Insgesamt eine sehr lehrreiche Famulatur! Anbei die wichtigsten Punkte:
Im Vorfeld habe ich sehr unkompliziert von Herr Loof von der Wirtschaftsabteilung ein Zimmer zugeteilt bekommen in einer WG mit einer anderen Famulantin, das Bad und die Küche haben wir uns geteilt. Bettwäsche (nicht nur der Bezug) musste selbst mitgebracht werden, es war leider kein WLAN in der Unterkunft vorhanden. Diese war zwar spartanisch eingerichtet, aber sauber und in günstiger Lage zum Klinikum.
Ich bin am Sonntagabend vor Famulaturbeginn angereist, Schlüsselübergabe an der Pforte hat problemlos funktioniert, auch Namensschild und Schlüssel für die Umkleidekabine habe ich direkt am nächsten Tag erhalten.
Zur Notaufnahme: Die Notaufnahme übernimmt alle Fälle außer Kinder (sämtliche Personen unter 18), unfallchirurgische Patienten und Patientinnen für den Kreißsaal, die werden in den jeweiligen anderen Abteilungen behandelt. Dementsprechend habe ich keine Nahtversorgungen gesehen oder selbst durchgeführt.
Die Arbeitszeiten sind
Frühdienst 8:00-16:30
Zwischendienst 10:00-18:30
Spätdienst 14:00-22:30
Grundsätzlich darf man als Famulant seine Arbeitszeiten selbst aussuchen. Leider waren wir in der Zeit, in der ich dort war, vier Studierende (zwei Famulantinnen, ein PJler, eine PA-Studentin) und deshalb bin ich mehrmals zum Spätdienst gekommen, das war aber vollkommen in Ordnung.
Was mir sehr positiv aufgefallen ist: Der Chefarzt achtet sehr darauf, dass jeder Praktikant täglich einem Arzt fest zugeteilt wird und somit "versorgt" ist. Mir wurde nie das Gefühl vermittelt, lästig zu sein und die meisten sind sehr bemüht, einem wirklich etwas beizubringen, das liegt manchen der Ärzte besser als anderen.
Die Art, zu arbeiten, hängt ein bisschen vom jeweiligen Arzt ab, oft habe ich die Patienten alleine angeschaut und untersucht, das dokumentiert, dem Arzt übergeben und wir haben gemeinsam überlegt, wie wir weiter verfahren. Die meisten Fälle in der Notaufnahme sind relativ unspektakulär und nur sehr selten wird ein arterieller Zugang oder ein ZVK gelegt; trotzdem sieht man einige interessante Patienten und kann vermutlich gerade deswegen recht viel selbst machen. Die Hierarchien sind sehr niedrig, die Stimmung überwiegend gut und der Kontakt zur Pflege auch.
Es ist sehr genau geregelt, wer was macht (Pflege, MTAs usw.), deshalb habe ich in zwei Wochen keinen einzigen Zugang gelegt und auch kein EKG geschrieben. Wer vor allem diese Tätigkeiten üben möchte, sollte das eventuell beachten, ich habe es aber auch nie aktiv eingefordert. PJ-Unterricht findet fast jeden Tag statt, ich war zwar nie dort, wäre aber auch möglich gewesen.
Zur Freizeitgestaltung: Heide gibt als Ort nicht so wahnsinnig viel her und das Wetter war im März leider sehr norddeutsch. Ein Ausflug nach Husum am Wochenende lohnt sich auf jeden Fall, Büsum soll auch sehr schön sein.
Es gab zwar kein Gehalt, man kann aber jeden Arbeitstag in der Kantine/Cafeteria für 10€ mit einer Karte einkaufen (Mittagessen kostet zwischen 4 und 7€), die Portionen sind sehr groß und das Essen ausgesprochen lecker (vegetarisches Angebot eher klein). Außerdem konnte ich mir kostenlos eine Zehnerkarte für das Vitalis-Zentrum (Fitnessstudio) holen, inkl. Einweisung durch einen Physiotherapeuten.
Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit der Famulatur, vor allem in der körperlichen Untersuchung fühle ich mich deutlich sicherer. Ich würde empfehlen, die Famulatur eher gegen Ende des klinischen Abschnitts zu absolvieren, da man deutlich besser zurecht kommt, wenn man Anamnese und Untersuchung auf die Verdachtsdiagnose fokussieren kann.
Was für den ein oder anderen noch interessant sein könnte: Wenn ich es richtig verstanden habe, kann man die Famulatur auch stationär anrechnen lassen, da die Notaufnahme eine eigene Station ist und auch Betten hat.
Bewerbung
Ich habe mich etwa ein halbes Jahr im Voraus über die Personalabteilung beworben, mein Wunschzeitraum war leider nicht mehr komplett verfügbar, deshalb habe ich 14 Tage statt 30 Tage gemacht.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht Untersuchungen anmelden Patienten aufnehmen Eigene Patienten betreuen Patienten untersuchen Notaufnahme
