Die Famulatur war meine letzte und auf jeden Fall eine meiner besten Famulaturen. Der Tag beginnt erstmal um 7 Uhr mit Blutentnahmen, 7:30 ist dann Frühbesprechung mit dem Ärzteteam, bei der die neuen MRT/CT-Bilder angeschaut werden und die anstehenden Operationen sowie alles Weitere besprochen werden. Dann geht es für die Visite auf die ITS, IMC und Normalstation. Anschließend dann entweder in den OP, auf Station oder bei Interesse auch in die Ambulanz. Montag, Mittwoch und Donnerstag sind immer feste OP-Tage, da durfte ich immer mit zuschauen oder mich meistens auch mit einwaschen und ein bisschen helfen (Nähen, Drainage legen, Spülen, Haken halten etc.) und oft auch mit durch das Mikroskop schauen, wenn z.B. Tumore entfernt wurden oder Spinalkanalstenosen bzw. Bandscheibenvorfälle operiert wurden. Andere spannende OPs, bei denen ich assistieren durfte, waren z.B. Subduralhämatome, VP-Shunt-Anlagen, Glioblastom oder Meningeom Entfernung usw.
Die restliche Zeit war ich entweder auf Station oder im MVZ der Klinik (je nachdem woran man interessiert ist). Ich durfte Anamnesen und Untersuchungen selbstständig machen, die ich danach mit den Ärzten besprochen habe und dann haben wir zusammen das weitere Procedere z.B. OP-Indikationen etc. besprochen, was ich dann im Arztbrief alles zusammengefasst habe. Auf Station kann man neben den Aufnahmen natürlich Blut abnehmen, Flexülen legen, Lumbalpunktionen unter Aufsicht durchführen, Drainagen ziehen und was eben sonst noch so anfällt. Man hat auf jeden Fall immer was zu tun und sitzt eigentlich nie unnötig rum. Insbesondere nehmen einen die Ärzte und Ärztinnen immer mit, wenn es irgendwas seltenes oder besonderes zu sehen gibt. Ich durfte außerdem auch mit zur Tumorkonferenz, M&M-Konferenz, Röntgen-Demo und in die Notaufnahme zu Konsilen. Der einzig kleine Kritikpunkt ist, dass man bei <1 Monat Beschäftigung keinen eigenen PC-Zugang bekommt und daher immer auf den Zugang der Assistenzärzt:innen angewiesen ist, wenn man z.B. etwas dokumentieren oder nachschauen möchte. Extra PJ- oder Famulanten Unterricht oder sowas gab es nicht explizit, allerdings haben sich alle Zeit genommen, um ein Krankheitsbild oder beispielsweise die MRT-Bilder etwas genauer zu erklären. Insgesamt habe ich einen vielseitigen Einblick in die NCH bekommen, jeder Zeit Fragen stellen können und viele unterschiedliche Krankheitsbilder gesehen. Die Stimmung unter den Ärzt:innen, der Pflege auf Station und im OP war echt gut und die Hirarchien anders als in anderen Chirurgien eher flach.