Kurzum: super lehrreicher und schöner Monat - meine bisher beste Famulatur!
Jedem, den Notfallmedizin, Anästhesie oder Intensivmedizin interessiert, würde ich dringend empfehlen, hier eine Famulatur zu absolvieren.
Man kann super entspannt seine Wünsche bezüglich der Gestaltung des Arbeitstages äußern, sodass es auch echt viel Abwechslung gibt. Man kann auf Anfrage beim NEF mitfahren, in den OP gehen oder auf der Station verbleiben.
Am meisten habe ich praktisch im OP gelernt. So ziemlich alle Einleitungen (Maskenbeatmungen, LAMAs, Intubationen) durfte ich durchführen, Flexülen legen so viel ich mag und unter Aufsicht Narkosen leiten und protokollieren.
Auf Station lernt man super gut mit kritisch kranken Patienten umzugehen, Therapiepläne zu erstellen und einen ganzheitlichen Blick auf den Patienten zu haben. An praktischen Fähigkeiten wurde auch eine Menge vermittelt (ZVKs, Arterien, auch Reanimationen).
Auch erlernt man den "nüchternen Blick", um nicht jedes mal in Panik zu verfallen, wenn es mal angespanntere Situationen gibt. Das Gute an dieser ITS ist, dass es verschiedenste Fälle sind: OP Nachbeobachtungen, Innere Notfälle und alles mögliche andere, dem man im Alltag begegnet.
Zum Team:
Ich wurde sehr herzlich empfangen vom gesamten Team. Generell herrscht im Krankenhaus eine eher flache Hierarchie, besonders aber auf Station (super junges & internationales Team und man hatte viele lustige Momente) und auf anästhesiologischer Seite im OP. Man war mit fast allen per du und irgendwann entstand eine sehr familiäre Arbeitsumgebung. Klar gibt es aber auch deutliche Ansagen, wenn es dieser Bedarf.
Danke besonders an alle Assistenzärzte, die mir so viel ermöglicht hatten! Gleiches gilt jedoch natürlich für alle Fach- und Oberärzte, den (sehr um einen bemühten) Chef und die lieben Schwestern!
Generell zu dem "Drumherum":
Man bekommt kostenlos Mittagessen, was für Krankenhausverhältnisse auch echt gut war. Zeit zum Essen wurde auch immer gegeben.
Die Aufwandsentschädigung lag bei 25 Euro/Tag.
Zudem durfte man wählen zwischen Fahrkostenzuschlag oder gestellter Unterkunft.
Bernburg an sich ist nicht allzu groß, aber da es hier auch eine Hochschule gibt, findet man auf jeden Fall ein paar schöne Bars oder andere Lokale.
Bewerbung
Beworben habe ich mich ein halbes Jahr vorher beim Chefarzt der Klinik, dieser hat dann alle weiteren Schritte eingeleitet.