließend wird man meistens vom Chef in einen OP-Saal eingeteilt. Hin und wieder vergisst er dies, dann kann man einfach bei der Person, die am PC sitzen bleibt, nachfragen, oder man sucht sich selbst einen Saal aus, was ich immer so gemacht habe. Generell bleibt man dann den ganzen Tag in diesem Saal, man kann aber auch problemlos spontan zwischen den Sälen wechseln und so möglichst viele Einleitungen mitmachen, was ich sehr empfehlen kann, vor allem, wenn man das Team dann kennt. Bei den Einleitungen kann man nämlich am meisten übernehmen: Ich habe anfangs immer der Pflege geholfen, alles vorzubereiten (Medikamente aufziehen, EKG usw. anlegen, Zugang legen). Dann durfte ich eigentlich immer präoxygenieren, Maskenbeatmung durchführen und Larynxmasken legen. Manchmal durfte ich die Medikamente selbst „anordnen“ und verabreichen. Auch Intubieren durfte ich mehrfach. Alles unter Aufsicht natürlich! Während der OP hat man zugegeben nicht mehr viel zu tun. Ich habe oft das Protokoll geführt, durfte das Beatmungsgerät bedienen, hab der OP zugeschaut, Fragen gestellt, was erklärt bekommen oder mich auch einfach mit den anderen Leuten unterhalten:). Wenn ich etwas nicht geschafft oder mir etwas nicht zugetraut habe, war das nie auch nur ansatzweise ein Problem. Der Tag endet dann ca. um 15:30 Uhr, wobei ich oft nach der letzten Einleitung schon früher nach Hause geschickt wurde.
Eine knappe Woche war ich noch auf der Intensivstation. Fragt hierfür einfach den Chef oder eine der Oberärztinnen. Auch das kann ich insgesamt empfehlen, auch wenn man hier deutlich weniger selbst machen kann. Ein Tag läuft ungefähr so ab:
Um 7:00 trifft man sich (in dunkelblauer Dienstkleidung!) zur Übergabe/Frühbesprechung (lasst euch die Umkleide und das Arztzimmer am besten vorher einmal zeigen). Danach und im Laufe des Tages gibt es mehrere Visiten, bei denen man mitgeht. Anschließend habe ich die körperliche Untersuchung der Patienten übernommen und durfte meine Ergebnisse auch dokumentieren. Lasst euch dabei Zeit und unterhaltet euch auch mal länger mit den Patienten, denn weitere Aufgaben hat man eigentlich nicht. Wenn ein Patient in den Schockraum kommt, kann man immer mitgehen, das ist auch sehr interessant. Der Tag endet dann gegen 16 Uhr.
Theoretisch kann man auch an einzelnen Tagen den Notarzt begleiten. Das war allerdings sehr schwierig zu organisieren und bis ich alle Infos zusammengetragen hatte, war meine Famulatur dann vorbei.
Zu den Rahmenbedingungen:
Man kann kostenlos im Wohnheim wohnen (einfach bei der Bewerbung für die Famulatur nachfragen). Das Zimmer inkl. Bad und Küche war sehr sauber und sehr modern. Es gibt auch Bettwäsche und Handtücher.
Außerdem kostenlos sind Frühstück und Mittagessen in der Cafeteria (übrigens auch am Wochenende). Für abends durften wir uns auch immer etwas mitnehmen. Die Mitarbeiterinnen der Cafeteria sind unglaublich nett und haben immer ein freundliches Wort für einen:)
Weil ich mich immer frage, wie der 1. Tag abläuft:
Um 8 Uhr sollte ich mich im Büro vom Wohnheim melden (das Wohnheim findet ihr, wenn ihr links am Haupteingang des Krankenhauses vorbeilauft. Das Büro ist dann direkt im Gang links, wenn ihr im Wohnheim steht.). Hier bekommt ihr den Schlüssel und einige Unterlagen, die ich direkt ausgefüllt und wieder abgegeben habe, bevor ich mich bei Frau Meier-Tepper im Anästhesie-Sekretariat gemeldet habe. Sie gibt einem dann Transponder, weitere Unterlagen und ein Namensschild und hat mich dann persönlich einer Oberärztin übergeben, die mich wiederum in den OP zum Chefarzt gebracht hat. Mit diesem verbringt man dann seinen ersten Tag. Keine Panik, er ist tatsächlich auch sehr sehr nett und erklärt sehr viel (war damals aber einfach überfordert:)). Man braucht wirklich keine Angst zu haben.
Ich erinnere mich sehr gerne an die Zeit zurück und würde jederzeit wieder eine Famulatur in der Anästhesie dort machen!
Bewerbung
Ca. 5 Monate im Voraus bei Fr. Meier-Tepper. Sie ist sehr hilfsbereit und kümmert sich auch darum, dass man bei Bedarf einen Platz im Wohnheim bekommt. Hatte direkt am nächsten Tag eine Zusage:)
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Patienten untersuchen Braunülen legen Praktische Maßnahmen unter Aufsicht