Es war meine erste Famulatur, ich war entsprechend anfangs noch relativ unsicher, ob es fachlich klug war, direkt in die Onko zu gehen, weil ich natürlich nur wenig Ahnung hatte. Die Ärztinnen auf Station haben mir aber direkt am Anfang gesagt, dass das alles kein Problem wird.
Wir waren anfangs eine PJlerin und ich, später waren wir sogar zu dritt, weil noch eine Famulantin dazukam. Unsere Hauptaufgaben waren vor allem Blutabnehmen (und zwar viel! Montags und freitags auch gerne mal um die 40 Stück), Ports anstechen und Patient*innen aufnehmen.
Es wurde uns aber immer wieder von den Ärzt*innen angeboten, dass sie uns Blutentnahmen abnehmen. Bei sehr schwierigen Venenverhältnissen war es auch kein Problem, die Aufgabe weiterzugeben.
Ich durfte selbstständig Patient*innen aufnehmen, untersuchen und den Brief anlegen. Bei Eigeninitiative durfte man auch zu Untersuchungen aus anderen Fächern mit (Endoskopie, Bronchoskopie, etc.) oder bei Punktionen zuschauen.
Dienstags ist Chefarztvisite, bei der man immer mitgehen und auch selbst einen Fall vorstellen darf (und soll!). Das ist aber alles ohne Zwang und nicht so gruselig wie es klingt, weil die AA immer als Unterstützung dabei sind und der Chefarzt sowieso sehr angenehm ist. Bei den Visiten wurde immer viel erklärt und man hatte endlich einen Überblick darüber, wen man da jeden Morgen beim Blutabnehmen sieht. :)
Dienstag und Freitag gibt es Röntgenbesprechungen, Mittwoch und Donnerstag Tumorboard. Zu allem darf man jederzeit mitgehen. Montags gibt es einen sehr gutes EKG-Seminar für PJler, jeden Mittwoch für alle Menschen aus der Inneren eine kurze Morgenfortbildung und jede Woche eine Lehrvisite und Seminare für PJ, wo man auch willkommen ist. Dafür einfach an einen PJler heften :)
Das Klima auf Station ist sehr gut, das Verhältnis zur Pflege ebenso, man kennt sich beim Namen und wird super ins Team integriert. Durch den eigenen PC-Zugang hat man auch immer die Möglichkeit, sich Fälle durchzulesen oder Briefe zu schreiben.
Das Team auf A1 ist ziemlich jung und sehr bemüht, leider aber auch sehr beschäftigt, weshalb es mal mehr, mal weniger Lehre gab. Fragen wurden einem aber immer gern beantwortet.
Mittagessen wäre immer möglich gewesen, keiner ist einem böse, wenn man mal länger Pause macht, ich habe allerdings häufig erst zuhause gegessen, weil man sich die Pause wirklich aktiv nehmen muss. Es ist immer irgendwas zu tun. Essen gibt es kostenlos, hab ich aber nie genutzt. Arbeitszeit war von ca. 8 Uhr (paar Minuten später ist auch kein Problem) bis spätestens 16 Uhr, manchmal wurden wir auch um 13:30 Uhr schon nach Hause geschickt.
Ich kann die Famulatur empfehlen, wenn man einfach mal den Stationsalltag kennenlernen und Blutabnehmen, Viggos legen und den Umgang mit Ports/ZVKs lernen möchte. Viele praktische Tätigkeiten darf man nicht erwarten, weil die meisten Dinge auf der Onko einfach nicht deligierbar sind.
Bewerbung
6 Monate vorher im Studierendensekretariat. Sehr unproblematisch und gut organisiert!