- hohes Patientenaufkommen, man bekommt schon am ersten Tag eigene Patienten zugeteilt, bei denen man selbstständig Untersuchung und Anamnese durchführt. Am Ende hat man die komplette Patientenversorgung (Anamnese, Untersuchung, Anmeldung zu Untersuchungen, Blutabnahme, Beurteilung der Röntgenbilder, weiteres Vorgehen in Rücksprache mit dem Arzt, Dokumentation) selber durchgeführt.
- Vorteil der Uniklinik ist, dass die Aerzte dort Ahnung von Lehre haben und man während der kompletten Famulatur immer auch "Unterricht" hatte. Fragen wurden jederzeit beantwortet.
- Man konnte nach Rücksprache mit den Aerzten auch gerne zum WE- oder Nachtdienst kommen...praktisch, wenn man unter der Woche mal frei brauchte, ausserdem war man nachts oft allein mit den diensthabenden Aerzten und konnte in der Nothilfe bzw. bei Notfall-OPs mitarbeiten.
- Viele praktische Tätigkeiten möglich, zum Beispiel Nähen/Wundversorgung, Sonografie...
- Auch Patienten mit "aussergewöhnlicheren" Krankheitsbildern
Kontra:
- Nachteil der Uniklinik wie immer, dass viele Famulanten und PJ´ler dort waren...wenn man sich nicht selber gekümmert hat und nachgefragt hat, konnte man auch mal "untergehen".
- Das Verhältnis zwischen Aerzten und Pflegekräften war doch sehr angespannt. Oft hatte ich den Eindruck, die Pflegekräfte würden ihre "Wut" auf die Aerzte dann am Famulanten auslassen...
- Kleidung wurde nicht gestellt, und in der Notaufnahme bzw. bei den chirurgischen Wundversorgungen ist halt leider nicht immer alles ganz "sauber". Wir haben dann OP-Kleidung angezogen, weswegen wir aber mal wieder vom Pflegepersonal dumm angeredet wurden...
- Obwohl die Famulatur offiziell als "Nothilfe und chirurgische Ambulanz" ausgeschrieben war, hatte man mit der Nothilfe leider relativ wenig zu tun...das liegt zum einen sicher an der ungünstigen logistische Voraussetzunge von Grosshadern für den Bereich der Polytrauma-Versorgung (Hubschrauberlandeplatz weit weg, kein CT im Schockraum...), zum anderen hat man teilweise von den Notfällen einfach nichts mitbekommen, wenn man gerade Patienten in der Ambulanz aufgenommen hat und der Assistenzarzt mit dem Nothilfe-Pipser in einem anderen Untersuchungszimmer war.
Fazit:
Hat superviel Spass gemacht, da man eigenverantwortlich arbeiten durfte. Trotzdem gab es immer einen Ansprechpartner bei Fragen und Problemen. Allerdings brauchte man etwas "Durchsetzungsvermögen", da die hierarchischen Strukturen der Uni-Klini, insbesondere in den Chirurgischen Abteilungen, halt doch deutlich zu spüren waren...wenn man an den Leuten dran bleibt und nicht gleich aufgibt, kann man dort aber eine Menge lernen!
Bewerbung
Ca. 4 Monate vorher über Formular im Internet, zu diesem Zeitpunkt war noch freie Auswahl, was den Zeitpunkt und Einsatzbereich anging.