Ich war insgesamt mehrere Monate am Kohlhof famulieren.
Meine erste Famulatur war damals direkt nach dem Physikum (habe dann meine Begeisterung für die Unfall- und Handchirurgie entdeckt) und die letzte eben Frühjahr 2023.
Ich wusste damals gefühlt Nichts und konnte auch noch nichts Praktisches, fand das Fach aber interessant. Trotzdem waren alles sehr geduldig und nett mit mir.
Auf Station habe ich dann erstmal Blutabnehmen gelernt. Für manche Studenten lässtig, ich finde es jedoch eine wichtige ärztliche Kernkompetenz und eine der ersten studentischen Aufgaben, die man komplett alleine ausführen darf. Außerdem kann man bei der täglichen Visite mitgehen, wenn man schnell genug Blut abnimmt, oder damit einfach früher anfängt. Hat man sich etwas mit dem Computersystem auseinander gesetzt, kann man Briefe anlegen für die geplanten Ops und an anderen Briefen mitschreiben (unter Anleitung/Kontrolle von den Stationsärzten).
Im OP wurde mir dann gezeigt, wie ich mich im Sterilbereich verhalte und wie ich mich einwasche. Ich durfte von Anfang an viel mit an den Tisch im OP und habe dort auch Nähen gelernt. Wenn man ganz gut anstellt darf man echt viel nähen. Da es in dem Haus keine PJler oder Blockpraktikanten gibt, kann man echt viel mit in den OP. Manchmal gibt es noch einen Fabulanten, dann muss man sich halt etwas absprechen. Die Stimmung im OP war eigentlich immer super. Auch mit den Schwestern und dem Anästhesie-Team war die Zusammenarbeit immer super und freundlich.
Montags und Mittwochs ist ambulante und elektive (v.a. handchirurgische) Sprechstunde des Oberarztes bzw. der Chefärztin. Mit der Zeit konnte ich mir die gängigen Untersuchungsmethoden an der Hand abschauen und konnte dann mit der zeit alleine Patienten aufrufen, Anamnese machen, untersuchen, Ambulanzbrief schreiben und anschließend vorstellen.
Wenn man Lust hatte, konnte man auch ab und zu tagsüber oder eben gegen Nachmittag mit in die Notaufnahme. Die Oberärztin, die auch die IMC-Station leitet, erklärt auch sehr viel und man kann super bei Ihr lernen.
Bei Interesse war es auch möglich unkompliziert in andere Fachbereiche reinzuschnuppern. Ich war auch mal bei den Viszeralchirurgen und Gynäkologen mit am Tisch.
Es ist ein kleines Haus keine Frage, aber genau das macht den Charme aus. Man kennt schnell alle aus dem Team und man darf echt viel machen, wenn man Interesse und Engagement zeigt. Ich bin und bleibe ein Kohlhof-Fan und kann es nur empfehlen sich auch mal kleine Häuser anzuschauen.
Bewerbung
Unkompliziert, kurz angerufen im Sekreteriat und nachgefragt, sollte dann der Chefärztin eine Mail schreiben. Eine Antwort kam sehr schnell und unkompliziert.