Ich hatte spontan nach einer Lehrpraxis meiner Uni (Erlangen) gesucht, um dort das Blockpraktikum Allgemeinmedizin zu absolvieren. Tatsächlich hatte ich in Erlangen nach Praxen gesucht, jedoch waren alle wegen Urlaub zu oder hatten schon andere Praktikanten. Schließlich hatte ich nach einem unkompliziertem Gespräch mit der Sekretärin einen Platz in der Gemeinschaftspraxis in Großgündlach bekommen. Die Anfahrt aus Erlangen dorthin ist mit dem Fahrrad ca. 25-30 min, was einem bewusst sein sollte , sonst fährt auch ein Bus ca. 40 min laut Maps. Daher wäre die Praxis nicht meine erste Wahl gewesen, tatsächlich hat sich die Zeit dort jedoch wirklich sehr gelohnt: die Ärzte sind fest zu dritt und haben zur Zeit zwei weiterzubildende Ärzte in der Praxis. Zudem kriegt man hier verhältnismäßig zu kleineren Praxen durch die kinderheilkundliche Versorgung als Student ein vielfältiges Patientenkollektiv mit, und kann jeden Tag bei einem anderen der Ärzte dabei sein. Zudem wird die selbstständige Tätigkeit der Studierenden nicht nur akzeptiert, sondern auch gewünscht und gefördert. So war ich den ersten Tag am "zuschauen", wie die Abläufe in der Praxis sind, und habe dann sehr schnell angefangen, Anamnese und KU der Patienten selbst zu übernehmen. War dieser Teil erledigt, schauten die Ärzte nochmal drüber und besprachen mit Patient und mir die Situation den Fall. Im wesentlichen wirklich eine sehr gute Übung, um Routine in die Anamnese und KU zu bringen. Zudem konnte man durch Eigeninitiative verschiedene Tätigkeiten der MFAs (z.B. Spirometrie, EKG, Blutabnahme/Nadelnlegen) unter anfänglicher Supervision und dann zügig selbstständig übernehmen. So vergingen die Tage gefühlt sehr schnell und habe sie als lehrreich wahrgenommen. Man konnte sehr viel selbst machen, und die Ärzte haben sich immer Zeit Genimmen, um ggf. Fragen und Fälle zu Besprechen. Insgesamt habe ich mich hier sehr wohl gefühlt und kann hier das Blockpraktikum Allgemeinmedizin oder eine Famulatur auf jeden Fall empfehlen.
