Ich habe mich sehr spontan telefonisch für eine Famulatur in der Hausarztpraxis von der Familie Sander beworben. Die Praxis liegt in einem sozialen Brennpunkt Wuppertals, was das Patientenklientel sicher beeinflusst hat.
Herr Dr. Sander betreut die Patienten in der Praxis, Frau Dr. Sander macht mehrmals die Woche Visite in den umliegenden Altenheimen. Bei beiden hat man engagierte Lehrer, die Lust haben und sich freuen, was beizubringen.
Die Tage beginnen um 7:30 mit dem Team Frühstück bevor gegen 8 die ersten Patienten eintrudeln. Herr Dr. Sander ist ein erfahrener einst Chirurg, der sich dann aber doch für die Allgemeinmedizin entschied. Dadurch das sein Sohn Endokrinologe ist und hier in Berlin in der Forschung tätig, ist er stets auf dem neusten Stand und freut sich, wenn man ihm entweder bei seinen Erzählungen zuhört oder hier sogar noch interagiert.
Die Patienten reichen von den klassischen Erkältung und Rückenschmerzen bis hin zu psychisch Erkrankten oder Krebspatienten, die Dr. Sander koordiniert. Nach einigen Tagen durfte ich Patienten eigenständig voruntersuchen und dann vorstellen mit anschließender Besprechung über Medikation und Weiterbehandlung. Lehre gab es immer dann, wenn gerade kein Patient in der Praxis war. Wir besprachen die Medikationen für AHT, Diabetes und co. Meine Lernkurve war wirklich enorm. Er hat mich am Anfang recht offen gefragt, ob ich in die Allgemeinmedizin möchte. Ich habe mit einem Nein geantwortet, was für ihn vollkommen in Ordnung war. Wir haben vor meinen 4 Wochen abgesprochen, was ich gerne lernen möchte und haben immer wieder evaluiert, ob wir das gut verfolgen.
Die Arzthelferinnen sind die liebsten auf der Welt und ich würde mich immer wieder für eine Famu hier entscheiden.