Die Famulatur in der Gynäkologie-Geburtshilfe hat mir sehr gut gefallen! Ich habe in meinen vier Wochen je eine Woche in der gynäkologischen Notaufnahme, eine Woche im Kreissaal, eine Woche im Bereich der Konsultationen und eine Woche beim "Interne de Garde" verbracht, so konnte ich super viele verschiedene, interessante Eindrücke gewinnen.
Das Kollegium ist sehr freundlich, ich habe immer einen Interne (vergleichbar mit deutschen Assistenzärzt*innen) begleitet.
Der Tag beginnt um 8 Uhr bei Staff-Meeting, hier werden alle Geburten und Krankenhausaufnahmen des vergangenen Tages besprochen. Im Anschluss konnte ich relativ frei entscheiden, welcher Bereich der Gynäkologie-Geburtshilfe mich am meisten interessiert und hier dann den Tag verbringen.
Alle sind sehr entspannt, du kannst frei entscheiden, ob du einen halben Tag (ca. bis 13 Uhr) oder ganzen Tag (bis 18 Uhr) bleiben willst, wenn nichts zu tun ist, kannst du auch deutlich früher als 13 Uhr gehen.
Stell dich darauf ein, deutlich mehr mitzugehen und zu beobachten, als selbst zu machen. Je nach Station kannst du unterschiedliche kleine Aufgaben übernehmen, so viel wie in deutschen Krankenhäusern ist es aber nicht.
Kleidung wurde gestellt, ist aber Mangelware. Einen Kittel solltest du mitnehmen, dann kannst du ihn über deine Alltagskleidung ziehen, wenn du nicht im OP oder Kreißsaal bist. Ich habe mir auch Schuhe für das Krankenhaus mitgenommen, du kannst aber genauso gut, wenn du nicht im Kreißsaal oder OP bist, deine normalen Straßenturnschuhe oder Sandalen tragen.
Da die Gyn-Geburtshilfe 2017 abgebrannt ist, wurde sie in Les Abymes komplett neu gebaut und ist deshalb sehr modern und sauber, vergleichbar mit deutschen Krankenhäusern. Der restliche Teil der CHU befindet sich in Pointe-à -Pitre und ist ziemlich heruntergekommen, auch dieser Teil wird momentan in Les Abymes neu gebaut, ist allerdings noch nicht fertig.
Die Gyn-Geburtshilfe befindet sich also in Les Abymes am Palais Royal und nicht wie der restliche Teil der CHU in Pointe-à -Pitre, den Berufsverkehr kannst du also super gut umgehen, wenn du eine Unterkunft im Süden oder Norden von Grande Terre hast (was sowieso viel schöner ist, als Pointe-à -Pitre! Ich habe zwischen Le Gosier und Sainte Anne gewohnt und war super zufrieden!).
Ich empfehle eine Famulatur in der Gynäkologie-Geburtshilfe der CHU auf jeden Fall weiter! Du kannst hier gut in den Bereich hineinschnuppern, aber auch super viel Urlaub machen, alle sind wie gesagt sehr gelassen, auch wenn du nicht immer bis zur letzten Minute bleibst, sondern lieber die Sonne ausnutzen willst ;-)
Guadeloupe ist landschaftlich ein absoluter Traum! Die Insel ist sehr vielseitig und man kann nie genug sehen. Der Reiseführer von lonely planet ist sehr gut, um die besten Ecken herauszufinden.
Bewerbung
Dein Ansprechpartner ist Prof. Parant, der Chefarzt der Gynäkologie, an ihn kannst du deine Bewerbung senden, normalerweise antwortet er sehr schnell.
Ich habe mich ungefähr 10 Monate im Voraus beworben. Leider hat mir trotz mehrerer Emailnachfragen erst mehrere Monate niemand geantwortet, weshalb ich nach ca. 3 Monaten Wartezeit im Sekretariat anrief. Hier wurde mir mitgeteilt, dass der auf der Internetseite genannte Chefarzt und somit auch die angegebene Emailadresse nicht korrekt seien und ich mich an Prof. Parant wenden müsse. Prof. Parant ist sehr freundlich und freut sich über Interesse an seinem Fachgebiet, er hat mich dann an die zuständige Sekretärin Mme Biabiany weitergeleitet, mit der ich die restlichen organisatorischen Aspekte durchgegangen bin (Ausfüllen von Dokumenten, Zusenden von Versicherungsbescheiden (Krankenversicherung, berufliche Haftpflichtversicherung), Geburtsurkunde).
Mme Biabiany ist sehr träge im Beantworten von Mails, zögere auch hier nicht, dich telefonisch bei ihr zu melden! Es regelt sich alles, es braucht aber karibische Gelassenheit! ;-)