Famulatur Plastische Chirurgie in Diakonie-Klinikum Schwaebisch Hall (2/2023 bis 3/2023)

Krankenhaus
Diakonie-Klinikum Schwaebisch Hall
Stadt
Schwaebisch Hall
Station(en)
A3
Fachrichtung
Plastische Chirurgie
Zeitraum
2/2023 bis 3/2023
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Station, OP
Heimatuni
Luebeck
Kommentar
Die Entscheidung für meine fünfwöchige Famulatur in der Plastischen Chirurgie am Diakone Klinikum Schwäbisch Hall im siebten Semester erwies sich im Nachhinein als eine der besten Entscheidungen meiner medizinischen Ausbildung. Mit keiner vorherigen Erfahrung im Bereich der Plastischen Chirurgie jedoch großem Interesse, trat ich diese Famulatur an und wurde mit offenen Armen empfangen.

Abteilungsleitung und Team:
Die Plastische Chirurgie-Abteilung bestand während meiner Famulatur aus einem engagierten und respektvollen Team. Dazu gehörten eine Oberärztin, zwei Oberärzte, ein Chefarzt und eine Krankenschwester. Ich hatte das Glück, während meiner Zeit die einzige Famulantin in der Abteilung zu sein, was zu einer besonders intensiven und lehrreichen Erfahrung führte. Ich bekam ein eigenes Arztzimmer und Telefon zur Verfügung.

Abteilungsschwerpunkte und Spezialgebiete:
In der Abteilung wurden verschiedene Eingriffe durchgeführt, darunter viel Handchirurgie (am häufigsten: K-Drähte oder Platten bei Frakturen, Fremdkörper, Karpaltunnel, Rhizarthrose nach EPPING), Bauchdeckenstraffung, Bruststraffung, Liposuktion und Lappenplastik. Dies ermöglichte mir, eine breite Palette von plastisch-chirurgischen Verfahren kennenzulernen. Verbrennungschirurgische Eingriffe oder Mamma-Augmentationsplastik habe ich nicht gesehen.

Tagesablauf und Arbeitszeiten:
Jeder Tag begann um 7:30 Uhr mit einer morgendlichen Besprechung des Teams im Büro des Chefarztes. Diese Zusammenkünfte waren stets produktiv und angenehm, und einmal pro Woche lud der Chefarzt sogar zu einem gemeinsamen Frühstück ein. Während dieser Meetings wurden Patientenfälle besprochen und der Tagesablauf geplant. Ich wurde von Anfang an aktiv in diese Prozesse einbezogen und hatte die Möglichkeit, meine Präferenzen zu äußern (Station, Ambulante-OP, Zentral-OP, Sprechstunde). Die Arbeitszeiten waren flexibel, und das Team achtete stets darauf, dass ich meine Mittagspause und meinen Feierabend einhalten konnte.

Aufgaben und Verantwortlichkeiten der Famulanten:
Von Anfang an durfte ich an Operationen teilnehmen und wurde nach und nach mit den Abläufen im OP vertraut gemacht. Dies ermöglichte mir, eigenständig Tätigkeiten durchzuführen, wie das Lagern von Patienten, Blutabnahmen und das Legen von Venenverweilkanülen oder eines Dauerkatheters. Auf der Station führte ich Verbandswechsel und Wundversorgungen durch. Besonders wertvoll war die Gelegenheit, meine Nähte unter Anleitung zu verbessern. Das Team achtete stets darauf, dass ich meine Fähigkeiten entwickeln konnte, und ich durfte auch unter Anleitung Schnitte mit dem Skalpell oder andere operative Schritte (Dermatom, K-Drähte…) vornehmen. In den Sprechstunden hätte ich auch „eigenständiger" Patienten untersuchen dürfen, zum damaligen Zeitpunkt habe ich mir dies jedoch noch nicht zugetraut. Diese Entscheidung wurde respektiert. Es wurde darauf geachtet, dass ich Schritt für Schritt, in meinem Tempo, an die Untersuchungsmethoden herangeführt wurde.

+ Zusätzlich habe ich die Möglichkeit bekommen, während der Famulatur für ein paar Tage, Hausintern, in der MKG zu hospitieren.

Interaktion mit dem medizinischen Team und anderen Abteilungen:
Die Interaktion mit dem gesamten Team, sowohl im OP als auch auf der Station, war äußerst positiv und respektvoll. Dies trug erheblich zu meiner Motivation und meinem Lernerfolg bei.

Lehren und Erkenntnisse:
Jeder Tag in der Plastischen Chirurgie war spannend und lehrreich. Die abwechslungsreichen Operationen und die Möglichkeit, täglich neue Dinge zu lernen, machten diese Famulatur zu meiner bisher besten Erfahrung.Ich erwarb nicht nur medizinisches Fachwissen, sondern entwickelte auch praktische Fertigkeiten, insbesondere im Bereich der Chirurgie und der Wundversorgung, womit ich nicht gerechtet hatte. Die Famulatur stellte sich als ideale Vorbereitung auf das kommende Chirurgie-Blockpraktikum im achten Semester heraus.

Tipps zur Vorbereitung auf die Famulatur:

Interesse und Eigeninitiative:
Bring viel Interesse und Neugier mit. Zeig Initiative (auch auf Station, Blutabnahme, OP Lagerungen…) und frag aktiv nach Möglichkeiten zur Mitarbeit und zum Lernen.

Bereite dich auf Fragen vor:
Anatomie Kenntnisse sind sehr von Vorteil. Insbesondere die Handanatomie. Beim Chefarzt sehr beliebt sind die Handwurzelknochen und Handmuskeln. Der N. radiales superficialis wird ebenso gerne mal geprüft. Ein anderer Oberarzt fragt sehr gerne die Sehenfächer der Hand ab. Beim ersten Mal nach der Frage „In welchem Sehenfach sind wir gerade und welche Muskeln sind das?“ hatte mich diese Frage auf dem kalten Fuß erwischt jedoch hat dies dazu geführt, dass ich die Sehenfächer am Ende der Famulatur konnte. Durch dieses „Abfragen“ hatte ich das Gefühl, die Themen langfristig zu behalten. Wenn man Fakten nicht wusste, war dies nie schlimm und es gab nie einen doofen Kommentar - war alles sehr harmonisch.

Ehrlichkeit:
Wenn man etwas nicht weiß oder sich unsicher fühlt, zögere nicht, dies offen mitzuteilen. Das Team wird die Ehrlichkeit schätzen und dir helfen, das Wissen zu erlernen.

Fazit
Meine Famulatur in der Plastischen Chirurgie am Diakone Klinikum Schwäbisch Hall war, trotz meiner eher introvertierten Art, zweifellos eine sehr gute Wahl. Die freundliche Atmosphäre, das lehrreiche Team und die Vielfalt der Fälle trugen dazu bei. Ich kann allen mit chirurgischen Interesse nur ans Herz legen, dort eine Famulatur zu absolvieren. Ich kann mir gut vorstellen, dass man als PJler in dieser Abteilung sehr viel Verantwortung und Lehre erhalten wird.
Bewerbung
Per Mail, 1 Jahr im Voraus.

Organisatorisches über das Chefarztsekretariat (Mail/Telefon). Das Sekretariat war immer sehr freundlich und hat sich immer zügig um die Anliegen gekümmert.

• Parkkarte gegen 10€ Pfand am ersten Arbeitstag erhalten.
• Mittagessen frei (Karte ebenfalls am ersten Arbeitstag erhalten)
• Ausweis, Kleidungschip und Schließfach am ersten Tag zugewiesen bekommen (muss man am letzten Arbeitstag in den Briefkasten der Verwaltung werfen)
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Chirurgische Wundversorgung
Blut abnehmen
Mitoperieren
Patienten untersuchen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.07