Meine zweite Famulatur habe ich in der Kardiologie im Christophorus-Klinikum in Dülmen absolviert. Die Wahl eines doch eher kleineren Krankenhauses im Vergleich zu den Kliniken in Münster, habe ich zu keinem Zeitpunkt bereut. Die Fahrt ist zeitlich auch kein Problem und ist sowohl mit Auto als auch mit dem Zug in ca. 20-30 Minuten aus Münster gut machbar.
Ich wurde am ersten Tag vom leitenden Arzt der Kardiologie Herrn Hellmann nett begrüßt und an die beiden Assistenzärztinnen der Station übergeben.
Der Tag auf Station fängt um 8 Uhr mit einer Morgenbesprechung mit allen Ärzten der Inneren statt. Die Patienten der Nacht werden übergeben, sowie die anstehenden Magenspiegelungen, Bronchoskopien etc. mit den dafür geplanten Ärzten vorgestellt. Anschließend geht es auf Station. Dort konnte ich mir direkt gemeinsam mit der einen Assistenzärztin einen Überblick über die ihr zugewiesenen Patienten machen. Dann wurden noch die Tele der Nacht nach Auffälligkeiten durchgeguckt. Dort konnte ich direkt mein theoretisches Wissen über EKGs testen. Anschließend ging es auf Visite. Diese wurde auch mehrmals die Woche von einem Oberarzt begleitet.
Vorne auf der Station war auch der Funktionsbereich der Kardiologie, wo v.a. vormittags viele Echos, TEEs, Ergometrien und Kardioversionen durchgeführt wurden. Dort konnte ich jeder Zeit hingehen und bei den Untersuchungen dabei sein, sowie auch mal selbst Hand anlegen. So kam ich an meinem dritten Tag schon zu meiner aller ersten Kardioversion ohne jemals eine vorher gesehen zu haben. Alle Ärzte (u.a. Dr. Wälter, Dr. Büring und Dr. Lübbesmeyer) erklären sehr gerne und gut und wollen einem etwas zeigen. So kommen auch die Ärzte auf einen zu, wenn etwas spannendes ansteht, damit du dabei sein kannst.
Mehrmals die Woche haben die dortigen PJler zu verschiedenen Themen Unterricht, wo ich immer mitgehen konnte. So hatte ich Seminare zu Neurologie beim dortigen Chefarzt, EKG, MRT und CT Bildgebung, Endokrinologie, BGA, Diabetes... da auf meiner Station auch eine PJlerin war, konnte sie mich immer mitnehmen. Aber das würde bestimmt sich sonst gut funktionieren.
Gegen 12 Uhr wurde versucht zum Mittagessen zu gehen, welches für Famulanten und PJler kostenlos war, und wirklich sehr lecker und vielseitig war. Danach gab es täglich eine Röntgenbesprechung. Sonst auf Station konnte ich beim Blut abnehmen, Viggo legen, EKGs auswerten und Berichte diktieren helfen. Wenn Fragen da waren, konnte ich diese jederzeit stellen und die Stationsärzte haben sich - trotz viel Stress - immer Zeit dafür genommen.
Außerdem durfte ich mehrmals mit ins Herzkatheterlabor, wo ich bei unterschiedlichen Eingriffen (u.a Occluder-Anlage, verschiedenen Ablationen mit unterschiedlichen Verfahren) dabei sein konnte. Hier muss ich Dr. Lübbesmeyer hervorheben, der mich überhaupt erst dorthin mitgenommen und mir dann wirklich alles dort erklärt hat.
Meine Zeit in der Kardiologie verging wie im Flug! Ich konnte echt viel mitnehmen und würde mich jederzeit wieder für Dülmen entscheiden! Famulanten sind dort sehr erwünscht und werden sehr gefördert. Dieses Krankenhaus versteht es für sich Werbung zu machen, sodass man später im PJ und danach wiederkommt (was ich mir selbst auch vorstellen kann).
Bewerbung
Ca. 3 Monate im Voraus per Email ans Chefarzt Sekretariat. Beide Sekretärinnen sind super lieb und helfen bei allen Fragen und Problemen gerne weiter.