Ich hatte ein tolle Zeit in der Neurochirurgie und kann es nur empfehlen.
Ich habe mich ein Jahr im voraus beworben und habe mich sehr auf meine Zeit in Berlin gefreut. Das Team ist groß, jung und was Männer und Frauen angeht total ausgeglichen. Hier sitzen am Oberarzttisch genauso viele Frauen, wie Männer, was ich super motivierend empfunden haben, da es für das Fach sicherlich nicht üblich ist.
Die Tage beginnen sehr früh und enden spät, weswegen ich empfehlen würde nah an der Klinik zu wohnen.
Generell ist es keine Famulatur, die ich jemanden als erste Famu empfehlen würde. Man muss viel Eigeninitiative zeigen und sich auch mal ein bisschen "durchboxen", da meistens auch sehr viele Famulanten und PJler da sind. Wenn man diese Attribute allerdings mitbringt, dann kann man sowohl im Op assistieren, als auch viele andere Dinge eigenverantwortlich erledigen. Wer aber Schritt für Schritt Anleitung braucht, weil er einfach noch nicht viel praktisch gearbeitet hat, ist hier falsch.
Ich habe viele tolle Menschen kennengelernt, viele Fälle gesehen und sehr viel gelernt. In den Op zum Zuschauen, kann man immer, auch bei den ganz komplexen Fällen.
Dass die Oberärzte keine Lust auf Lehre haben, wie es in anderen Berichten zu lesen ist, kann ich nicht bestätigen. Es wird einem nichts hinterher getragen, aber wenn man fragt, kann man immer mit zu den Sprechstunden oder wie gesagt auch assistieren - man muss sich nur trauen.
Ich würde es wieder tun und für Studis, die vielleicht schon eine Ausbildung vor dem Studium gemacht haben oder schon viele Famulaturen auf dem Buckel haben, gibt es ein ganz klares: go!