Famu ging 15 Tage und war meine dritte. Die Station hat eine ruhige und angenehme Atmosphäre, es ist kein großes Gehetze auf dem Flur und es gibt 9 Patientenzimmer, sodass die Station insgesamt eher klein ist und eine gute Betreuung stattfinden kann. Es ist maximal ein Famulant:in und ein PJer:in auf Station.
Ich habe mich während meiner zeit immer um 7:30 Uhr auf Station eingefunden, um dann mit zu der morgendlichen Frühbesprechung der hämatoonkologischen Abteilung zu gehen und so direkt mit in den ärztlichen Alltag integriert zu sein - das steht einem aber frei, man kann auch um 8 Uhr auf Station sein. Donnerstags findet im Anschluss an die Frühbesprechung der Journal Club statt, bei dem vorträge über Paper gehalten werden. Danach geht es zurück auf Station, wo dann zunächst Blutentnahmen stattfinden, sofern welche geplant sind. In meiner Zeit waren es im Schnitt vielleicht 10 pro Woche, also insgesamt sehr wenig. Wer Blutentnahmen üben möchte, kann nach Absprache auch mal auf die Tagesklinik rotieren und dort die BEs machen.
Um 9 Uhr findet dann eine Übergabe von der Pflege an die ärztliche Seite statt, der einen guten Austauch über die Patienten gewährleistet, und um ca. 9:30 Uhr frühstückt die ganze Station zusammen Brötchen - es kann mitgegessen werden, man kann sich aber auch sein eigenes Essen mitbringen. Danach findet die Visite statt, bei dem man mitläuft. Montags ist OA Visite mit Frau Dr. Kriesen - sehr nette Ärztin mit sehr positiver Ausstrahlung - man braucht keine Angst vor Fragen haben, zur Not wird ein kleiner "Vortrag" fällig, der eigentlich ein kleines Gespräch ist, um zu zeigen, dass man das Thema nachgelesen hat. An den anderen Tagen ist normale Visite, bei der ich bei einzelnen Patienten auch mal die Visite machen durfte. Man muss aber grundsätzlich nichts, das man sich nicht zutraut, bekommt zur Not Unterstützung und kann auch jederzeit den Raum verlassen, wenn man emotional ergriffen sein sollte oder wieso auch immer. Nach der Visite wird nachgearbeitet. Das heißt, es werden die Medikamente angepasst oder vielleicht abgesetzt, die Bedarfsmedikation geändert und Dokumentationen und Arztbriefe geschrieben.
In meiner Zeit sind einige Patienten verstorben, sodass ich mehrere Leichenschauen machen durfte. Auch bei dem Aufnahmen kann man teilnehmen und später auch alleine oder mit Hilfe durchführen. Die Aufnahmen sind sehr gesprächslastig mit einer kleinen Untersuchung am Ende, die man bei eigentlich jeder Aufnahme durchführen darf, wenn man möchte.
Die ärztliche Betreuung war in meiner Zeit sehr gut, da die Station eher überbesetzt war und die Ärztinnen wirklich sehr nett sind. Man kann jederzeit alles Fragen, bekommt die Anpassung der Medis erklärt und auch generell alle Fälle, wenn man ein bisschen Interesse zeigt. Meine Betreuung fand vor allem durch Dr. Anett Seifert statt. Anett ist eine super nette Ärztin, die viel erkärt und bei der mich vor allem die Gesprächsführung sehr beeindruckt hat. Falls mal weniger zu tun ist, kann man auch auf die Station 1d gehen - eine hämatoonkologische Station - und dort bei der Visite mitlaufen oder weiter Procedere anschauen. Ich habe z.B. bei einer Knochenmarkspunktion zugeschaut.
Vielen Dank für die tolle Famulatur!
Bewerbung
Ich habe mich sehr kurzfristig - ca. 2 Wochen - vorher per Mail beworben und hatte anscheinend Glück, dass eine Famulatin abgesprungen ist.
Eigentlich soll man 4 Wochen auf der Station famulieren, ich habe jedoch aufgrund des Anästhesie Praktikums im 7. Semester, das in den ferien stattfindet, nur 15 Tage machen dürfen. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, die vier wochen zu machen, dann man sich mehr und mehr eingewöhnt und dann immer mehr alleine machen darf und kann.