In der Reha war der Ablauf natürlich ein anderer als auf den Akutstationen. Die Patienten wurden nur einmal wöchentlich visitiert und an Diagnostik lief nicht besonders viel. Dafür hat man als Famulant viel Zeit für eine ausführliche Aufnahme, Untersuchungen üben, Fragen (gerne an den Chef, der nimmt sich viel Zeit dafür) etc.
Für mich war es bereits meine letzte Pflichtfamulatur, was mir die Möglichkeit gegeben hat, ab der zweiten Woche eigene Patienten zu betreuen. Durch einen vollen Zugriff (!!!) auf das Patientenverwaltungsprogramm konnte ich auch wirklich alles machen, inkl. Konsile anmelden, Briefe anlegen und schreiben, Labore visitieren usw. Alles geschah in Rücksprache mit dem Stationsarzt und Oberarzt. Ich war auch der direkte Ansprechpartner für die Patienten und Angehörigen, wurde bei dringlichen Dingen von der Pflege gerufen und habe die Visite bei den Patienten geleitet. Wenn ihr es euch also zutraut, selbstständig zu arbeiten, könnt ihr es dort auf jeden Fall gut üben :)
Ansonsten ist die Abteilung es scheinbar nicht unbedingt gewohnt, Famulanten zu haben. Also muss man auch mal Dinge einfordern oder anfragen, die anderswo vll selbstverständlich sind. Dafür hat man dann aber auch viele Möglichkeiten. Das Team ist total nett und immer für Wünsche offen. Der Stationsalltag ist entspannt und man kann auch mal früher gehen (sonst 16 Uhr). Mir hätte noch eine Woche in der Stroke oder ITS gut gefallen, das könnte man sicherlich vorher abklären.
Bewerbung
Ich wurde von der Personalabteilung in die Reha eingeteilt, nachdem mir die Abteilung egal war. Die neurologische Klinik hat knapp 300 Betten und dementsprechend auch noch viele andere Bereiche zu bieten, auf die man sich auch gesondert bewerben kann. Insgesamt musste ich ein bisschen mehr mit der Personalabteilung hin- und herschreiben, was ein bisschen anstrengender war als bei meinen vorherigen Famus. Dafür hatte ich aber auch eine Unterkunft (ca. 100 Euro) und wurde gleich bei Ankunft mit Schlüssel, Kleidung und Telefon begrüßt.