Insgesamt eine relativ enttäuschende Famulatur. Ein typischer Tag begann mit Blutabnahmen um 7:30, was ehrlich gesagt der befriedigendste Teil des Tages war. Danach begann die Visite, bei der es quasi keine Lehre gab. Die zwei oder drei Stationsärzte standen mit dem Rücken zu mir und den PJler*innen am PC und haben untereinander die Fälle diskutiert. Selbst wenn man Initiative und Interesse gezeigt hat, wurde man kaum involviert.
Danach haben wir Aufnahmen gemacht (2-5 pro Tag), was auch noch relativ interessant war (Anamnese, BEs, körperliche Untersuchungen), und eigentlich die einzige Möglichkeit, etwas mehr über die Krankheitsbilder zu erfahren. Viele der Patient*innen waren jedoch lediglich ein paar Tage zur Chemo dort, sodass die Fälle häufig schon bekannt waren, und der Auftrag eigentlich nur war, die aktuellen Symptome abzufragen. Danach gab es dann ggf. eine Lumbalpunktion oder Knochenmarkentnahme, bei der man zuschauen oder assisitieren konnte, oder eine Besprechung bei der man zuhören konnte.
Im großen und ganzen habe ich im Vergleich mit anderen Famulaturen kaum etwas von der Famulatur mitgenommen, außer BEs und Flexülen üben. Vielleicht lag es daran, dass ich gleichzeitig mit 3 PJler*innen auf Station war. Keiner der Ärzte hat sich meinen Namen gemerkt. Selbst wenn ich aktiv versucht habe, eigene Patienten zu übernehmen/vorzubereiten wurde das meist aus Zeitgründen ignoriert.