Famulatur Unfallchirurgie in Groote Schuur Hospital (8/2023 bis 9/2023)

Krankenhaus
Groote Schuur Hospital
Stadt
Kapstadt
Station(en)
C14
Fachrichtung
Unfallchirurgie
Zeitraum
8/2023 bis 9/2023
Einsatzbereiche
OP, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Frankfurt
Kommentar
Die Bewertung wirkt jetzt auf den ersten Blick nicht so positiv, ABER......

ich würde eine Famulatur im Trauma Department im Groote-Schuur Hospital empfehlen! :)
Ich war im August 2023 dort und habe viel mitnehmen können.

POSITIVES:
- flexible "Arbeitszeiten": Day Shift ist von 8 bis 18 Uhr, Night Shift von 18 bis 8 Uhr. Allerdings interessiert es niemanden so richtig, wann man kommt und geht bzw. ob man überhaupt kommt. (Dafür hat man ja auch die Studiengebühren bezahlt ;) ). Wenn man plant, länger als 1 Woche weg zu sein (für Sightseeing z.B.) sollte man aber schon im Sekretariat Bescheid geben, damit sich niemand Sorgen macht !
- Die meisten ÄrztInnen sind sehr nett. Es gibt Interns (Jahr 1+2), Registrars (ab Jahr 4) und Consultants (stehen über den Registrars). Die meiste Zeit wird man mit den Interns zu tun haben, da sie sich um die weniger kritischen PatientInnen kümmern und man da fleißig mithelfen kann. Wenn man sich mit den Registrars aber gut stellt, lassen die einen auch viel machen! Die Consultants sieht man eigentlich nur während den Übergaben in der Früh und am Abend.
- Viel selbstständiges Arbeiten möglich. Bei den PatientInnen in "Green" darf man selbstständig die Aufnahmen (Anamnese und Untersuchung) machen und bespricht diese anschließend mit einem Intern oder Registrar. Je nachdem, soll man dann noch selbst überlegen, was als nächstes für Untersuchungen indiziert sind und diese auch nachverfolgen. In den meisten Fällen machen die ÄrztInnen dann aber mit dem Fall weiter. In "Yellow" liegen die PatientInnen, die mehr Monitoring brauchen und ein Bett benötigen. Auch hier kann man mit Zugängen, Blutentnahmen, DKs und BGAs viel aushelfen und üben. In den "Resus" kommen alle kritischen PatientInnnen (z.B. Schuss- und Stichverletzungen, Autounfälle etc.). In dem Bereich kann man auch im Rahmen der eigenen Fähigkeiten mithelfen, wobei hier meist genügend Registrars dabei sind und die Hilfe der Studis nicht unbedingt notwendig ist. Allerdings kommt man im Resus am schnellsten zum Legen der 1. Thoraxdrainage also immer aufmerksam bleiben und auch nachfragen, wer eine legen möchte. Die meisten Registrars lassen einen das nach ein paar Wochen machen :D
- billiges Mitagessen und Kaffee (aber leider nicht gratis)
- Man kann ohne Probleme Nachtdienste mitmachen! Dem Personal ist es egal, was für Dienste man macht, also habe ich recht viele Nachtdienste gemacht, da häufig mehr los ist und man viel lernen kann! Dafür hat man tagsüber und am Tag danach "frei", um die Stadt zu erkunden. Nachdienste haben sich für mich also doppelt gelohnt. Ich bin auch nie länger als 4 Uhr geblieben, da ich nicht in der Klinik schlafen wollte. Ich würde empfehlen, die Nachtschichten zu zweit zu machen. Es sind immer viele ausländische Studis im Trauma Department, also ist man sowieso nie alleine ;)


NEGATIVES:
- Parken am Klinikgelände ist kostenpflichtig. Ich habe in der Roman Road in der Nähe der Klinik geparkt, was allerdings keine sichere Entfernung ist, um im Dunkeln von der Klinik zum Auto zu gehen. Deswegen musste ich bei Nachdiensten immer ein Uber zu meinem Auto bestellen.
- Teaching ist nicht so vorhanden, wie man es von D und Ö gewohnt ist. Wenn man Fragen hat, werden diese immer ausführlich beantwortet und es gibt auch vereinzelt ÄrztInnen, die selbstständig was erklären aber in der Regel ist hier viel Eigeninitiative gefragt. Das ist nicht für jeden Etwas. Aber keine Scheu zu fragen, das ist wirklich überhaupt kein Problem!
- Sicherheit ist in Kapstadt leider nicht vergleichbar mit Europa. Die Klinik liegt im Stadtviertel "Observatory", was zu den unsicheren Vierteln außerhalb der Townships zählt. Also bitte gut aufpassen und nie mit Wertgegenständen in der Hand herumlaufen. Ich selbst hatte bei den Diensten nur Schlüssel und Handy mit, also nicht mal einen Rucksack.
- Es waren viele Studis da. Nicht nur aus dem Ausland sondern auch von der UCT. Das kann schnell voll werden, wenn alle gleichzeitig da sind. EInfach abprechen und den ein oder anderen Nachtdient einschieben, dass nicht immer alle gleichzeitig da sind. Das hat aber immer gut funktioniert!

WOHNEN:
- Um die Unterkunft muss man sich selbst kümmern. Ich habe in Woodstock gewohnt. Die meisten Studis wohnen hier oder im angrenzenden Observatory, da es recht billig ist. Die beiden Viertel sind aber nicht besonders sicher also würde ich sehr gut aufpassen und vermeiden, dort zu Fuß unterwegs zu sein.
- Ein Mietauto ist zu empfehlen

Bei Fragen könnt ihr mir gern schreiben! Hätte noch viel mehr Tipps, aber das sprengt hier etwas den Rahmen :)
Bewerbung
Berwerbung fürs Trauma Department ca. 1.5 bis 2 Jahre vorher
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Bildgebung
Tätigkeiten
Punktionen
Röntgenbesprechung
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Eigene Patienten betreuen
Chirurgische Wundversorgung
Patienten aufnehmen
Notaufnahme
EKGs
Blut abnehmen
Braunülen legen
Mitoperieren
Gipsanlage
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Dienstbeginn
Schichtdienst
Dienstende
Schichtdienst
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Gebühren in EUR
ca. 1000 Euro/Monat Studiengebühren

Noten

Stimmung Station
2
Kontakt zur Pflege
6
Ansehen
3
Stimmung Klinik
2
Unterricht
4
Betreuung
2
Freizeit
1
Lehre auf Station
5
Insgesamt
2

Durchschnitt 2.6