Alles in allem kann ich nur mit gemischten Gefühlen über meine Famulatur in Bad Nauheim berichten.
Nach positiven Erfahrungen bei UaP, Funktionseinheit und Blockpraktikum in der Kerkhoff-Klinik beschloss ich mich für eine Famulatur zu bewerben. Über die sehr freundliche Frau Faulstich war das zwei Monate im Voraus kein Problem.
Leider wurde ich jedoch auf die Privatstation (Groedel) eingeteilt.
Wie sich rausstellte, wird die Station von zwei Oberärzt*innen geführt, aus verschiedenen Gründen gebe es dort keine Assistenzärzt*innen, sodass ich während meiner Famulatur praktisch ausschließlich durch eine PJlerin betreut wurde, die sagenhafte zwei Tage vor mir in der Klinik angefangen hatte.
Aufgrund der fehlenden Assistenzärzt*innen bestanden unsere Aufgaben ausschließlich aus Stationsarbeit, wie Blut abnehmen, Viggos legen, rumtelefonieren, Briefe vorschreiben und vor allem Aufnahmen (70% davon TAVIs).
Die Frage, ob ich denn nicht mal ins Katheterlabor oder zu den Rhythmologen könne, wurde mir vom Oberarzt verneint. Ich solle doch lieber die Aufnahmen machen (die zu diesem Zeitpunkt noch nicht da waren).
Die Oberärzt*innen schauten etwa drei mal am Tag für ein paar Minuten vorbei, um zu schauen wie es so läuft, sonst arbeitet man selbstständig. Mir wurde nicht einmal gesagt, wann ich eigentlich kommen soll, ich war meistens um 8:30 da und es hat sich keiner beschwert, gehen konnte man zum Glück meist um 16 Uhr. Sonst ist immerhin die Pflege super lieb und es gibt gratis Mittagessen.
Als ich es dann doch an einem Tag ins Katheterlabor geschafft hatte, war die Stimmung dort ganz anders. Die Leute dort waren sehr hilfsbereit und aufgeschlossen, uns Wissen zu vermitteln. Das hat man auf der Station leider vermisst.
Zusammengefasst: Die Kardiologie in Bad Nauheim ist sicherlich gut für eine Famulatur, solange ihr nicht auf der Privatstation landet.
Bewerbung
2 Monate vorher über Sekretariat / Frau Faulstich
