Famulatur Kardiologie in Krankenhaus St. Joseph Braunau (7/2023 bis 7/2023)

Krankenhaus
Krankenhaus St. Joseph Braunau
Stadt
Braunau
Station(en)
Innere Medizin 1 (Kardiologie & Herzintensiv)
Fachrichtung
Kardiologie
Zeitraum
7/2023 bis 7/2023
Einsatzbereiche
Diagnostik, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Wien (Oesterreich)
Kommentar
Kurzfassung:
Eine wirklich sehr empfehlenswerte Famulatur, die in meinen Augen keinen wirklichen negativen Punkt hat. Insbesondere als erste Famulatur (so wie in meinem Fall auch) gut geeignet um den Klinikalltag mal kennenzulernen und erste Erfahrungen zu sammeln. Es ist auf jeden Fall eine Famulatur bei der man einiges lernen kann und bei der man nicht nur einfach blöd rumsteht und nach 2 Stunden geht.

Bissi längere Version:
Von Anfang bis Ende hat für mich alles gepasst. Angefangen mit dem organisatorischen Zeug, wofür die Frau Spitzwieser zuständig ist, die jede Frage sowohl per Mail als auch vor Ort beantworten konnte. Sie ist eigentlich die Anlaufstelle für alles was drumherum passiert, sei es Bewerbung, Schlüssel, Telefon, Zimmer, usw.
Ich kam schon am Sonntag an, da der Schlüssel fürs Wohnheim 24/7 an der Pforte im Krankenhauseingang liegt und man ihn jederzeit abholen kann. Montag ging es los und ich musste um 7:30 Uhr auf der Herzintensiv sein (Infos wo und wann man sein muss findet man alles im Kuvert, welches man auch an der Pforte bekommt). Um 7:30 findet auf der Herzintensiv ein Schnelldurchgang der Visite statt und dann war auch schon die Morgenbesprechung. Das ist jeden Tag so, ca bis 8 Uhr, mal dauerts länger, mal kürzer. In der ersten Morgenbesprechung stellt man sich vor oder wird sogar von der einen Oberärztin vorgestellt, die für uns Famulanten zuständig ist und abgesehen davon auch eine extrem kompetente und liebe Ärztin ist (an die man sich auch gern mal dran hängen kann). Da wird man dann auch einer Person zugeteilt, mit der man eigentlich mitgehen sollte und die einen in das ganze so bissl einführt, aber eigentlich steht einem frei wohin und mit wem man geht. Nur als wir dann ab der 2. Woche zu zweit (und ab der 3. Woche zu 3.) waren, sollte man sich etwas aufteilen, aber das klappte ganz gut.
Das nächste was anstand ist die Visite, die normalerweise gegen 8/9 Uhr beginnt (einmal hats auch mal um 13 Uhr oder so begonnen, aber das ist eine Ausnahme) und je nach Arzt/Ärztin mal länger, mal kürzer dauert. Montag geht immer der Primar mit, der angeblich uns Studenten gerne Fragen stellt (die teilweise nicht zu beantworten sind, was aber egal ist), aber ich habs dann doch irgendwie geschafft dem zu entgehen.
Nach der Visite sind die Ärzte dann mit dem Diktieren beschäftigt, was dann für uns wahrscheinlich nicht das spannendste ist. Uns hat es dann immer in die Funktion (=Ultraschall/Echo) verschlagen, was generell immer ein heißer Tipp ist, wenn nichts zu tun ist. Dort habe ich mitunter am meisten gelernt. Obwohl ich vorher noch nie was mit Ultraschall zu tun hatte, habe ich da recht schnell reingefunden und nach einiger Zeit versteht man auch was man da sieht. 99% der Ärzte erklären auch sehr gerne und Fragen kann man sowieso immer stellen, die dann auch immer beantwortet werden.
Auf der Herzintensiv gibt’s dann auch einiges zu sehen, musst nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein oder einfach ein Telefon holen (gegen 50€ Kaution bei der Frau Spitzwieser) und jedem deine Nummer geben (auch auf der Station Nummer hergeben). Wenn man Glück hat wird man bei interessanten Sachen angerufen :)
Kardioversionen, ZVK legen, Sheldon-Katheter, Punktionen, Bronchoskopien, TEEs sind Sachen die öfters mal auf der Herzintensiv stattfinden und man darf zB. auch mal kardiovertieren (ja, genauso wie es in den Filmen passiert, mit Paddles und so haha).
Auf der Herzintensiv habe ich dann meine letzten 2 Wochen verbracht und so auch über einen längeren Zeitraum den Fortschritt der Patienten erleben können. Generell kann ich empfehlen die ersten 2 Wochen auf der Normalstation und letzten 2 Wochen auf der Intensiv zu verbringen.
Jeden 2. Tag hat unsere Station die Aufnahmestelle (an den anderen Tagen, hat die andere Innere Station die Aufnahme) und da war der Lerneffekt wirklich riesig. Da kommt alles rein, was nicht unbedingt ein Notfall ist, aber jede Person, die kommt hat auch was (auch wenn es manchmal nicht wirklich was ist). Da lernt man Aufnahmen zu machen (Anamnese und Status) und die Ärzte stellen dann gerne mal Fragen was es zB. sein könnte und was der nächste Schritt wäre. Also wenn du wirklich was lernen willst, dann geh auf die Aufnahme.

Zu unseren Aufgaben gehörten je nach Motivation Blutabnahmen, Zugänge legen, BGAs stechen, Aufklärungen machen und wie schon gesagt die Aufnahmen. Das „Problem“ bei den Blutabnahmen/Zugänge ist, dass die in der Früh stattfinden (vereinzelt auch welche über den Tag), das heißt um 6:45Uhr und je nachdem wie motiviert man ist kann man dann eben mehr oder weniger stechen. Einfach mit den PflegerInnen das absprechen, damit sie dir Bescheid geben können wenn mal am Nachmittag was zu stechen ist. Echos, Pleurasonos und Volumenstatus bestimmen konnten wir auch machen, aber wenn man noch nie ein Ultraschallgerät in der Hand hatte, dann braucht man etwas um da reinzukommen, aber man hat uns eigentlich immer die Möglichkeit gegeben zu üben und nachdem alle Patienten untersucht wurden konnten wir uns auch gegenseitig schallen.

Wir Studenten haben glaub ich nicht wirklich fixe Arbeitszeiten, auch was freie Tage angeht ist das recht flexibel (einfach mit der OÄ absprechen die für uns zuständig ist). Um 7:30 Uhr ist eben die Morgenbesprechung und am Nachmittag findet sie durchschnittlich um ca 2 statt, nach dieser konnten wir eigentlich gehen. Wenn man motiviert ist kann man gerne auch länger bleiben bis halt nichts mehr zu tun ist. Ich blieb dann gerne auch mal bis 16 Uhr oder so, ist aber natürlich kein muss.
Was ich persönlich sehr empfehlen kann, ist ein Nachtdienst, was natürlich nicht Pflicht ist und es geht auch niemand davon aus, dass man die ganze Nacht bleibt (besser gesagt, die sind überrascht wenn man die ganze Nacht bleibt). Auch da konnte ich wirklich viel lernen, weil mir auch ohne zu fragen immer was erklärt wurde und ich auf eine liebe Art und Weise abgeprüft wurde, wodurch der Lerneffekt noch größer ist (kommt aber natürlich immer auf den Arzt/Ärztin an). In der Nacht ist man nämlich auch für die Aufnahmestelle verantwortlich und wie schon vorher erwähnt, lernt man da einfach am meisten. Einfach mal einen Blick auf den Dienstplan werfen und schauen welche Person einem taugt. Da habe ich dann zB. auch meine erste Reanimation erlebt, was auf einer kardiologischen Station aber logischerweise doch etwas häufiger vorkommt.

Das Arbeitsklima ist wirklich sehr familiär und auch mir gegenüber waren so ziemlich alle lieb (egal ob Ärzte, Pfleger oder auch die Sekretärinnen), mit manchen hatte man halt mehr zu tun als mit anderen. Mit der Zeit merkt man auch mit welchen Ärzten man sich besser versteht und an die hängt man sich einfach dran. Egal ob Assistenz- oder auch Oberärzte, es wird wirklich darauf geachtet, dass man immer miteinbezogen wird, was für Menschen wie mich, die anfangs immer bissi verloren sind recht vorteilhaft ist. Was mir persönlich am besten gefallen hat, war dass uns Studenten eigentlich immer Fragen gestellt wurden und wir dazu gebracht wurden unser Hirn bissi einzuschalten. So lernt man einfach am besten. Und es war normalerweise gar kein Problem ob wir die Fragen richtig beantwortet haben, erklärt wurde uns trotzdem alles, was das Ganze viel angenehmer macht. Also wenn man etwas lernen will, ist man hier genau richtig. Ich, die vor der Famulatur gesagt hat, dass Innere wirklich gar nicht meins ist, sagt jetzt genau das Gegenteil, also kann diese Famulatur nicht allzu schlimm gewesen sein.

Braunau ist eine wirklich kleine „Stadt“ und da ist nun mal nicht allzu viel los, aber wenn man im Wohnheim untergebracht ist lernt man sofort Menschen kennen mit denen man die nächsten Wochen Zeit verbringt. Kurztrips zu diversen Seen, aber auch Salzburg oder München sind möglich und am Abend kann man eigentlich auch ganz gut was trinken oder eine Kleinigkeit essen gehen oder auch mal einen Spieleabend machen. Langweilig wird einem bestimmt nicht.
Das Wohnheim an sich ist etwas älter, aber die Zimmer sind dennoch recht schön, nur als es draußen um die 30 Grad hatte, hatte es im Zimmer gefühlt 100 Grad. Es sind an und für sich 2 Bettzimmer, wenn man aber Glück hat, bleibt man alleine. Es gibt theoretisch eine Küche, aber so wirklich Kochutensilien gibt es nicht, was aber kein Problem ist, weil Frühstück, Mittag- und Abendessen werden einem kostenlos zur Verfügung gestellt. Verhungert sind wir also auf keinem Fall.
Alles in allem hat diese Famulatur meine Erwartungen übertroffen und ich empfehle diese Famulatur wirklich jedem weiter!
(einziger negativer Punkt sind die ganzen Viecher und Mücken die da herumschwirren ;))

Bewerbung
Im September des Vorjahres bei Frau Spitzwieser
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Fallbesprechung
EKG
Bildgebung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Notaufnahme
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
EKGs
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1