Meine Famu in der Cnopfschen Kinderklinik in der Klinik Hallerwiese war wirklich sehr schön und ich kann sie guten Gewissens weiterempfehlen, wenn man eine interessante und vor allem gut organisierte & betreute Famu in der Pädiatrie / Neonatologie sucht. Allen voran möchte ich insbesondere das herzliche Ärzte-Team erwähnen - von Tag eins an wurde ich sehr nett ins Team aufgenommen, alle duzen sich & dich (sogar die Oberärzte, bis auf den Chef natürlich), man isst zusammen Mittag und es gibt allgemein eine flache Hierarchie. Ich hab mich wirklich super wohlgefühlt.
Am ersten Tag bekommt man von Frau Nosovsky einen Transponder, Spind-Schlüssel und ein Logbuch wie man es sonst wahrscheinlich eher aus dem PJ kennt, und holt Kleidung aus der Wäscherei ab. Es gibt einen festen Rotationsplan durch alle Stationen der Kinderklinik (bis auf Onkologie und Kinderchirurgie/Orthopädie) auf welchen man jeweils eine Woche eingeteilt ist. Trotzdem ist es auch kein Problem mal woanders reinzuschnuppern (zB Ultraschall Abteilung). Dienstbeginn ist ca. 8:10 auf den Stationen mit kurzer Morgenbesprechung, dann normale Stationsarbeit mit Visite, Untersuchungen, Entlassungen etc.. Um Punkt 12 Uhr gibt es die tägliche Mittagsbesprechnung idR. mit allen Kollegen der Stationen, wo die jeweils "interessanten"/schwierigen Fälle in der großen Runde vorgestellt und zB über das weitere Vorgehen diskutiert wird, was ich immer sehr spannend fand, da man so von wirklich vielen Fällen etwas mitbekommen hat, selbst wenn man gerade nicht auf der Station eingeteilt war. Meistens ist es so, dass nach der Patientenbesprechung 2 mal pro Woche von den Assistenzärzten eine ca. 10 minütige Präsentation als Weiterbildung für alle zu einem aktuellen/wissenswerten/spannenden Thema gehalten wird, die ich auch immer sehr interessant und nützlich fand. Es gibt außerdem an einem Tag noch eine Bildbesprechung mit einem Kinderradiologen, sowie alle paar Wochen sowohl eine Fallbesprechung für die Assistenten mit dem Chef als auch einen Journal Club. Zusätzlich bekamen wir Famulanten eine wöchentliche Extra-Fortbildung zu verschiedenen Themen der Päd/Neo der Oberärzte - bei mir waren zB dabei: Fast-Sono, Kopf-Sono Neugeborene, Neugeborenen Rea-training, Einblick in die Neuropädiatrie, Einblick in die Neonatologie.
Nach der Mittagsbesprechung ging es zum gemeinsamen Mittag, leider gibt es keine richtige Mensa für Mitarbeitende, aber wir Famus haben ein warmes Mittagessen gratis bekommen (wirklich kein kulinarisches Highlight, aber immerhin).
Danach wird es schon übersichtlich mit den Aufgaben als Famu, sodass ich eig immer schon deutlich vor "offiziellem" Dienstende gegangen bin/gehen durfte (meist 14:30-15:30). Alles wirklich sehr unproblematisch, es wird mehrfach betont dass man gehen kann wann man möchte, da man freiwillig da ist.
Bezüglich den eigenen Aufgaben muss man allerdings realistisch sein - ich habe mich den Großteil der Zeit im Zuhören, Beobachten und Fragen stellen geübt und wenig mit eigenständigen praktischen Tätigkeiten. Man muss hierbei aber auch sagen, dass ich da vll auch weniger proaktiv war und das nicht so stark "eingefordert" habe. Trotzdem ist die Päd und vor allem Neo natürlich ein super sensibler Bereich und da kann man als blutiger Anfänger ohne großes Vorwissen/Erfahrung denke nicht mehr erwarten. Da mir das von vornherein bewusst war, war das für mich aber sehr okay und ich habe trotzdem in den 4 Wochen wirklich viel über Kinderheilkunde gelernt, total viele Krankheitsbilder gesehen und viel neues Wissen mitgenommen.
Hier ein paar Dinge die man zB so tut:
- unterstützt die Stationsärzte bei den morgendlichen Untersuchung-Runden (v.a. Otoskopie, Auskultation)
- vereinzelt bei Älteren Kindern (sofern toleriert) Blut abnehmen, sonst assistieren
- Neugeborenen Handling + U2 erlernen & unter Aufsicht selbstständig durchführen
- in der ZNA Aufnahmen üben
- helfen Arztbriefe mitzuschreiben
Bewerbung
ca. 5 Monate vorher via Mail an das Chefarztsekretariat Fr. Nosovsky; man muss ein paar Unterlagen ausfüllen
