Insgesamt sehr empfehlenswerte Famulatur für einen breiten Einblick in die Innere und klinische Tätigkeit im Allgmeinen.
Direkt am ersten Tag wurde man von der Chefärztin in der Frühbesprechung begrüßt und konnte die organisatorischen Dinge direkt gemeinsam mit einem PJler erledigen. Dazu gehörte: Kleidung (Kasack, Hose und Kittel) in der Wäscherei leihen, Schlüssel für die PJ-Umkleide und Arztzimmer auf Station beantragen (30€ Pfand in Bar) und Namensschild drucken lassen. Anschließend wurde man von den PJlern und anderen Famulanten in den Tagesablauf eingearbeitet. Die Stationen sind (internistisch) fachlich gemischt und man sieht überall die komplette internistische Bandbreite.
Tagesablauf (Famulanten arbeiten ausschließlich Montag bis Freitag tagsüber):
08:00 - 08:30 Frühbesprechung + selbstständiges Aufteilen auf die Stationen und Funktionsbereiche
08:30 - ca. 10:00 Blutentnahmen + Zugänge
(BEs und PVKs sind die einzigen "Pflichtaufgaben". Anschließend kann man praktisch alles machen/anschauen, worauf man Lust hat)
Visite: Beste Möglichkeit Fragen zu stellen und interessante Befunde selbst nachzuuntersuchen
Funktionsabteilung: Wenn man sich proaktiv einbringt, kann man hier auch mal etwas selbst machen
Notaufnahme: Man bekommt die Möglichkeit bei triagierte Patienten selbstständig Anamnese, körperliche Untersuchung und ggf. Sono zu machen. Man schreibt den Arztbrief inkl. Diagnose und möglicher weiterer Diagnostik, Therapievorschlag und ob der Patient stationär aufgenommen werden sollte. Anschließend stellt man den Patienten einem der Ärzte vor und bespricht die eigenen Ideen und ob das ganze so übernommen werden kann. Dadurch lernt man schnell eigenverantwortliches Arbeiten und trainiert u.a Anamnese, körperliche Untersuchung, Befundung von Labor, Bildgebung und EKG, sowie Sono-Skills.
Es gibt wöchentlich eine PJ-Fortbildung (alle Fachgebiete) und zwei Röntgenbesprechungen (einmal für die Ärzte mit Fallbesprechungen und eine PJ-Radio-Fortbildung). Alles kann man als Famulant mitmachen.
Insgesamt also wirklich empfehlenswert für jeden, der gerne viel selbst machen möchte. Eine direkte Betreuung gibt es allerdings nicht. Vorteil davon ist, dass man ziemlich frei ist, Nachteil ist, dass man sich immer slebst darum kümmern muss, dass man alles sieht und praktisch jeden Tag proaktiv fragen muss, um Dinge selbst zu machen. Wer damit klarkommt kann wirklich etwas lernen.
Bewerbung
Bewerbung ca. 4 Monate im Voraus an die Personalabteilung mit Angabe des Fachbereichs und kurzem Anschreiben + Lebenslauf. Zusage ca. 2 Wochen später.
Was man braucht: Stethoskop und ggf. EKG-Lineal, Vorhängeschloss für die Spinde