Famulant:innen rotieren in der Radiologie in Augsburg jede Woche in einen andere Abteilung: Röntgen, CT und Notaufnahme macht eigentlich jeder, die vierte Woche kann selbst ausgesucht werden. Man kann bereits bei der Bewerbung die eigenen Rotationswünsche angeben oder diese erst vor Ort in Laufe der ersten Woche festlegen.
Für Wochenenddienste bekommt man zwei Tage frei, dazu einfach die Assistenzärzt:innen, bei denen man mitläuft, ansprechen, das ist in der Regel unkompliziert möglich.
Ich war insgesamt zwei Wochen im Röntgen/Sono der Notaufnahme, was ich sehr empfehlen kann, weil ich meist selbst vorschallen durfte und teilweise auch selbstständig Röntgenbilder befunden konnte. Außerdem bietet es sich dort auch an, mit den MTRAs mitzugehen, um einen Eindruck der Positionierung der Patient:innen für die jeweiligen Röntgenaufnahmen zu bekommen. Der Traumaschockraum ist genau nebenan, sodass man auch dort ein paar spannenden Fälle sehen kann. Vormittags ist meistens wenig los, sodass mehr Zeit für teaching oder eigenes Befunden bleibt.
Eine Woche war ich im stationären Röntgen. Dort gibt es einen Oberarzt, der sich sehr für Lehre einsetzt und viel anatomisches Wissen abfrägt, wodurch man aber auch einiges lernt. Dort besteht auch die Möglichkeit zur Durchleuchtung (z.B. Ösophagus-Breischluck) oder zu CT-gesteuerten Knochenpunktionen mitzugehen.
Die Woche im MRT war gut, weil ich das Glück hatte, einen sehr engagierten Assistenzarzt zu begleiten, der viel erklärt hat. Ansonsten zieht sich das, weil MRT Bildgebung ziemlich komplex ist.
In der stationären Sonographie durfte ich ebenfalls meist vorschallen, allerdings waren zu meiner Zeit dort sehr viele Assistenzärzt:innen, weshalb ich einen Teil dieser Woche doch wieder in die Notaufnahme geschickt wurde, was ich aber überhaupt nicht schlimm fand.
Generell wird immer versucht, auf die Wünsche der Famulant:innen einzugehen und es war jederzeit möglich, dort hinzugehen, wo einem die Arbeit am meisten Spaß gemacht hat, solange eben genug Platz war.
Insgesamt war ich extrem positiv überrascht, wie vielfältig die Radiologie als Fach ist und viel „Medizin“ man tatsächlich macht, da die Ärzt:innen dort mit allen Fachabteilungen zusammenarbeiten und auch die Pathomechanismen der verschiedensten Krankheiten und Verletzungen oft bis ins Detail verstehen müssen. Trotzdem muss man damit rechnen, vor allem zuzuschauen, weshalb der Lernerfolg sehr davor abhängt, wie viel und gerne der betreuende Arzt erklärt.
Für mich war es die erste Famulatur und dafür fand ich es auch gut geeignet, da man dann noch näher an der Anatomie und den grundlegenden Pathomechanismen dran ist.