Ich habe in Coburg meine erste Famulatur machen dürfen und habe mich unfassbar wohl gefühlt.
Es besteht bei frühzeitigem Anfragen die Möglichkeit, ein Wohnheimzimmer zu beziehen. Vom Wohnheim aus hat man 5 min Weg auf die Ebene mit den OPs und der Intensivstation (Lasst euch den Weg durch die Hintertür zeigen, man muss nicht ums ganze Klinikum rum & zum Haupteingang dackeln) . Das Zimmer ist sauber, hat Bett, Schrank, Schreibtisch, Kommode, einen „Sessel“, ein eigenes Duschbad und einen Balkon. Je nachdem, welches Zimmer man bezieht, steht da manchmal von diversen Vormieter:innen auch noch ein eigener Kühlschrank drin :D
Man teilt sich auf der Etage eine Küche, da gibt es drei mal vier Herdplatten, kleine abschließbare Kühlschränke, einen Wasserkocher, Spülbecken und einen (leider nicht wirklich sauberen) Ofen. Man bekommt sowohl Bettzeug, als auch ein Handtuch und ein Geschirrtuch gestellt. Geschirr, Töpfe und Pfannen muss man selbst mitbringen und es gibt leider kein WLAN.
Parken kann man in der Straße, in der auch das Verwaltungsgebäude liegt.
Ich war für 4 Wochen in Coburg, die so aufgeteilt waren:
1 Woche OP Coburg
1 Woche OP Neustadt bei Coburg (nur mit eigenem Auto)
1 Woche operative Intensivstation
1 Woche OP Coburg - 2 Tage davon Notarzt fahren in Neustadt bei Coburg (wieder nur mit eigenem Auto)
Im OP in Coburg startet man den Tag um 7:45 mit der Morgenbesprechung aller OP Säle. Man kann entweder fragen, wo man hin soll oder eigene Wünsche äußern (z.B. wenn man in der Ambulanz Larynxmasken legen üben möchte oder mal sehen will, was im DaVinci Saal so passiert). Die Ärzt:innen erklären wirklich gut und sind alle super lieb - ansonsten immer fragen, was euch interessiert/wie die Bestmungsmodi funktionieren etc. . Wenn ihr Braunülen legen üben/lernen wollt, sagt am besten der Anästhesiepflege Bescheid, dann holen die euch da dazu :) Ich hab von der Anästhesiepflege auch ein paar Zettel mit allen Medikamenten, die dort verwendet werden, bekommen, die war super hilfreich. Ihr könnt bei der Einleitung bei fast allem unterstützen und im OP dokumentieren, Erklärungen bekommen oder Medikamente geben.
Montags ist der lange Tag mit spannenden, freiwilligen Fortbildungen von 16-18 Uhr, dafür ist Freitag um 14:30 Schluss.
Wenn man ein eigenes Auto hat, geht es eine Woche in den OP nach Neustadt bei Coburg, das kann ich nur wärmstens empfehlen. Man wird der Oberärztin dort an die Seite gestellt und sie macht wirklich gute Lehre. Dort werden v.a. orthopädische Eingriffe gemacht und viele Schmerzkatheter gelegt. Ich durfte mit ihr den Pat. vor dem Einleitungsraum kurz besprechen, sagen, welche Medis ich in welcher Dosis geben würde und dann im Raum unter Aufsicht selbst präoxigenieren, Medikamente ansagen, Masken-Beutel-Beatmen, ggfs. intubieren und dann im Saal das Beatmungsgerät so einstellen, wie ich es machen würde.
Auf der Intensivstation ist praktisch weniger zu tun, aber man kann bei den Visiten und Untersuchungen unterstützen und viel über unterschiedliche Krankheitsbilder und deren Therapie lernen.
Fürs NEF Fahren braucht man eigene Sicherheitsschuhe, Jacke und Hose werden gestellt. Auch da waren alle wirklich lieb, ich hab ausführliche Touren durch die Autos bekommen und das hat wirklich viel Spaß gemacht.
Die Lehre in Coburg kommt wirklich nicht zu kurz, der Chefarzt ist auch akademischer Leider der medical school Coburg/Split. Ich habe definitiv vor, zum PJ zurück zu kommen!
Coburg ist eine wunderschöne Stadt, man hat die Veste Coburg, das Schloss Ehrenburg, Schloss Rosenau, eine traumhafte Innenstadt, Hallenbad, Kino und ein Theater, es lohnt sich sehr, nach der Arbeitszeit noch in die Stadt zu spazieren.
Bewerbung
Ich habe mich im Februar für September beworben. Das Sekretariat antwortet wirklich schnell, nur der Kontakt mit dem Wohnheim war bei mir etwas schleppend.