Ich war schon mehrmals dort, obwohl Orthopädie nicht mein Traumfach ist. Aber ich bin absolut begeistert von dem Team, dem Arbeitsklima sowie dem Umgang mit den Studenten. Der Primar (Prim. Prof. Dr. Björn Rath) ist mit Abstand der netteste, der mir bis jetzt begegnet ist, er nimmt seine Kollegen und deren Meinung ernst und ist sehr kollegial. Manche Oberärzte erklären dir nur auf Nachfrage etwas, andere wiederum erklären sehr, sehr viel v.a. wenn sie merken, dass die Studenten motiviert sind. Man ist tlw. im OP (wird dort auch vom Pflegepersonal sehr gut aufgenommen) zum Haken halten, meist generell für die zweite Assistenz, ich hatte schon dreimal das Glück, dass ich auch erste Assistenz neben dem OA machen durfte. Viele Assis sind richtig motiviert einem viel zu zeigen und zu erklären, ebenso die TA wenn sie Zeit dazu finden. Im Sommer ist machmal leider nicht so viel los, sodass man auch wenn man möchte tlw. um 13:00 Uhr heimgehen kann. In Wels werden oft auch diverse Tumor OPs gemacht, welche weit über die Standard Hüft- und Knie OPs hinausgehen. Dreimal in der Woche werden die Hüften der Säuglinge geschallt bei denen man tlw. unter Anleitung schallen darf und die klinische Untersuchung machen darf. Die Blutabnahmen auf der Station sind leider meist schon vor 6 Uhr früh, sodass dies eigentlich nur für Studenten Sinn macht, welche das Angebot eines Zimmers neben dem KH in Anspruch genommen haben. In der Ambulanz sind untertags ebenso Blutabnahmen, welche man gerne machen darf, wenn man die Pflege fragt. Die Aufgaben beinhalteten Blutabnahmen, Zugänge legen, Punktionen, Infiltrationen, OP-Assistenz, Hüften schallen, klin. Untersuchungen, Wundversorgungen, Visiten begleiten, etc.
Ich war bereits nach dem 1. Studienjahr dort für einen Ferialjob und durfte damals im OP schon nähen, obwohl ich es zuvor noch nie gemacht habe, geschweige denn gesehen habe, die Assistenzärztin zeigte und erklärte es mir und war extrem nett und hilfsbereit.
Jeden Mi ist Kinderambulanz, da es in Wels einen Orthopäden gibt, der sich auf Kinder spezialisiert hat. Dabei habe ich viel gesehen und es war sehr spannend.
In der Tagesklinik könnte man theoretisch auch zusehen wenn man möchte, daher ist es grundsätzlich sehr abwechslungsreich. Allerdings kann es im Sommer bei vielen Famulanten + KPJler sein, dass es schneller langweilig wird, wenn zuviele Studenten auf der Station sind.
Nach insgesamt 8 Wochen (Ferialjob + Famulatur) aufteilt auf dreimal, kann ich sagen, dass ich mich bis jetzt noch nie so gut aufgehoben gefühlt habe auf einer Station wie auf dieser. Der Großteil der Ärzte ist ausgesprochen nett, freundlich und begegnen einen auf Augenhöhe. Die Assis sind es einem fast alle gewillt einem viel zu zeigen und zu erklären. Insbesondere bei einem OA in der Ambulanz konnte ich zwischenmenschlich extrem viel lernen in dieser Zeit, dieser ist zwar meist eher gestresst aber nahm sich trotzdem die Zeit den Studenten viel zu erklären, er ist fachlich sehr kompetent und wahnsinnig emphatisch.
Aufgrund dieser Erfahrungen kann ich euch eine Famulatur auf der Orthopädie in Wels vollkommen ans Herz legen, auch wenn Orthopädie vielleicht nicht eure 1. Wahl ist.