Meine allererste Famulatur habe ich in der Hausarztpraxis von Frau Dr. Elisabeth Zadan-Plagens abgeleistet. Da es meine erste Famulatur war, war ich vorher entsprechend nervös. Die Nervosität wurde mir relativ früh genommen, da ich mich schnell als Teil des Teams fühlte und mit allen Mitarbeiterinnen der Praxis gut verstanden habe.
Die ersten 2 Wochen habe ich bei Dr. Zadan-Plagens im Sprechzimmer verbracht, ihr bei den Anamnesen zugehört, bei den Untersuchungen mitgemacht und ihr bei Ultraschalluntersuchungen zugeschaut. Dabei war die Ärztin stets offen für Fragen und hat mir vieles (v.a. beim Sono) gut verständlich erklärt.
Ab der 3. Woche habe ich ein eigenes kleines Sprechzimmer bekommen, wo ich die "einfachen" Patient*innen untersuchen konnte und danach die Ärztin dazugeholt habe, damit ich ihr die Patient*innen vorstellen konnte und sie bei Bedarf Dinge korrigiert und abgesegnet hat.
Frau Dr. Zadan-Plagens hat diesen Juli die Praxis übernommen. Daraus ergaben sich für mich ein paar Probleme während der Famulatur: Der Arzt, der vor ihr Inhaber der Praxis war, hatte einige fragwürdige Ansichten bezüglich der Corona-Impfung. Frau Dr. Zadan-Plagens selbst vertritt (zu meiner Beruhigung) eine wissenschaftliche, vernünftige Meinung bezüglich der Impfung, aber es blieb trotzdem nicht aus, dass zum Teil etwas "schwierige Persönlichkeiten" die Praxis besuchten, die vom Vorgänger angelockt wurden. Für mich war es teilweise sehr frustrierend zu sehen, dass Personen mit ernstzunehmenden Symptomen als "impfgeschädigt" abgestempelt und manchmal fragwürdiger und teurer Diagnostik und Therapie unterzogen wurden, die laut aktueller Forschung nicht alle eine Evidenz haben. Ich hoffe für die Praxis und mögliche Nachgänger*innen von mir, dass sich das mit der Zeit etwas beruhigt und nicht mehr so ein präsentes Thema sein wird.
Teilweise hatte ich das Gefühl, dass Frau Dr. Zadan-Plagens vor mir keine Famulant*innen als Praxisinhaberin betreut hat und sich dadurch manchmal unsicher war, was man mir zutrauen kann und was nicht. Dadurch gab es Tage, an denen ich stundenlang im Sprechzimmer saß, ohne eine Person untersucht zu haben, was für mich sehr frustrierend war. Oft war es auch für die MFAs an der Anmeldung schwierig, mir Personen zuzuteilen. Ich hatte das Gefühl, dass diesbezüglich die Kommunikation zwischen Ärztin und MFAs hätte verbessert werden können. Ich habe versucht Vorschläge und Ideen einzubringen, wie man das ganze einfacher für alle gestalten könnte. Die Ärztin fand meine Vorschläge zwar immer toll, aber sie wurden kaum umgesetzt.
Es war dann zwar nett, dass ich oft mehrere Stunden früher gehen durfte, trotzdem fand ich es auch sehr schade, da ich bewusst die Hausarztfamulatur als erstes gemacht habe, um möglichst viel Übung in Anamnese und Untersuchung zu bekommen.
Ich habe die Hoffnung, dass sich diese Problematik bessert, wenn Frau Dr. Zadan-Plagens sich etwas mehr in ihrer Rolle als Praxisinhaberin "eingegrooved" hat.
Schlussendlich hatte ich trotz der o.g. Punkte eine gute Zeit, in der ich ganz in Ruhe und bei Bedarf mit Unterstützung Dinge wie Anamnese, Untersuchungen, Diagnosestellung und weitere Therapieempfehlung üben konnte. Das Team ist sehr entspannt, sodass ich mich immer wohlgefühlt habe.
Wenn man eine entspannte Hausarztfamulatur machen möchte und kein Problem damit hat, zwischendurch mal nichts zu tun zu haben, kann ich die Praxis von Frau Dr. Zadan-Plagens dafür auf jeden Fall weitermepfehlen.
