Ich kann die anderen positiven Bewertungen leider nicht nachvollziehen und würde deshalb gerne von meiner Erfahrung berichten. Ich bin wirklich motiviert in die Famulatur gestartet und hatte Lust, neben praktischen Fähigkeiten auch anästhesiologische Theorie mitzubekommen. Leider gab es von ärztlicher Seite null Lehre, aktive Fragen wurden so kurz wie möglich beantwortet. Einzig der leitende Oberarzt hat sich ein bisschen Mühe gegeben, ansonsten hatte anscheinend wirklich niemand aus dem Team Lust auf Studierende. Im Saal hatte ich die Stellung einer Hilfs-Pflege, durfte also zB. die Wärmedecke anlegen, beim Lagern helfen oder neue Infusionen holen. Ansonsten durfte ich in der ganzen Zeit nichts praktisches machen, obwohl ich am Ende sogar um Blutabnahmen gebeten habe, aus schlichter Langeweile.. von Intubieren/Larynxmasken, Medikamente aufziehen, art. Punktionen, bei LA assistieren usw. keine Rede.
Am Beginn des Tages sollte man sich immer kurz aussuchen, mit wem man an dem Tag 'mitläuft'. Pause gab es nur auf Nachfrage, vor 16 Uhr gehen war auch nicht möglich, außer es war wirklich in dem Saal nichts mehr zu tun. Die Sekretärin im St. Josef war absolut unfreundlich und hat das Gefühl, dass man als Famulant*in nur stört, nochmal bestätigt.
Am Ende habe ich angefangen, mehr bei den OPs (Allgemein- und Gefäßchirurgie, Uro) zuzugucken, das war tatsächlich ganz spannend und von Seiten der Operateur*innen wurde mir am Ende auch mehr erklärt. Auf die Intensivstation zu rotieren war nicht möglich (ich habe nachgefragt), außer natürlich Betten raufschieben ;)