Meine Famulatur auf AK-A war wirklich super, ganz klare Empfehlung!
Station:
AK-A ist eine beschützende Akutstation. Man kommt also mit einer großen Bandbreite zum Teil sehr schwerer psychiatrischer Erkrankungen in Kontakt. So bekommt man sehr schnell einen guten Überblick über das Fach der Psychiatrie.
Ärzteteam:
Dieses umfasst drei Stationsärzte (ein Facharzt, zwei Ärzte in Weiterbildung) und einen zuständigen Oberarzt. Man fühlt sich sehr schnell ins Team integriert und wenn man sich zu Wort meldet und eigene Eindrücke schildert, wird man immer ernst genommen (auch in den Oberarztvisiten). Am meisten zu tun hat man natürlich mit den Stationsärzten, die wirklich jeden Tag richtig gutes Teaching machen und ausführliche Antworten auf jede noch so blöde Frage haben. Nett sind sie dabei sogar auch noch :)
Stationsteam:
Besonderes positiv wird mir von der Station das Ausmaß an interdisziplinäre Zusammenarbeit in Erinnerung bleiben, das ich von anderen Famulaturen so noch nicht kannte. Das Pflegepersonal ist in alle Entscheidungen bezüglich der Patientenversorgung involviert und der Kontakt zu den zuständigen Ärzten ist immer auf Augenhöhe. Außerdem umfasst das Team der AK-A neben Ergo- und Physiotherapeuten auch noch eine Sozialarbeiterin und eine Psychologin. Die beiden sind wirklich sehr hilfsbereit und haben mir immer sehr viel erklärt. So bekommt man auch Einblicke in Aspekte der Diagnostik, Therapie und der langfristigen Patientenversorgung, die nicht direkt von Ärzten durchgeführt werden und natürlich trotzdem zentral sind für die erfolgreiche Behandlung der Patienten. Insgesamt habe ich die Stimmung im gesamten Team als so positiv empfunden, dass ich fast ein wenig traurig war, dass nach vier Wochen für mich schon wieder Schluss war.
Tätigkeiten als Famulant:
Man hat als Famulant auf AK-A kaum "Pflichten", wie man das von anderen Stationen, insbesondere in der somatischen Medizin, vielleicht kennt. Aber auch wenn man nichts "muss", darf und kann man schon nach kurzer Zeit richtig viel machen. Dazu wird man von den Ärzten auch stets ermutigt, ohne sich dabei aber überfordert oder allein gelassen zu fühlen. Jeden Morgen stehen einige Blutentnahmen an, die sich durch den Teils recht komplizierten Kontakt mit den Patienten als besonders lehrreich und herausfordernd gestalten. Dann kann man wirklich bei allen Visiten und Patientengesprächen dabei sein, was meistens sehr spannend ist. Man kann diese dann auch eigenständig dokumentieren, was schnell zu einer gewissen Routine im Umgang mit dem typischen psychiatrischen Vokabular führt. Auch durfte ich eigenständig Aufnahmegespräche führen, psychopathologische Befunde erheben und die Neuaufnahmen orientierend neurologisch untersuchen. Zu diesen Patienten durfte man dann auch dem Oberarzt eine kurze Übergabe geben. In den vier Wochen, die ich im ZI war, hatte ich auch die Möglichkeit in andere Bereiche reinzuschauen. Beispielsweise habe ich einen Tag bei der EKT hospitieren, was ebenfalls sehr interessant war.
Mittagessen:
Falls hier einige Verantwortliche des ZI mitlesen, die Qualität und Quantität der Kantine ist wirklich noch etwas ausbaufähig. Beinahe täglich fühlt man sich an diesen einen Witz aus "Annie Hall" erinnert:
There's an old joke. Uh, two elderly women are at a Catskills mountain resort, and one of 'em says: "Boy, the food at this place is really terrible."
The other one says, "Yeah, I know, and such ... small portions."
Durch die günstige Lage des ZI ergeben sich allerdings auch genügend Möglichkeiten dem Kantinenessen zu entgehen...
Fazit:
Wie auch an meiner Benotung zu erkennen, war mein Monat im ZI wirklich einwandfrei. Eine Famulatur auf AK-A lohnt sich für jeden, egal ob man mal Psychiatrie machen will oder nicht. Denn man wird auf jeden Fall eine gute Zeit haben und viel psychiatrisches Wissen und Erfahrung sammeln. Und das hilft einem später wahrscheinlich in jedem Fachbereich.
Bewerbung
Halbes Jahr vorher per Mail, die Organisation lief reibungslos. Vielleicht vorher noch ein bisschen Tischkickern üben in der Kneipe eurer Wahl, hätte ich besser auch mal gemacht...