Ich habe mir die Famulatur vor allem wegen der Stadt und der Sprache ausgesucht und hatte entsprechend auch recht niedrige Erwartungen, zumal ich durch meine Vorausbildung Blutentnahmen und andere praktische Dinge schon häufig übernehmen konnte. Auf der Hepatologie (eine Hälfte der internistischen Gastroenterologischen Station) sind v.a. Patienten vor/nach Lebertransplantation zu finden, was fachlich-theoretisch sehr interessant sein kann. Andererseits gibt es auf der Station fast keine invasiven Maßnahmen (außer vereinzelt Aszitespunktionen, die ich übernehmen durfte), ansonsten geht ein Arbeitstag ca. von 9-13 Uhr und man erledigt größtenteils die Visite mit den Assistenzärzten (Internes), wobei man hier auch die Patienten teilweise mituntersucht. Das gesamte Team hier, sowohl Ärzte, als auch Pflege sind wirklich sehr freundlich gewesen und haben viel erklärt - wenn man entsprechend nachfragt und das ist auch das Manko. Durch die Art der Arbeit (viele Anordnungen am PC) sitzt man viel neben dem Arzt und schaut eher zu, sofern man selbst nicht die Initiative ergreift. Wollte ich jedoch mal in der Endoskopie/im OP zuschauen bei irgendwas, war das ohne Probleme möglich.
Das Ding ist, dass die Famulaturen in diesem Prinzip unbekannt sind und die Studierenden dort (Externes) meist vormittags auf Station sind mit festen Aufgaben und nachmittags Uni haben (zu meiner Zeit waren keine Externes auf der Hepatologie) und deshalb durfte ich auch immer um 13 Uhr gehen, hätte aber freiwillig nachmittags wiederkommen können um bspw. neue Patienten mitaufzunehmen.
Die größte Hürde warum ich mich teilweise außen vor gefühlt habe war dann doch die Sprache: zwar habe ich vorher einen B2-Kurs abgeschlossen, aber es hat doch noch etwas gedauert bis ich in den Redefluss und die Art der Kommunikation reingekommen bin.
Insgesamt hat es meine Erwartung mit der Sprache in Kontakt zu kommen sehr erfüllt (zumal ich wenig selbst sprach, sondern viel zuhörte) und ich konnte noch viel von Bordeaux erkunden - fachlich gesehen habe ich vor allem theoretisches Wissen erlangt und auch spannende Fälle gesehen, praktische Tätigkeiten konnte ich jedoch eher weniger ausbauen.
Bewerbung
Ich habe im Januar begonnen mit der Organisation und hatte im April endlich alles organisiert.
Der Aufwand der Bewerbung stand in keinem Verhältnis zu der eigentlichen Famu, war dann aber machbar. Also die für eine Famulatur (Stage en tant qu‘externe/Stage d‘observation) benötigt man das Einverständnis eines Chefarztes per Mail (meist ist das vorname.nachname@chu-bordeaux.fr, aber nirgends stehen Emailadressen online, weshalb man sich irgendwie durchprobiert). Die eigentliche Bewerbung und Verwaltung lief dann über Mdm. Goupil (marie-anais.goupil@chu-bordeaux.fr), deren Adresse ebenfalls nirgends öffentlich einsehbar war und über nachfragen bei anderen Verwaltungsangestellten mitgeteilt wurde. Über diese konnte ich dann eine Convention du stage (Praktikumsvertrag) erhalten, die von meiner Uni und mir unterzeichnet werden musste (der Auslandsbeauftragten des Fachbereiches war dies glücklicherweise bekannt, Versuche Mdm Goupil zu erklären, dass meine Uni selbst mit der Famu nichts zutun hat waren zwecklos).
Am Ende ist ein Stage d‘observation rechtlich gesehen ein Praktikum ohne jegliche Befugnis irgendetwas praktisch zu tun, was sich am Ende jedoch nicht in der Realität so darstellte.
Nachdem dann die Organisation sehr lange gedauert hat und ich am ersten Tag ankam, wusste natürlich niemand, dass ich komme und ich hätte theoretisch auch einfach so ins Klinikum spazieren können für das Praktikum.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Punktionen Patienten untersuchen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Schreib dem/der Verfasser/in
Noten
Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
1
Lehre auf Station
3
Insgesamt
2
Durchschnitt 1.73
Hast Du diesen Bericht geschrieben? Zum Bearbeiten einfach hier klicken.