Tolle Famulatur und sicherlich gute Alternative, wenn man die super langen Bewerbungszeiträume in den pädiatrischen Abteilungen in Hamburg umgehen möchte. Ich bin jeden Tag mit dem Metronom von Hamburg aus gependelt und das ging ziemlich problemlos. Es biete sich allerdings an in Lüneburg ein Fahrrad zu haben, da das Krankenhaus noch ein Stück vom Bahnhof entfernt ist.
Auf Station war immer eine super angenehme Atmosphäre durch das tolle Team. Die Station ist in zwei Bereiche geteilt: Die "große Seite" für die etwas älteren Kinder und die "kleine Seite" für die Neugeborenen und infektiösen Kinder. Insgesamt hat die Abteilung einen allgemeinpädiatrischen Schwerpunkt mit neuropädiatrischer und neonatologischer Expertise. Die gängigsten Krankheitsbilder umfassen sicherlich gastrointestinale und respiratorische Infekte, Fieberkrämpfe, Neugeboreneninfektionen, Essstörungen und Unfälle. Man sieht vor allem die häufigen Krankehitsbilder - alles was etwas speizieller ist wird meist nur anbehandelt und dann nach Hamburg verlegt. Dennoch habe ich auch relativ seltene Erkrankungen gesehen (z.B. West-Syndrom, WPW-Syndrom).
Wenn man an eine:n erfahrenere:n Assistent:in gerät, darf man viel mituntersuchen, überall das Stethoskop mit drauf halten, mal eine U2 machen und bei den größeren Kindern auch Blutentnahmen machen. Fragen werden in aller Regel sehr gern beantwortet. Etwas ungewöhnlich ist, dass die Assistenten die Visite allein machen und die Öberärzt:innen i.d.R. keine Lust haben mitzugehen. Bei Problemen besprechen sie sich dann im Arztzimmer und schauen sich die Kinder meist nicht mit an. Der Chef macht auch nur einmal in der Woche Kurvenvisite. Wer möchte darf sicher auch in die umliegenden Krankenhäuser mitfahren, in denen die Geburtsabteilungen mitbetreut werden. Am meisten gelernt habe ich in der Notfallambulanz, wenn ich eigenständig Anamnesen erhoben und selbst untersucht habe - das würde ich auf jeden Fall empfehlen dort so viel Zeit wie möglich zu verbringen.
Mittagessen war eigentlich jeden Tag im gesamten Team möglich. Man bekommt als Famulant einen Chip, auf dem jeden Tag 3,60€ zu Verfügung stehen.