Wie bereits in den vorherigen Berichten erwähnt, lautete das Motto meiner Famulatur in der Radiologie des Marienkrankenhauses "alles kann, nichts muss". Das Ärzteteam, bestehend aus MTAs, Oberärzten und Assistenzärzten, war äußerst nett und zugänglich. Trotz anfänglicher Bedenken erwies sich meine Entscheidung, hier meine erste Famulatur durchzuführen, als die richtige Wahl. Ich konnte in einer entspannten und freundlichen Umgebung in den klinischen Alltag eintauchen und erste Einblicke in die Radiologie gewinnen. Das gesamte Team war stets bereit, mir alles ausführlich zu erklären, falls ich etwas nicht verstand.
Der Tagesablauf begann in der Regel einige Minuten nach acht Uhr mit der Frühbesprechung, bei der der Chefarzt organisatorische Themen mit allen Ärzten durchging. Anschließend stellte jemand aus dem Team kurz einen "Skill" in Bezug auf das Befunden von CT- oder MRT-Aufnahmen vor. Donnerstags fand eine gemeinsame Frühbesprechung mit allen Ärzten und MTAs statt, bei der ein interessantes Thema präsentiert wurde, wie zum Beispiel Intrakranielle Blutungen, Infarkte oder Mediastinale Raumforderungen.
Nach der Frühbesprechung konnte ich selbst entscheiden, wie ich meinen Tag gestalten wollte. Entweder setzte ich mich zu einem Assistenzarzt oder Oberarzt, um Röntgenbilder, CT- oder MRT-Aufnahmen zu befunden. Ich hatte auch die Möglichkeit, selbst zu befunden, wenn ich mich dazu in der Lage fühlte, und konnte meine Befunde im Anschluss von einem der anwesenden Ärzte kontrollieren lassen. Zusätzlich durfte ich auch Patienten aufklären und Zugänge legen, wenn ich Interesse daran hatte. Darüber hinaus bestand die Möglichkeit, an Angio-Untersuchungen teilzunehmen und Eingriffe wie Prostataembolisationen, TACE, Stents, PTAs usw. mitzuverfolgen. Dort konnte ich entweder zuschauen oder wenn man fragt, kann man auch steril am Tisch ein wenig mitwirken. Es wird sehr geschätzt Fragen zu stellen , und ich wurde dazu ermutigt, so viel wie möglich zu lernen.
Das Mittagessen wurde uns kostenlos in der Kantine angeboten. Jeder Famulant erhielt täglich 7,50 € auf eine Karte geladen, was für ein Getränk, eine Hauptspeise und eine kleine Süßigkeit danach ausreichte. Das Arbeitsende war flexibel gestaltet, und ich verließ meistens vor 14 Uhr das Krankenhaus. Wenn es jedoch interessante Fälle oder Eingriffe gab, blieb ich gerne länger. Freitags hatten wir frei, und donnerstags fand regelmäßig Radiologieunterricht mit dem Chefarzt statt, der sehr zu empfehlen ist. Darüber hinaus gibt es fast täglich PJ-Unterricht, dem man beiwohnen kann. Ich habe allerdings nur den Radiologieunterricht immer besucht.
Zusammenfassend kann ich die Famulatur in der Radiologie des Marienkrankenhauses uneingeschränkt empfehlen, besonders für die erste Famulatur oder generell für jede Famulatur. Hier hatte ich keinen Stress und konnte in Ruhe die Grundlagen üben. Selbst Personen, die kein besonderes Interesse an der Radiologie haben, können nach 3-4 Wochen wertvolle Erfahrungen mitnehmen. Die Zeit verging schnell, und ich fand drei Wochen beinahe zu kurz. Erst in der dritten Woche wusste man dann wo alles ist, was man machen darf und wer wer ist. So hat man dann längst nicht alles erkundet, gewinnt aber trotzdem ein fundiertes Grundwissen und ist in der Lage gegen Ende hin immerhin Abnormalitäten in der Bildgebung zu erkennen. Diese Kenntnisse in der radiologischen Bildgebung werden mir in Zukunft sicherlich von Nutzen sein.
Die Famulatur bot vielfältige Möglichkeiten, und es lag an einem selbst, wie viel man daraus machte. Obwohl der direkte Patientenkontakt begrenzt war, wurde die Tätigkeit dennoch als bettenführende Station angerechnet.
Alles in allem kann ich diese Famulatur wärmstens empfehlen.
Bewerbung
6 Monate davor Email an Frau Ruge (Chefarztsekretärin von Prof Dr Habermann)