Ich habe von Februar bis März hier meine 2. Famulatur absolviert. Ursprünglich wollte ich an den Standort in Rüttenscheid. Da dort alle Plätze bereits vergeben waren wurde mir aber in Steele der Platz angeboten.
Frühbesprechung war morgens um 07:30 und ging meist 15-30min. Es wurden die Fälle vom Dienst besprochen und alle OPs für den Tag. Neben mir war noch 1 PJ'ler und zum Ende hin ein 2. Famulant in der Anästhesie.
Wir wurden von der leitenden OÄ immer OP Sälen zugeteilt.
In Steele gibt es 8 OPs: 2x Uro (OP 7 und 8: werden im Wechsel betreut da viele kurze Eingriffe)
Meist 2 Säle Allgemeinchirurgisch, 2 Säle Unfallchirurgisch/Orthopädisch/Neurochirurgisch und 1 Saal Plastische Chirurgie.
Dann gibt es noch den größten OP mit DaVinci-Roboter, wo meistens Bariatrische Eingriffe gelaufen sind, oder andere allgemeinchirurgische OPs.
Am Anfang wurde ich oft in OPs eingeteilt mit vielen Einleitungen. O-Ton der Leitenden OA: "Da können Sie schön Zugänge üben legen"
Mich hat das am Anfang erst genervt, aber letztlich muss man nicht zwangsweise nur die Zugänge machen. Meist ist die Pflege damit eh schon durch bevor man sich dafür melden kann. Gleichzeitig wurde ich aber auch oft in OPs eingeteilt wo z.B. nur 1 langer Punkt geplant war, weil es eine spannende OP ist und das vom Zugucken interessant ist.
Sobald man im OP ist geht man erstmal in den Zugeteilten Saal und kann da die Einleitung mitmachen, danach kann man aber in jeden beliebigen Saal gehen. Ich bin zum Teil einfach von einer Einleitung zur nächsten gegangen. Das Team ist nicht sehr groß, sodass man recht schnell eh alle Ärzte kennt. Die Pflege ist fast durch die Bank weg super lieb und bringt einem wahnsinnig viel bei, wenn man will.
Je nach Arzt darf man mal mehr mal weniger selber machen.
In Steele fangen alle Assistenten an die quasi "frisch" von der Uni kommen und entsprechend selber noch viel lernen müssen und einen daher weniger machen lassen. Die Fachärzte, Oberärzte und auch die Honorarärzte von Anästhesio lassen einen aber extrem viel machen. Bei 2 Ärzten durfte ich jede Narkose alleine einleiten (von Maskenbeatmung bis Intubation). Leider waren die nicht jeden Tag da, da sie auch in Rüttenscheid eingesetzt wurden.
Ansonsten hat man mir auch beigebracht Arterien zu legen, die ich nach 1-2x vormachen dann bei Bedarf auch selber nach Absprache schonmal legen durfte während der FA z.b. einen ZVK gelegt hat. Zur ZVK-Anlage bin ich leider nicht gekommen.
Insgesamt konnte ich meine praktischen Skills aber sehr gut ausbauen und ich habe auch mehr Sicherheit im praktischen Arbeiten gewonnen.
Ein weiteres Plus ist die Möglichkeit einen Tag auf dem NEF mitzufahren. Es muss nur im Sekretariat vorher abgesprochen werden und man wird dann eingeteilt.
Leider war in meinem Dienst fast nichts los. Wir hatten nur einen Einsatz und waren zwischendrin mal für 2h auf der Feuerwache und haben bei der Saniausbildung zugeschaut und gechillt. Die PJ'ler dürfen auch öfter mitfahren und es passiert natürlich nicht immer so wenig. Kleidung für den NEF wird gestellt, aber Sicherheitsschuhe muss man sich selber mitbringen.
Mittagessen ist jeden Tag möglich. Und man muss auch nicht bei jeder OP durchgehend dabei sein. Man kann sich immer umschauen ob es was spannenderes gibt oder einfach in der Küche pause machen oder eben in der Kantine Essen gehen.
Ich wurde meistens von den Assistenten gegen 3 halb vier heim geschickt, oder eben wenn alle Punkte früher durch waren auch früher, aber selten vor 3.
Ich kann das Krupp-Krankenhaus jedem empfehlen der viel praktisch machen und viel sehen will. Es hat echt Spaß gemacht und ich konnte viel lernen.
Bewerbung
6 Monate vorher, für Steele kann man sich aber auch sicherlich kurzfristiger bewerben.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht Braunülen legen