Famulatur Gynäkologie in Hegau Bodensee Klinikum (8/2023 bis 9/2023)

Krankenhaus
Hegau Bodensee Klinikum
Stadt
Singen
Station(en)
S23, S26, Kreißsaal
Fachrichtung
Gynäkologie
Zeitraum
8/2023 bis 9/2023
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Diagnostik
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Da ich am Ende meines 10. Semesters noch unsicher war, welches Fach mein Wahlfach im PJ werden sollte, wollte ich unbedingt noch eine Famulatur in der Gynäkologie machen. Etwa 1,5 Monate vorher hatte ich dann eine Famulatur in Singen angefragt und wenig später eine Zusage erhalten. Die Organisation über die Chefarztsekretärin Frau Dietrich lief einwandfrei und sehr unkompliziert.

Am ersten Tag wurde ich auch von Frau Dietrich empfangen, die einer anderen Famulantin und mir erstmal eine kleine Führung zum Kleiderkeller gegeben hat :-). Danach wurden wir in der morgendlichen Besprechung (Start ist um 7.30 Uhr) vom Chefarzt persönlich vorgestellt. Wir waren die meiste Zeit drei Famulantinnen und wurden eingeteilt in Station, OP und Kreißsaal. Am ersten Tag zeigte uns der Chefarzt noch alle Stationen und den Kreißsaal und den OP und stellte uns allen (inkl. Pflege) vor. Herr Lucke ist wirklich ein sehr netter Chef, hat gefragt, was wir schon können und was wir noch lernen können und meinte direkt, dass man bei Problemen direkt zu ihm kommen kann. So eine tolle Begrüßung auf Augenhöhe habe ich in all meinen anderen Famulaturen nicht erlebt!

In meiner ersten Zeit war ich im OP eingeteilt. Hier war es stark Ober- und Assistentenabhängig, inwieweit man eingebunden wurde. Manche haben einen nur in der Ecke stehen lassen, wobei man dann natürlich wenig gesehen und noch weniger gelernt hat. Es gibt eine eher strengere OP-Schwester, die mich zu meinem Glück allerdings in ihr Herz geschlossen hat, nachdem ich mich am ersten Tag im OP mit Namen und Funktion vorgestellt hatte. Wer das nicht gemacht hat, den hatte sie bis zum Schluss auf dem Kieker. Wenn ihr mit Herrn Lucke in den OP könnt, macht das unbedingt! Ich durfte mich bei jeder noch so kleinen OP mit einwaschen und er hat mir das Nähen beigebracht. Ab und an stellt er auch Fragen und ist total begeistert, wenn man die beantworten kann.


Auf Station 26 (gynäkologische Station) habe ich leider nicht viel lernen können, da neben ein paar Blutabnahmen am Morgen einfach nichts für uns zu tun war. Manchmal war man bei Untersuchungen dabei, viel erklärt wurde dabei leider nicht und auch ins Spekulum durfte man nicht mitreingucken. Die Privatsphäre von Patientinnen wurde sehr geschätzt, allerdings bleibt so die Lehre auf der Strecke. Insgesamt gab es unter den Assistenten 2-3, die einen die Anamnese durchführen ließen, aber bei Vielen saß man auch einfach stumm daneben. Einmal bin ich auf eigenen Wunsch noch mit ins Tumorboard, das einmal die Woche stattfindet. Das kann ich jedem empfehlen, der schon Gyn-Lehre hatte, dann kann man dem Ganzen gut folgen und sein Wissen auffrischen. Wer noch keine Ahnung hat, sollte das Mitgehen vielleicht lieber sein lassen, da man sonst 2h nur Bahnhof versteht.
Auf Station 23 (Wochenbett) wurde ich etwas mehr eingebunden und durfte Aufklärungen und Abschlussuntersuchungen unter Aufsicht durchführen.

Im Kreißsaal ist es sehr wichtig, dass man sich vorstellt, vor allem bei der leitenden Hebamme (ähnlich wie bei besagter OP-Schwester ;-)) Hier habe ich einige Spontangeburten gesehen, bei einer Oberärztin muss man ganz arg aufpassen, wo man sich im Raum positioniert, da sie nicht will, dass man zwischen die Beine der Patientin schaut. So sieht man von der Geburt selbst dann natürlich nichts und ich habe mich eher unwohl gefühlt, sodass ich manchmal schon nicht mehr mit in den Kreißsaal gegangen bin. Im Sectio-OP durfte man dafür immer mit an den Tisch und Haken halten, absaugen und Naht führen usw. Das fand ich sehr gut. In meiner Zeit im Kreißsaal durfte ich auch einige Fetoskopien machen und wurde wirklich sehr gut von den Assistenten angeleitet.


All in all, war das eine ganz akzeptable Famulatur. Der Chef, ein paar der Oberärzte und ein paar der Assistenten sind wirklich bemüht, einem etwas beizubringen. Einige Oberärzte schauen Studenten hingegen nicht mal mit dem Ar*** an und manche der Assitenten sind selbst so überfordert, dass man ihnen den ganzen Tag nur nachläuft und nichts lernen kann.
Ich kann die Famulatur allen empfehlen, die vielleicht schon ein paar Famus gemacht haben und sich nicht entmutigen lassen. Wer sich hier traut, Lehre einzufordern und für sich selbst einzustehen, lernt bestimmt etwas. :-)

PS Wahlfach im PJ ist Gyn dann nicht geworden
Bewerbung
1,5 Monate
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Bildgebung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
0€

Noten

Stimmung Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen
2
Stimmung Klinik
2
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
1
Lehre auf Station
3
Insgesamt
3

Durchschnitt 2.47