Die Famulatur im DFK Wesseling hat mir grundsätzlich gut gefallen. Die Stimmung unter den Ärzten und der Pflege und auch bei den Patienten war größtenteils sehr gut. So ziemlich alle Patienten, die ich gefragt habe fühlten sich im DFK Wesseling gut aufgehoben. Die Assistenzärzte schienen aber tlw. schon sehr gestresset auch durch viele Krankheitsfälle in der Zeit.
In der Zeit war ich der einzige Famulant auf den Stationen zusammen mit einer Famulantin, die aber nur in der Notaufnahme war (wodurch ich dort nicht hinkonnte). Gleichzeitig waren 3 PJler da, die durch die Stationen, die Notaufnahme und Intensiv rotieren. Insgesamt konnte man als Famulant seinen Tag sehr frei gestalten. Einen ärztlichen Ansprechpartner hatte ich nicht, die PJler haben sich um so ziemlich alles gekümmert. Diese haben sich auch um einen Transponder gekümmert wodurch man zu allem nötigen Zugang hatte. Über den Tag habe ich dann größtenteils einen PJler begleitet. Man konnte aber auch jederzeit ins Sono/Echo, die Endoskopie oder sich sonst irgendeinem Arzt anhängen z.B. bei Visiten. Und wenn man ehrlich ist hätte es auch keiner bemerkt bis auf die PJler vlt. wenn man nach der Frühbesprechung gegangen wäre.
Kleidung wurde gestellt, war aber oft etwas knapp. Umgezogen wurde sich gemeinsam im PJ Zimmer, wenn man etwas mehr Privatsphäre möchte muss man das gemeinsam absprechen oder auf die nahe gelegene Toilette.
Besonders gelohnt haben sich finde ich immer die Herzechos, die von den Oberärzten durchgeführt wurden und auch die Oberarztvisiten. Insbesondere OA Ragunathan und OÄ Jacks waren da sehr engagiert in der Lehre (mehrere andere OAs waren aber auch im Urlaub wodurch ich nichts zu denen sagen kann). Mir wurde leider früh gesagt, dass der Chefarzt sich nicht gerne über die Schulter schauen lässt. Wenn man bei ihm war hat man auch eher nur mäßig viel mitgenommen. Dadurch bin ich auch lange nicht in der Endoskopie gewesen, da er viele von diesen macht. Ich habe mir aber später sagen lassen, dass man vor 11 Uhr gut bei einer oberärztlichen Endoskopie zuschauen kann, was ich krankheitsbedingt nicht mehr geschafft habe.
Donnerstags gibt es wohl außerdem die Möglichkeit bei OA Jennen Herzschrittmachereinstellungen mitzuschauen. Dazu bin ich leider auch krankheitsbedingt nicht mehr gekommen.
Ansonsten hatte ich den Eindruck, dass alle Ärzte so ziemlich Querbeet alles in der dortigen Innere von Kardio über Broncho bis zur Gastro abdeckten. Ledig die Nephro ist ein eigener Bereich.
TAGESABLAUF
Der Tag beginnt um 8 Uhr mit der Frühbesprechung. Danach geht man zusammen mit den PJlern und anderern Famulanten Blutabnahmen machen. Grundsätzlich haben die Stationen 1 und 2b eigene Blutabnahmeschwestern, da diese zu Teilen meiner Famulatur im Urlaub waren konnte ich in der Zeit gut das Blut abnehmen und auch Viggo legen üben unter Anleitung der PJler. Ansonsten haben die PJler, die auf den Stationen waren immer die elektiven Aufnahmen und Blutabnahmen in der Poliklinik gemacht und die Arztbriefe bereits angefangen. Ich habe mit der Zeit auch einzelne Aufnahmen übernommen, da ich keinen eigenen Systemzugang hatte musste ich wenn über den Zugang eines PJlers meine Doku machen. Ab und zu wurde man mit einem Schellong Test beauftragt und sonst musste man schauen wo es was zu tun oder zu sehen gibt. Da ich auch kein eigenes Telefon hatte konnte ich auch nicht angerufen werden. Aber wenn die Ärzte dran gedacht haben haben sie den PJlern Bescheid gesagt, wenn ich irgendwo mitschauen konnte.
Dienstags um 14 Uhr findet der PJ Unterricht ab, abwechselnd zwischen Innere, Chirurgie und Anästhesie. Donnerstags (ich weiß nicht mehr ob jede oder alle 2 Wochen) 15 Uhr gab es "die schlaue Stunde", die ärztliche Fortbildung an der man natürlich auch teilnehmen konnte.
Vom Mittagessen kann man sich jeden Tag aus einer sehr begrenzten Liste von 1-3 Speisen eins kostenlos aussuchen. Nicht immer ist das vegetarische inkludiert, veganes gab es idR. nicht. Für den Rest gibt es Mitarbeiterrabatt. Wenn man es nicht zeitig zum Mittagessen schafft kann man sich auch was zurückstellen lassen. Wasser kann man sich auf den Stationen nehmen.
Insgesamt habe ich trotzdem viel gelernt in der Famulatur. Insbesondere von den Oberärzten und den PJlern. Ich hatte das Glück, dass ich vor allem einen sehr engagierten PJler hatte der sich viel Mühe gegeben hat.